XIII

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pov stegi

Als ich sah, wie Basti mit Hektor richtung Wald ging, folgte ich ihnen unauffällig. Immerhin war ich der Leibwächter des Königs. Heiko schien zu beschäftigt mit anderen Soldaten. Ich folgte ihnen immer weiter, bis sie an einem Stück Weg hielten. Hinter einem Baumstamm versteckt beobachtete ich das Tun. Zwar konnte ich nicht hören, was gesagt wurde, aber dann ging Hektor mit dem Schwert auf Basti los. Natürlich wich er aus und schlug zurück. So ging es hin und her. Ihre Kampftechniken ähnelten sich stark. Und da, Basti traf den ersten Schnitt. Hektor blutete am Bein, doch das hielt ihn nicht auf. Er kämpfte noch schneller und aggressiver als vorher zurück, Basti schien das nichts auszumachen. Jeden Schlag parrierte er und setzte selber einen aus. Tatsächlich kassierte er aber ebenfalls eine Schnittwunde, diesmal an der Wange. Was hat er auch keinen Helm auf?

Basti traf Hektor erneut, woraufhin er etwas zurück taumelte. Diese Chance wurde genutzt, Basti trat und schlug mit Fäusten auf jede freie Stelle, die nicht durch Rüstung bedeckt war. So schnell und präzise hatte ich noch nie jemanden kämpfen gesehen. Wahrhaftig, der Sohn des Kriegsgottes. Dies führte dazu, dass Hektor noch mehr taumelte, und noch mehr wütend wurde. Diesmal traf er Basti sogar mehrmals, am Arm und am Bein. Beide trugen keine richtigen Rüstungen, es war irgendwie nur die Hälfte des Körpers bedeckt. Waren wohl zu hocheingenommen dafür. Basti setzte nun seinen Waffengurt ein. Mit kleinen, spitzen Dolchen überraschte er seinen Gegner und konnte so direkt in sein Fleisch werfen. Mit Geschrei fiel er zu Boden. Nun war es an der Zeit, den finalen Schlag zu setzen. Der beste der Griechen musste sein erstes Opfer töten. Man merkte es ihm an, er zitterte.

Doch dann zog er die zwei Dolche aus dem Fleisch raus und bohrte sie an zwei andere Stellen wieder rein. Blut spritzte, Hektor schrie was das Zeug hält. Immer mehr Blut entfloss ihm und so hörte er irgendwann das Schreien auf. Es war vollbracht. Basti lies sich vor dem toten Körper auf die Knie fallen. Sein Atem ungewöhnlich schnell und unregelmäßig. Er senkte den Kopf und stützte sich mit den Händen an den Oberschenkeln ab. Sowas war nicht in seinem Element, er wollte nicht töten. Fast hätte ich die nächste Gefahr nicht wahrgenommen. Auf einem großen Hügel neben uns stand Paris, neben ihm eine große Gestalt. Apoll. Sein Bogen war gespannt, bereit abzufeuern. Ich wollte schreien, doch meine Worte blieben mir im Hals stecken. Da Basti dachte, der Kampf sei vorbei, und er schwitzte, hatte er seine Rüstung abgelegt. Er war vollkommen verletzbar. Ich wollte irgendwas machen, ihm irgendwie helfen, doch ich war in einer Schockstarre gefangen. Paris lies den Seidenbogen los.

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