IV

165 14 3
                                    

„General, wie verlaufen die Trainingseinheiten?“ „Die Soldaten sind alle fit und bereit zu kämpfen, mein Herr“ „Gut, sie werden wahrscheinlich über die See kommen. Wann ist unklar, aber haltet euch bereit. Ich würde die meisten Truppen im Süden plazieren, damit der Seeweg schonmal gedeckt wäre. Im Westen und Osten ebenfalls ein paar, im Norden erstmal noch nicht. Ich versuche mit dem König zu verhandeln, dann können die Feinde nicht durch sein Gebiet zu uns gelangen. Sowieso, der Norden ist am unwahrscheinlichsten“ Die ganze Zeit war er über die Karte gebeugt, jetzt richtete er sich auf, schaute aber immernoch auf die Karte vor sich. Er war sich der Macht bewusst, die er besaß, das sah man ihm deutlich an. Jeder einzelne seiner Leute respektierte ihn, und das wusste er. „Ich werde morgen früh aufbrechen um mit Menoitios (wir tun mal so als würde das sinn machen) zu sprechen. Bis ich wieder da bin will ich ein voll einsatzbereites Heer sehen. Wie viele Soldaten haben wir?“ „Um die 8.000“ „Heiko, sag den Bauern bescheid. Wir werden viel Essen brauchen“ Er nickte. „Stegi, bereite mein Pferd vor. Ingalis, sag dem Volk, sie sollen sich vorbereiten“ Einer der Generale nickte. Ich könnte mir niemals alle Namen merken.

Er atmete einmal kurz durch. „Fragen?“ „Wird Hektor auch kommen?“, kam es von einem der Generale. Basti schloss wieder die Augen und nickte ganz leicht. „Ja“ Sofort ging wieder Unruhe in der Runde um. „Schweigt.“ Er hob seine Hand. Totenstille. „Um Hektor werde ich mich kümmern müssen. Sagt euren Truppen sie sollen ihn einfach meiden, nicht angreifen“ „Verstanden“ „Wegtreten“ Alle stürmten zur Tür, um die Aufträge zu erfüllen. Ich lief um das Schloss herum, zum Stall. Dort stand ein wunderschöner Friesen Hengst. Früher hatte ich Angst vor ihm, da er so groß ist. Doch mit der Zeit musste ich mich immer öfters um ihn kümmern, so verstrich auch meine Angst. Balios. Der Geschenkte. Basti gab ihm den Namen schon als Fohlen. Er zog ihn auf, nun war er voll ausgewachsen. Man würde sehr hoch bezahlen, um ein Prachtexemplar wie dieses zu bekommen. Deswegen ehrte es mich immer wieder, wenn er mich beauftragt ihn zu pflegen.

Zur Begrüßung schnaubte Balios mich an, mittlerweile kannte er mich ja schon. „Na hallo“ Ich strich ihm über die Stirn. Dann begann ich mit meiner routinierten Untersuchung. Auf Zecken, Entzündung, Wunden oder auch Verwirbelungen an den Hufen. Aber diesmal schien alles in Ordnung. Sauber machen müsste ich ihn erst morgen, kurz bevor Basti losreitet. Sonst wird er bis dahin wieder dreckig, das wäre kontraproduktiv. Dennoch holte ich aus der Sattelkammer schonmal das Zaumzeug und den Sattel des Königs, mit der königlichen Satteldecke. Diese Sachen befestigte ich an der Boxentüre und verabschiedete mich anschließend von Balios. Wir werden uns ja morgen früh wieder sehen.

aristos archaionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt