27.Kapitel

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Andreas:

Ich brauchte sehr viel Geduld um von den Ärzten die Nachrichten zu bekommen die ich eigentlich zu erwarten hoffte, damit sich meine Nerven beruhigen können. Von Annika war auch nicht viel zu erwarten außer das es ihr den Umständen entsprechend gut zu gehen scheint und die Heilung entsprechend gut voran geht. Besuch sollte sie außer mir und ihrem Mann auch erst mal nicht bekommen und Anrufe werden vorerst eh noch nicht durchgestellt, um ihr die ausreichende Ruhe zu gewähren, die ihr Körper jetzt zur Zeit noch braucht. Der Arzt hat mir schon gesagt das Annika umgehend in die Reha gehen wird, um sich vollständig erholen zu können. Das wird später auch noch auf meinen Bruder zukommen wenn er entsprechend so weit sein wird.

Die OP haben beide gut überstanden, jetzt müssen sie nur noch richtig gesund werden, ganz besonders Chris. Ich möchte mir nicht ausmalen, wenn Chris doch noch sterben würde, grade jetzt, da wo es so aussieht, als ob es bei ihm etwas bergauf zu gehen scheint. Da darf ich gar nicht erst drüber nachdenken.

Annika hat ja noch eine andere Aufgabe die besonders wichtig ist. Die Versorgung ihrer kleinen Tochter, die erst wenige Tage alt ist und im Moment durch mich versorgt und liebevoll umsorgt wird. Aber eigentlich braucht sie ihre Mama. Chris wird sie ganz sicher auch lieben. Und meine Mutter erst, die ist sowieso ganz vernarrt in so kleine Würmchen, die sie so herzlich betütteln und umsorgen kann. So war sie früher schon mit uns und ganz besonders mit Chris, ihrem jüngsten. Wenn er die kleine nur sehen könnte. Sie ist so niedlich.

Der Vorteil dabei ist, dass sie die kleine dann in die Kur mitnehmen kann. Aber erst mal wird ihr die zuständige Hebamme zu Hause unter die Arme greifen und sie mit ihr zusammen versorgen. Aber eigentlich ist sie nach zwei Kindern eh erfahren genug dafür, sich um ein weiteres Kleinstkind zu kümmern. Das weiß auch ihre Hebamme die sie schon bei den Jungs zuvor hatte. Es wird noch etwas dauern bis sie wieder vollständig selber stillen können wird und keine Medikamente mehr in der Milch sein werden und sie keine Schmerzen mehr haben wird. Sie hat sich das so kurz nach der Geburt selber ausgesucht. Sie wusste ganz genau welches Risiko sie für Chris eingeht, um ihm zu helfen und sie wusste auch das er nicht mehr viel Zeit hatte um zu warten.

Noch mehr machen mir die vielen Röhrchen Blut Sorgen, die sein behandelnder Arzt mit genommen hat. Er versuchte mich zu beruhigen und erklärte mir dass das mehrere Tage in Folge so sein wird um zu überprüfen ob das Organ sicher angenommen worden ist und ob eine Abstoßung möglich sein könnte. Das wollen wir natürlich alle nicht hoffen das es so ist. Ich hoffe jetzt für ihn, dass sein Zustand und seine Blutwerte sich so bessern, dass der Schlauch aus seinem Kopf raus kann und das man ihn demnächst aus dem Koma holen kann.

Rückflug von München nach Bünde

Noch zwei Tage und die Verhandlung gegen Loreen wird mir meine Nerven kosten und ich muss morgen erstmal zurück nach Hause fliegen und mich der Verhandlung und den Richtern stellen. Ich werde mich Loreen noch mal gegenüberstellen müssen und erhoffe das sie ihre gerechte Strafe erhalten wird.
Ich freue mich nach der langen Zeit in München Mama wieder zu sehen und mal wieder zu meinem Vater ans Grab zu gehen und mir wieder neue Kraft zu holen, denn das tut mir immer gut, genauso wie meinem Bruder.
Besonders freue ich mich Saphira wieder zu sehen und ihr über Chris genau berichten zu können. Ich werde ihr über die OP von Annika und Chris berichten, über die OPs an seinem Bein wegen den Verbrennungen und wie es ihm im Koma allgemein geht. Über die Schläuche in Chris's Kopf wird sie sicher genauso schockiert sein wie ich es war, weil sie weiß was das zu bedeuten hat. Sie vermisst ihn so sehr das sie in Tränen ausgebrochen ist, als ich ihr alles erzählt habe. Ich herzte sie lange und so spürte ich das sie am zittern war, als ich ihr berichtete. Sie wusste das ich heute zurück kommen würde und fieberte dem Zeitpunkt nur so entgegen, denn sie bekam von sonst niemandem Informationen außer von mir, was Chris betrifft. Die kleine hatte ich wegen der langen Reise bei Alex gelassen und das war auch gut so. Mama merkte auch wie nervös ich war, als es immer mehr zum späten Abend ging und ein schlimmer Tag morgen auf mich zukommen wird.

Endstation Glück?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt