aristos archaion

VII

Ich trat durch große Flure, vorbei an unzähligen bewachten Türen. Das Schloss war weitaus größer als meins. Irgendwann kamen wir an die höchste Tür. „Der König wird Sie empfangen“ Einer der Wachen öffnete einen Flügel. Ich trat in eine riesige Halle. An den Wänden waren bunte Wandteppiche mit dem Königswappen darauf. Kurz vor den Thron blieb ich stehen und verbeugte mich leicht. „Sprich dein Anliegen“ Seine Stimme war hell, aber trotzdem ernst. „Mein Land steht vor einem Angriff der Trojaner. Ich verlange nicht, dass du mir dabei hilfst. Nur, dass die Trojaner nicht durch dein Land zu uns gelangen können“ „Ich soll sie einfach wieder wegschicken?“ „Genau“ „Okay, dies werde ich machen. Wenn ich im Austausch dafür etwas bekomme“ Ich dachte mir schon, es gäbe einen Haken. „Was hast du im Sinne?“ „Ich will, wenn du im Krieg fällst, dein Leichnam“ Ich erstarrte. In seinem Land war es Brauch, den Toten eine letzte Ehre zu erweisen, im Bett. „Ich eh“ Er grinste mich schelmisch an, pervers. Kurz räusperte ich mich, dann setzte ich wieder meine ernste Miene auf. „So soll es sein“

Er wusste nicht, dass ich ein Halbgott bin. Noch dazu liebten mich die Götter. Wenn irgendjemand mir Ungnade tut, zieht er den Zorn der Götter auf sich. Das wäre dann schlussendlich sein Problem. „Du bist eine weite Reise gegangen, ich gebe dir ein Festmahl und ein Gemach“ „Hab Dank, doch ich breche sofort wieder auf. Eure Hoheit“ Ich verbeugte mich wieder leicht, er machte es mir gleich. Dann verließ ich das Schloss und ritt den langen Weg nach Hause.

pov stegi

Drei Tage vergingen, an denen keine feindlichen Schiffe zur Sicht kam, weswegen Heiko und ich wieder in die Stadt marschierten. Wir wussten nicht, wann Basti wieder kommen würde, aber so lange er weg ist müssen wir vielleicht bei Kevin sein. Immerhin sollten wir ihn ja genauso behandeln wie wir Basti behandeln. Er saß auf der Treppe vor dem Thron und spielte mit seinen Händen. Als er uns hörte blickte er auf. „Tretet näher“ Wir setzten uns zu ihm auf die Treppe, er schien bedrückt. „Alles in Ordnung?“ „Weiß nicht, ich mach mir etwas Sorgen“ „Du weißt doch wie er ist, er kommt heile wieder. Vielleicht sogar schon sehr bald“ „Wie sieht es mit den Soldaten aus?“, fragte Heiko Kevin. „Mir sind Nachrichten gekommen, dass alle an ihrem Posten und wachsam sind“ „Gut, wollen wir unten am Tor auf ihm warten?“ Er nickte nur leicht, dann erhob er sich und trat zum Ausgang. Wir folgten ihm die Pflasterwegstraße bis hin zum Tor. An einem schattigen Plätzchen nahmen wir platz und warteten angespannt.