17.Kapitel

98 5 2
                                    

Saphira:

Ich hätte Bea gerne unter anderen Umständen wiedergesehen, denn sie ist eine so liebenswürdige Person, die mich sehr herzlich in die Familie aufgenommen hat. Chris ist ihr jüngster und dementsprechend macht sie sich auch Sorgen um ihn. Das Andreas auch noch so blöd gestürzt war, konnte sie jetzt gar nicht fassen und war auch entsprechend aufgeregt als sie ihn gesehen hatte. Er war zwar wach, aber noch nicht wirklich aufnahmefähig, als sie versuchte ihn anzusprechen, was denn passiert sei. 

Ich erklärte ihr alles was Andreas Sturz betraf und das es bei Chris wohl Komplikationen gegeben hatte und er seit Stunden im OP ist und ich auch noch nichts weiß und auf Neuigkeiten warte.

Andreas schaute uns schmerzgeplagt an und versuchte seine Hand zu bewegen, was er aber wegen der Schmerzen schnell wieder sein ließ.  Ich gab ihm erst mal was, damit er wieder klarer wurde und die Schmerzen etwas nachlassen sollten. Die OP am Arm war gut gelaufen und sein Auge ist inzwischen auch schön bunt unter der Abdeckung der Wunde von dem Aufschlag. Sein Kopf brummte wahrscheinlich schon ganz ordentlich, weshalb er ihn auch nicht wirklich bewegte. Allein deswegen muss er zur Beobachtung bleiben, um Blutungen im Gehirn ausschließen zu können.

Bea nahm seine Hand und ging mütterlich besorgt ins Gespräch mit ihm. Doch erst wollte ich wissen warum er nicht auf mich gehört hatte.

Saphira:
Wie geht's dir? (fragte ich mit scharfem und etwas vorwurfsvollem Ton).
Andreas:
Mir tut gefühlt alles weh.
Saphira:
Warum bist Du aufgestanden?. Du solltest doch liegen bleiben.
Andreas:
Mir war schwindlig und ich kam so wie ich saß nicht an die Klingel. Ich wollte nur kurz hoch und hab das Gleichgewicht verloren, bin unterm Auge am Schrank hängen geblieben und kam dann nicht mehr hoch.
Saphira:
Wenn das nochmal so sein sollte, zieh einfach eine der Ekektroden kurz ab, dann kommt auch jemand, weil es dann eine Nachricht von Dir gibt. Den Salat haste jetzt. In drei- sechs Monaten müssen die Schrauben wieder raus. Das heißt für dich nochmal unters Messer. Und Du hattest Glück das Du dir im Gesicht nichts gebrochen hast. Das hätte übel ausgehen können. Was macht das Herz? Merkste immer noch das stolpern?
Andreas:
Ne das hat aufgehört. Ich glaube das hatte mit Chris zu tun. Ich spüre das es ihm nicht gut geht. Weißt Du was neues?
Saphira:
Ich weiß nicht was mit ihm los ist. Er ist seit Stunden schon im OP. Ich warte das ich was erfahre. Er soll direkt nach der OP nach München geflogen werden. Das ist das einzigste was ich bis jetzt weiß. Sie geben mir Bescheid wenn er raus kommt, dass ich ihn noch mal sehen kann. Es muss wohl mit den Verbrennungen zu tun haben. Es geht ihm gar nicht gut. Das weiß ich. Sie haben ihn zurück holen müssen, weil er einen kompletten Stillstand hatte. In den Medien wird schon diskutiert das er im Sterben liegt. Das weiß ich von Elena. Hast du was davon gehört Bea?
Bea:
Ja das habe ich gehört. Andrea kümmert sich schon darum. Stimmt es denn, was berichtet wird?
Saphira:
Was meinst Du?
Bea:
Das Chris diesen Unfall nicht überleben wird?
Saphira:
Sie tun alles was möglich ist. Es hat ihn wirklich böse erwischt. Sie hat es eigentlich auf Andreas abgesehen. Chris wird wenn er wieder gesund werden sollte nicht mehr der selbe wie vorher sein. Seine Lunge ist schwer geschädigt. Ich vermute das man ihn auf die Liste setzen wird wenn die Rauchvergiftung schlimmer ausgefallen ist als gedacht. Die Bilder sehen nicht gut aus. Ich frage mal nach ob es was neues gibt von ihm. Wartest Du hier?
Bea:
Ja.
Saphira:
Bis gleich.

Ich ging mit ungutem Gefühl in den Op-Bereich und fragte nach Chris, wo mir gesagt wurde das er in der nächsten halben Stunde ausgeflogen werden soll. Man sagte mir auch das er in München besser behandelt werden kann als hier und das seine Chance eine Lunge zu kriegen dort besser steht. Also wurde meine Befürchtung wahr und er kommt dort an die Maschine um seine Überlebenschance zu erhöhen und um seine Verbrennungen in Bakterienfreier Umgebung zu behandeln.

Er sieht echt schlimm aus. Ich weiß nicht ob Andreas ihn so sehen will. So schwer hat sich Chris selbst bei den Shows noch nicht verletzt wie jetzt. Er muss selber kämpfen. Ich ging mit den Nachrichten zurück zu Andreas und Bea, die schon auf mich warteten.

Sie merkten mir an, das ich mit schlechten Nachrichten zurück gekommen war. Ich wollte das Andreas Chris auch noch mal sehen kann. Also setzten wir ihn in einen Rollstuhl und fuhren in sein Zimmer. Er wirkte wirklich schockiert, denn vor lauter Kabeln war von Chris nicht viel zu sehen. Ich sah das er Tränen in den Augen hatte und Bea auch. Es ging ihnen wahnsinnig nah, ihn so sehen zu müssen, aber zu ändern war es jetzt nicht das wir so die Bestätigung bekamen, das er wirklich dem Tod näher war wie dem Leben. Wir saßen eine Weile bei ihm, bis es soweit war und wir mit ansehen mussten, wie er zum Heli gebracht und verladen wurde. Es dauerte eine Ganze Weile bis die Klappe geschlossen wurde und der Heli endlich mit seiner wertvollen Fracht abhob. Wir sahen wie vom Boden aus fotografiert wurde und die Security alle Hände voll zu tun hatte um Fans zurückzuhalten. Man ahnte wohl schon, das man Chris hier wegschaffen wollte, nur die wahren Gründe waren wohl hier bei den Fans noch nicht bekannt, aber die Medien schienen sehr gut informiert zu sein. Entweder quatscht hier jemand aus dem Nähkästchen oder es hat sich jemand von der Presse eingeschlichen, den wir noch nicht entlarvt haben.

Wenn Andreas wieder fit ist und er keine Beschwerden mehr wegen dem Herz hat kann er Chris bald nach reisen. Ich bin mir sicher das er was die Kontrollen betrifft sehr aktiv mitarbeiten wird. Ich weiß das es ihm das Herz zerreißt wenn er nicht für Chris da sein kann. Der Gips bleibt für sechs Wochen dran. Spätestens dann muss er wieder kommen und sich beim Arzt hier vorstellen.

Bea hat den Anblick von Chris ziemlich mitgenommen, aber das ließ sie vor mir nicht so raus, aber sie ist Mutter und leidet mit ihren Kindern mit, wenn es ihnen nicht gut geht. Andreas muss für die noch anstehenden Untersuchungen bleiben und wenn sich nichts schlimmeres raustellt, kann er bald heim.

Andreas kann sehr ungeduldig sein, genauso wie Chris. Das macht es für beide aber leider nicht besser. Aber so wie Andreas Herzbeschwerden da waren, waren sie auch wieder weg. Chris hat jetzt keine andere Wahl, als durchzuhalten und abzuwarten wie es mit ihm weitergehen wird. Wir haben ihn heute lebend gesehen, aber ob Andreas ihn lebend sehen wird, wird sich noch zeigen.

Drei Tage später war es dann soweit und er konnte bis auf seinen kaputten Arm gesund das Krankenhaus verlassen und zu Chris nachreisen. Die Fäden unter seinem Auge kann er dann dort ziehen lassen, denn ich bin mir sicher das er erst mit Chris zurück kommen wird, oder alleine wenn er doch noch den Kampf gegen das Leben verlieren sollte, was ich nicht hoffe.

Andreas hatte es gut das er kein Hotelzimmer brauchen wird, denn er kann so lange bei seiner Schwester unterkommen die auch in München wohnt. So hat er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Seine Schwester kann Chris besuchen und Andreas kann sie auch mal wieder sehen. Ich gehe aber davon aus das er die meiste Zeit bei Chris in der Klinik sein wird, um nichts zu verpassen.

Leider wird auch dort die Presse nichts verpassen und uns hier auf aktuellem Stand halten, was Chris betrifft.

Endstation Glück?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt