Laute Musik dröhnte aus den Radio des Jeeps. Vermutlich war es sogar gut so, da es mich wach machte, aber in diesem Moment wollte ich nichts lieber, als einen Stein auf die Anlage zu werfen. Oliver drehte sich grinsend zu mir um und drehte die Musik demonstrativ lauter. Genervt drückte ich mir die Hände auf die Ohren.
„Wenn das jetzt jeden Morgen so läuft, dann gehe ich lieber zu Fuß." Oliver lächelte selbstgefällig.
„Ich nehm dich beim Wort, Tiger." Frustriert ließ ich mich mit vor der Brust verschränkten Armen wieder in den Sitz fallen. Ich war sowieso schon nach hinten verbannt worden, da vorne laut August und Oliver kein Platz mehr war. Da mussten die Beiden sich nicht auch noch schon um diese Uhrzeit über mich lustig machen. Das Fahrzeug hielt mit einem Quietschen vor der Schule. Mit einem eleganten Satz landete ich auf dem Boden und schnappte mir meinen Rucksack. Die Sonne prallte bereits auf uns runter, weshalb ich die Augen ein wenig zusammenkneifen musste.
Das war ungewohnt, denn obwohl es mir noch immer viel zu früh war, hatten wir in dem Sperrgebiet noch früher wach sein müssen. Und da hatten wir meistens sogar noch den Sonnenaufgang mitbekommen. Trotzdem war ich froh wieder Zuhause zu sein. Ich streckte mich ein wenig im Sonnenschein.
Mit Rachel Edwards hatte die Einrichtung eine gute neue Leiterin gefunden und wir hatten nicht einmal mit ihr diskutieren müssen, um gehen zu dürfen. Das galt auch für meinen Vater und Oliver mitsamt seiner Eltern. Und natürlich Shane. Obwohl es Ms. Edwards ähnlich sehen würde, wenn sie einfach nur so genervt von uns gewesen wäre, dass sie uns sogar für unser Verschwinden bezahlt hätte.
Lächelnd schob ich mich an den tuschelnden Schülergruppen vorbei. Diese durchbohrten uns geradezu mit Blicken und machten sich nicht einmal die Mühe diese zu verstecken. Bisher hatte sich allerdings noch keiner von ihnen getraut uns anzusprechen. Obwohl es natürlich die Runde gemacht hatte, dass wir im Sperrgebiet gewesen waren.
Thea stand mit Jessica und Shane schon vor den Spinden. Sie gestikulierte wild mit ihren Händen in der Luft herum. Lächelnd stellte ich fest, dass alles wieder beim Alten war. Ich dachte kurz an Louie zurück, der es sich nicht nehmen lassen hatte bei ihren Scherzen mitzumachen. Er würde jetzt sicherlich über sie lachen, aber ihr dann zustimmen. Dann riss ich mich selbst aus meinen Gedanken und lächelte. Er war mein bester Freund gewesen und das würde er immer bleiben. Doch nun war ich wieder hier, ohne ihn. Und trotzdem würde er immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Jessica hatte sich mittlerweile umgedreht und strahlte Oliver glücklich an. Dieser legte ihr den Arm und die Schulter und mit seiner anderen Hand klatschte er Shane ab. Mein Herz machte augenblicklich einen Sprung, als Shane in meine Richtung blickte und mich dann zu sich zog, um mir einen Kuss auf die Wange zu drücken. Erwartungsvoll sah ich ihn an. Shane musste lachen.
„Was?"
„Nun sag schon, wie war es?" Shane sah mich glücklich und ein wenig aufgeregt an.
„Es war wirklich super. Besser hätte es gar nicht sein können! Sie will mich kennenlernen. Also schätze ich, dass ich sie noch das ein oder andere Mal treffen werde." Ich freute mich so sehr für Shane. Er hatte tatsächlich die Chance bekommen Kontakt zu seiner Mutter aufzunehmen, was ihn mehr als glücklich machte.
„So... wer hat Mathe und kann mir sein Heft leihen?" Jessica sah ihre Schwester tadelnd an.
„Das kannst du vergessen! Wenn du das nicht selber machst, renn' ich eigenhändig zum Lehrer." Thea verdrehte gespielt frustriert die Augen.
Ich wollte mich gerade in ihr Gespräch einklinken, als ich ein Räuspern hinter mir hörte. Seufzend verdrehte ich die Augen. Sie mussten ihr wohl mit unserer Rückkehr in Kauf nehmen. Ich drehte mich um und blickte in Valeries Gesicht. Sie hatte einen Arm in die Seite gestemmt und lächelte mich schleimig an. Einige Mädchen liefen wie ihr Gefolge hinter ihr her und beglotzten mich neugierig.
„Es ist so schön, dass du wieder da bist, Maus. Ich freue mich so dich zu sehen."
„Ich wünschte, ich könnte das Selbe sagen." Es war ein echtes Mysterium, wo ich dieses Selbstvertrauen plötzlich hernahm. Valerie blinzelte und schien kurz überrascht, setzte dann jedoch wieder ihr falsches Lächeln auf.
„Also wie war es so in Area 51? Nachdem ihr so ziemlich gegen jede Regel verstoßen habt?" Ich verschränkte die Arme.
„Oh, es war großartig. Wir hatten quasi Ferien." Valerie ließ ihren Blick angewidert über uns wandern. Bei Shane angekommen, veränderte sich dieser allerdings wieder. Sie klimperte einige Male mit ihren Wimpern.
„Naja, wenn er von da kommt, hätte ich es da definitiv gut gefunden." Shane rümpfte als Antwort nur die Nase.
„Tut mir leid, Schätzchen. Ich bin vergeben." Valerie funkelte mich aus den Augenwinkeln an und ich war mir sicher, dass das ihrem Ego nicht passte. Und scheinbar versuchte sie daraufhin das Thema zu wechseln.
„Wie auch immer. Also, was hat es mit den Stromausfällen auf sich? Du warst doch da." Die anderen sahen sich unsicher an. Doch meine Mine veränderte sich nicht, als ich mich ein wenig vorlehnte und ihr in die Augen sah. Valerie hielt meinen Blick ein wenig verwirrt.
„Ach weißt du, das sind alles die Aliens gewesen. Ist das zu fassen? Wir haben wirklich Ufos und kleine grüne Männchen ansehen können!"
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Area 51 - Don't trust anybody!
Fantasi„Area 51: Ein militärisches Sperrgebiet im südlichen Nevada in den USA. Dort werden durch die US Air Force neue Experimentalflugzeuge getestet, doch es gibt viele Verschwörungstheorien darüber, dass es sich in Wirklichkeit um eine Basis zur Erforsch...