Kapitel 9

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Am selben Abend betrat ich erneut die Bucht.
Der Pavillon war umrahmt von unzähligen brennenden Fackeln, auf der Liegefläche stand ein Tablett mit Gläsern und einem Sektkühler samt Inhalt. Unweit davon war alles für ein Candle-Light-Dinner aufgebaut.
Tief zog ich die Luft in meine Lungen, um das Flattern in meinem Bauch zu beruhigen. Rodney erwartete mich, barfüßig in einer schwarzen Anzughose und einem schwarzen, nicht komplett zu geknöpftem Hemd. Seine Beine etwas auseinander gestellt, beide Hände in den Hosentaschen, sein Blick war arrogant, verführerisch und zugleich voller Verlangen.
Schwer schluckte ich und meine Mitte vibrierte voller Lust.
Nach ein paar Stunden mit meinen Gedanken allein, hatte ich entschieden, mich auf ihn einzulassen. Ohne Erwartungen an eine Zukunft, ich würde einfach nur den Moment genießen. Würde nehmen, was er mir gab und geben, was ich zu geben bereit wäre.
Selten hatte ich etwas so sehr gewollt, wie ich ihn wollte.
Mit seiner Dominanz, mit seiner Zärtlichkeit, mit seiner verruchten Art, mit all seinen Facetten.
In meinem kurzen, luftigen Sommerkleid schritt ich auf ihn zu. Zwischen unseren Augen flirrte die Luft. Vor ihm stehend hob ich kess meinen Kopf, blickte und lächelte ihn aufreizend an. Seine Hand schnellte unter mein Kinn und seine Lippen hauchten einen Kuss auf meine.
»Hunger?«, fragte er rau.
»Ja, auf dich«, entgegnete ich bestimmt.
Grinsend hob er eine Augenbraue. »Sicher?«
Statt zu antworten und ihm tief in die Augen sehend, streiften meine Finger über sein Schlüsselbein, abwärts in die Öffnung seines Hemdes. Langsam öffnete ich die restlichen Knöpfe und streichelte über seine nackte muskulöse Brust, tiefer über den seidigen schmalen Haaransatz unter seinem Bauchnabel, der in seinem Hosenbund verschwand. Das Funkeln in seinen Augen entging mir nicht und ich fuhr mit meiner Handfläche über seine fester werdende Erektion.
Blitzschnell umfasste er meine Gelenke, der kurze Schmerz jagte pure Lust durch meinen Körper.
»Ich sagte, ich möchte dich kennenlernen, damit meinte ich nicht nur deinen Körper«, raunte er, »auch wenn es mir durchaus einiges abverlangt dir zu widerstehen. Dennoch starten wir den Abend mit einem Essen und wir reden.«

Wir unterhielten uns, als hätten wir es schon Hunderte Male getan. Aufgeschlossen, intim, ernsthaft, tiefgründig und humorvoll.
Über zwei Stunden später saßen wir auf dem Strandbett. Leise erklang klassische Musik aus einer Box. Er saß hinter mir, mein Rücken lehnte an seinem Oberkörper. Seine Arme lagen locker auf den Knien seiner angezogenen Beine. Schweigend betrachteten wir den Sonnenuntergang. Sein warmer Atem und sein Duft hüllten mich ein und benebelten mich.
Mit Versinken der Sonne im Meer hauchte er sanfte Küsse auf meinen Nacken und seine Fingerspitzen streichelten über meine Arme. Schauer und kleine Blitze jagten über meine Haut. Leicht drehte ich meinen Kopf und Körper zu ihm und unsere Lippen berührten sich hauchzart.
Sacht tastete sich meine Zungenspitze vor, traf auf seine und wie ein Lauffeuer breitete sich ein Kribbeln in mir aus. Seine Hand fuhr an mein Genick, ich drehte mich weiter zu ihm und aus dem anfänglich scheuen Kuss wurde ein ungeahntes Inferno. Ruckartig zog er mich auf seinen Schoß, breitbeinig saß ich auf ihm. Wild stöhnend und keuchend eroberten wir unsere Münder. Unsere Hände glitten über den Körper des anderen auf der Suche nach nackter Haut.
Forsch fuhren seine Hände über meine Oberschenkel, schoben sich unter mein Kleid und umfassten fest meinen Hintern. Lustvoll keuchte ich in seinen Mund.
Gemächlich glitt eine Hand weiter über mein Hinterteil.
Innerlich grinste ich und wartete auf seine Reaktion.
»Du bringst mich um den Verstand, Holly«, knurrte er und mit einem Ruck lag ich rücklings mit weit gespreizten Beinen vor ihm. Sein Augenpaar schaute auf mein entblößtes und vor Erregung feuchtes Herzstück. Pure Begierde rauschte durch meine Adern.
Gemächlich sah er aufwärts, bis sich unsere Blicke trafen.
Vorsichtig streichelten seine Finger über meine Oberschenkelinnenseiten, kamen meinem Zentrum immer näher. Den Blickkontakt aufrechterhaltend und mit angehaltener Luft, ersehnte ich seine Berührung.
»Oh, Holly«, raunte er, als ein Finger in meiner Gluthitze versank.
Wollüstig zuckte mein Körper, ich schloss meine Lider und ein leises Stöhnen entschlüpfte meinen Lippen.
Kurz darauf entzog er sich und forderte:
»Zieh dein Kleid aus.«
Seine Stimme und sein Ton jagten unzählige Schauer durch mich und ich schob das Kleid nach oben, bis ich es über meinen Kopf zog.
»Lass deine Hände über dem Kopf.«
Erneut zuckte mein Körper vor Lust und ich verschränkte meine Finger ineinander.
Voller Verlangen streifte sein Blick über meinen nackten Körper.
»Ich will dich«, flüsterte ich und sah ihm tief in die Augen.
»Wir haben die ganze Nacht«, antwortete er leise, fischte einen Eiswürfel aus dem Sektkühler und glitt über mein Schlüsselbein, hinab durch das Tal meiner Brüste, weiter über meinen Bauch. Langsam umkreiste er meinen Bauchnabel, bis er sich an meinen Venushügel komplett auflöste. Gänsehaut breitete sich aus. Das Schmelzwasser floss in kleinen Rinnsalen über meine Haut und ich drohte zu Explodieren.

Verlockung im ParadiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt