Kapitel 10

852 6 0
                                    

Mit zwei Eiswürfeln umrundete er meine bereits aufrechtstehenden Knospen. Die Kälte schmerzte und erregte mich zu gleich. Lüstern bog ich ihm mein Becken entgegen. Mein Puls raste. Mein Atem wurde immer schneller.
Erneut klirrten die Eiswürfel im Kühler, als er nach einem Weiteren griff. Lasziv leckte und lutschte er so lange an ihm, bis nur noch Wassertropfen über sein Kinn liefen. Anschließend senkte er seinen Kopf zwischen meine Schenkel und tauchte mit seiner eiskalten Zunge in meine glühende Lava.
Keuchend schrie ich auf, umschlang seinen Kopf, fuhr mit meinen Fingern durch sein Haar und wollte, dass er nie wieder aufhörte.
Allerdings hörte er abrupt auf und hob ein wenig sein Haupt. Unsere Blicke trafen sich erneut.
»Arme über den Kopf, hatte ich gesagt.« Sein Befehlston ließ mein Herz rasen, rasch zog ich meine Finger aus seinem Haar und streckte meine Arme wieder nach oben.
Doch statt weiterzumachen, stand er auf, ging zu einer Art Schatzkiste, klappte sie auf und zog etwas heraus.

Als ich die schwarzen Fesselbänder erblickte, blieb mir mein Herz fast stehen. Schwer schluckte ich. Nacheinander band er meine Arme an je einen der unteren Pavillonpfosten.
Erneut freudvoll zuckte mein Körper und ein Schauer der Erregung rieselte über meinen Rücken.
Seine Zunge streifte über meinen Hals und flüsterte:
»Stehst du auf Zuschauer?«
Bei der Vorstellung, dass uns jemand zusah, keuchte ich auf, allerdings kreisten meine Gedanken.
»An sich hätte ich kein Problem«, hauchte ich rau, »aber es ist unser erstes Mal ...«
Tief drang seine Zunge in meinen Mund und ich erwiderte seinen leidenschaftlichen Kuss.
Unvermittelt entzog er sich, stand auf und verschwand.
Mein Blick folgte ihm, doch durch die tanzenden Flammen der Fackeln konnte ich nichts in der dahinterliegenden Dunkelheit erkennen.
Die Zeit verstrich.

Mein Herz raste immer schneller, umso länger ich alleine zurückblieb. Warmer Wind streifte über meine erhitzte und vom Tauwasser nasse Haut. Gänsehaut, erzeugt durch die leichte Brise und pure Erregung nahm meinen Körper vollends ein.
Wo blieb er? Was hatte er vor? Erneut versuchte ich, etwas über den Fackelschein hinwegzusehen.
Nichts.
Unruhig zerrte ich an den Fesselbändern.
Vergebens.
Nach einer Weile knirschte durch Schritte der Sand.
Still, mit hämmerndem Herzen lauschte ich.
Durch den Schein des Feuers trat Rodney, streifte sich sein Hemd von den Schultern und warf es achtlos aufs Strandbett.
»Unsere Zuschauer konnte ich mit einem Kompromiss überzeugen, unser erstes Mal uns allein zu überlassen.«
Abermals ergriff er einen Eiswürfel, leckte an ihm und senkte seine Zunge erneut zwischen meine Schenkel.
Lustvoll schloss ich die Augen und seufzte lüstern auf.
Nur wenige Minuten später explodierte ich. Lauthals stöhnte ich in reiner Ekstase meinen Höhepunkt in den Sternenhimmel, zuckte und wand mich. Bewegungslos ruhten seine Finger in mir und sein Kopf lag auf meinem glatten Schambein, abwartend bis mein Beben verebbte.
Langsam schob er seinen Körper über meinen, unsere Blicke trafen sich. Seine Pupillen waren erweitert, sodass die Iris nur einen schmalen Kreis um sie bildete.
»Das war das Heißeste, was ich je erlebt habe«, raunte er heiser und senkte seine Lippen auf meine.
»Keine Frau hat sich je so fallen lassen«, nuschelte er zwischen den Küssen. Mein Herz drohte ein weiteres Mal zu bersten.
Behutsam öffnete er die Bandagen von meinen Handgelenken, ohne seine Küsse zu unterbrechen.
»Berühr mich«, forderte er und sofort glitten meine Hände über seine weiche, erhitzte Haut. Streichelten jeden Zentimeter, an den sie gelangten und leise hörte ich mich sagen: »Ich will dich tief in mir spüren. Ich will mit dir eins werden. Ich gehöre dir, nur dir.«

Diese Nacht würde für immer unvergessen bleiben.
Gegenseitig verschafften wir uns Lust und erlösten uns.
Wieder und wieder.
Erst sanft, achtsam, um nichts zu verpassen.
Später wilder und rauer. Wir nahmen, was wir brauchten und gaben, was wir gewillt waren zu geben.
Bis wir erschöpft und erfüllt eng aneinanderliegend einschliefen.
Nach nur wenigen Schlafstunden beobachten wir den Sonnenaufgang.
Rodney murmelte: »Nach dieser Nacht, kann ich dich nicht mehr gehen lassen. Ich vergönne keinem Mann, was du mir geschenkt hast.«
Verführerisch lächelnd griff meine Hand zu der Box mit den Kondomen. »Bereit für eine weitere Runde?«
»Du wirst den Rest des Tages nicht mehr laufen können«, antwortete er und zog mir das Päckchen aus der Hand.
»Ich habe nicht vor irgendwo hinzugehen«, entgegnete ich keck.
Rau lachte er und sein Daumen fuhr über meine Lippen, zärtlich spielte meine Zungenspitze mit ihm.
»Küss mich«, hauchte ich und sah ihm weiter in die Augen. Sein Daumen tauschte mit seiner Zunge den Platz. Heftig und explosiv fühlte sich das Aufeinandertreffen an. Lustvoll entrann mir ein Stöhnen. Langsam schob ich mich auf ihn und lies mich rittlings auf ihm nieder, ohne das wir unseren Kuss unterbrachen. Seine Hände krallten sich in mein Hinterteil und gaben den Takt vor.
Stöhnend keuchte ich: »Ich gehöre nur dir. Immer und immer wieder.«









Verlockung im ParadiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt