Kapitel 8

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Gespannt schaute ich zwischen Artemis und Lena hin und her.

Artemis lächelte und sprach: »Wir hatten eine Möglichkeit gesucht, die dich Ablenken und vielleicht Vergessen lässt. Weit weg von zu Hause, sodass du dich nicht entziehen könntest. Wir wählten die Mitreisenden aus. Alle lieben die sexuelle Unverbindlichkeit auch mit mehr als einer Person und schauen gern zu.

Bei Miles ist uns ein Fehler unterlaufen – mit Kollegen vögeln ist so eine Sache.

Überrascht hat uns, dass du bereits am ersten Tag auf Joy und Rodney angesprungen bist.«

Mit wirren Gedanken verließ ich die Lounge.

Das Gespräch hallte in mir nach.

›Hast du Lust auf Sex, hab Spaß. Hast du keine, lass es. Alles ist unverbindlich.‹, antwortete Artemis.

Wäre es mit Rodney wirklich – unverbindlich?

Mit Joy – Ja. Aber mit ihm? Ich fühlte so viel für ihn.

Doch was er hingegen für mich?

Rodney kam grinsend auf mich zu.

»Und?«, fragte er.

»Wir werden schaukeln, allerdings nicht heute«, antwortete ich kühl. Innerlich tobte jedoch ein inbrünstiger Feuersturm in mir.

»Ich hab Geduld.« Verführerisch leckte er sich die Lippen.

Mein Herz raste, dieser Mann würde mich um meine Vernunft bringen.

Gemeinsam gingen wir spazieren.

»Ist das alles hier ein unverbindliches Spiel für dich«, fragte ich nach einiger Zeit, blieb stehen und sah ihn an.

Seine Kieferknochen mahlten und er drehte seinen Kopf zu mir.

»Schon, mit einer Ausnahme«, gab er zurück und hielt den Blick.

»Mit wem hattest du auf der Insel bereits Sex?«, wollte ich wissen.

»Joy hat mir einen Blowjob gegeben. Mehr lief bisher nicht.«

»Was läuft zwischen euch beiden?«

»Bei allen Spiele-Treffen hatten wir unverbindlich etwas miteinander.«

»Was empfindest du für sie?«

»Nichts, es ist nur reine sexuelle Befriedigung.«

»Sieht sie das auch so?«

»Da sie auch mit Sam und Miles... und soweit ich weiß, auch mit dir Sex hatte, denke ich schon.«

Hitze überrollte mich und die Bilder vom Nachmittag an der Bucht fluteten meinen Geist.

»Was ist die Ausnahme?«

»Du.«

»Ich? Inwieweit?«

Langsam kam er näher, überbrückte die letzten Zentimeter und unsere Nasenspitzen berührten sich sanft.

»Du gehörst mir und du wirst dich nur mir hingeben«, raunte er. »Du wirst mich anflehen, dass ich dich erlöse, und du wirst diese Intimitäten ausschließlich mit mir teilen.«

Sein Daumen strich über meine Lippen und leicht öffnete ich sie. Sanft drang er ein Stück in meinen Mund und meine Zungenspitze berührte sacht seine Haut.

Ich sah sein Verlangen aufblitzen. Gefühlvoll schob er den Daumen tiefer in meinen Mund und meine Zunge spielte sinnlich mit ihm. Leise entglitt mir ein Stöhnen.

»Du wirst bei keinem anderen Mann nach Vergnügen suchen. Über Joy denke ich noch nach. Verstanden?«

Sein Blick durchbohrte mich, Hitze breitete sich unerträglich in mir aus. Mein Verstand setzte aus und ich nickte.

Er entzog mir seinen Daumen und hauchte mir einen Kuss auf den Mund.

»Ich will dich besser kennenlernen«, wisperte er an meine Lippen. »Heute Abend.«

Artemis trank einen Schluck. »Und das Joy gleich am zweiten Tag so ran ging.«

»Wir können verstehen, dass dich das aus der Bahn geworfen hat«, sagte Lena. »Schließlich haben wir drei Wochen dafür geplant, um es langsam anzugehen.«

»Es war und ist also echt euer Plan, dass ich mir das Hirn rausvögeln lassen soll, um meinen Ex zu vergessen?«

»Es ist eine wundervolle Art«, erwiderte Artemis grinsend.

Ich schnappte nach Luft und fragte aufgebracht:

»Was hat das mit Rodneys Aufgabe zu tun?«

»Er sah, dass du nicht zur Strandbar unterwegs warst, sondern in eine andere Richtung. Daraufhin gab er James Bescheid, dir zu folgen. Er machte sich Sorgen.«

Mein Herz hüpfte, bei dem Gedanken, dass Rodney vielleicht doch mehr für mich empfand und meine Vermutung war bestätigt.

»Zurück zu eurem Plan. Was habt ihr vor?«

»Wir wissen, dass du keinen Mann fürs Leben suchst. Du sollst nur ein bisschen Spaß haben, dich austoben, Neues entdecken«, meinte Lena. »Mit den Aufgaben und Spielen wollten wir dir Ablenkung verschaffen. Dass es gleich so heiß hergehen würde, war nicht geplant. Keiner ist gebrieft oder so, alles ist offen.«

»Und jetzt? Soll ich mich einfach flachlegen lassen?«

Verlockung im ParadiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt