IX

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pov stegi

Ich sonnte mich gerade etwas am Stall, nachdem ich Balios bereits versorgt und entladen hatte, da kam Basti über die Brücke und lief in meine Richtung. Er lief wirklich schnell, sogar für seine Verhältnisse. „Stegi, ich muss dich um etwas bitten“ „Alles“ „Du versprichst mir niemanden davon zu erzählen, außer vielleicht noch Heiko. Sonst wirklich niemanden, vor allem Kevin nicht. Hast du mich verstanden?“ „Ja, klar“ „Wenn ich in diesem Krieg falle wirst du Menoitios meinen Leichnam bringen“ Ich blickte ihn verwirrt an. Warum rechnet er überhaupt mit sowas? „Versprich es mir“ „Ich verspreche es“ Ich hob meine rechte Hand, ein Zeichen des Schwurs. „Wenn du dieses Versprechen brichst, werde ich eher deine Leiche zu ihm bringen“ Ich war geschockt. Noch nie zuvor hatte er so mit mir geredet, doch er meinte es ernst. Eifrig nickte ich, dann lies er von mir ab.

pov basti

Ich war froh Stegi zu haben, da er nichts von dem Brauch weiß. Manchmal ist es eben auch gut unerfahren zu sein. Nun führte mich mein Weg in meine eigene Waffenkammer, schließlich musste ich ja auch ausgerüstet sein. Meine normalen Klamotten tauschte ich mit dünnen Gewändern, damit ich meine Rüstung drüber ziehen kann. Zwischendurch lehnte ich mich an die Wand, da ich immernoch sehr erschöpft war. Doch immer wenn ich meine Augen schloss, sah ich Bilder von meinem Traum, den ich heute hatte. Ich stand unten, am Tor der Stadt. Um mich herum waren überall Leichen auf den Boden, an meinen Stiefeln glänzte Blut. Auf einen der Dächer vor mir stand Hektor, der mich gierig angrinste. Mit einer Hand hielt er den Leichnam von Kevin. An sich war es nur ein Traum, doch Halbgötter werden häufig von Visionen der Zukunft heimgesucht. Ich muss Hektor töten, es führt kein Weg dran vorbei.

Ich schnallte mir meinen Waffengürtel um und befüllte ihn. Dolche, Schwerter, Gladius, Xiphos. Schlussendlich steckte ich mein Hauptschwert in die dafür vorgesehene Schnalle. Es war schärfer als jedes andere. Enyalios hat es mir persönlich gegeben. Er selber hatte damit gekämpft und gesiegt. Einen Bogen nahm ich nicht mit, auch wenn ich sehr gut mit ihm ungehen kann. Er war unpraktisch, der Pfeileköcher am Rücken nervig. Stattdessen schnallte ich mir mein Schild auf den Rücken. Meinen Schmuck lag ich ab, immerhin störte er nur beim Kämpfen. Mit zwei Speeren in einer Hand begab ich mich schließlich zum Hauptlager im Süden. Dort werde ich bis zum Angriff verweilen.

aristos archaionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt