Kapitel 11

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>Holst du mich ab oder treffen wir uns dort?<, war meine erste Nachricht nach Tagen an ihn

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>Holst du mich ab oder treffen wir uns dort?<, war meine erste Nachricht nach Tagen an ihn.
Seit Dienstag hatte er sich nicht mehr gemeldet und ich fragte am Freitag mal vorsichtig nach, ob unser Gruppensextreffen noch aktuell war.
>Ich hol dich um 22 Uhr ab<, war seine kurze Antwort und ich war richtig sauer auf ihn.
Er behandelte mich wie eine Fremde und das hasste ich.
Mit jeder Stunde, die verging, wurde ich wütender und begann, ihn richtig abstoßend zu finden. Vielleicht redete ich mir zu viel ein, aber ich war mir so sicher, dass die Nachricht an mich gehen sollte, wem würde er so etwas sonst schreiben?
Oder gab es eine Frau in seinem Leben, die er liebte, aber sie eine Beziehung mit jemand anderem hatte?
Plötzlich kam ich mir dumm vor. Natürlich, so musste es sein. Es war absolut unlogisch, dass er sich für mein Sexleben interessierte. Er war attraktiv, jung und man konnte sich gut mit ihm unterhalten, natürlich war er Single, weil die Frau seiner Wahl nicht frei war.
Es war romantisch, dass er auf sie wartete, aber gesund war das auch nicht.

Am Samstag machte ich noch ein Schläfchen am Nachmittag und ging dann lange duschen, bevor ich nackt vor meinem Kleiderschrank stand und mir unsicher war. Mich würde niemand in Kleidung sehen, aber trotzdem wollte ich nicht over- oder underdressed sein.
Marcus hatte sich nicht mehr gemeldet und ich war unsicher, wo er mich abholen wollte? Unten auf der Straße? Würde er hoch kommen?
Wie ich es hasste, wenn ich nicht locker sein konnte.
Mir kam es vor, als hätte dieses Missverständnis einiges zwischen uns zerstört und ich wurde von Minute zu Minute unsicherer.
Mit pinker Unterwäsche, da ich mich wenigstens fröhlich kleiden wollte, wenn ich es schon nicht war, saß ich bedrückt am Boden vor meinem Schrank und überlegte für heute abzusagen. Ich war nicht in Stimmung, auch nur fünf Minuten mit ihm alleine zu verbringen.
Nachdenklich drehte ich mein Handy zwischen den Fingern und überlegte ihm zu schreiben. Etwas von Schnupfen oder Husten wollte ich sagen, aber wann würde ich jemals wieder die Möglichkeit bekommen, einen echten und sicheren Gangbang erleben zu können?
Aus Pornos kannte ich das schon, aber ihn wirklich zu erleben und sogar mitmachen zu können, war eine ganz andere Liga und ich wusste genau, würde ich diese Chance verpassen, würde sie nie wieder kommen.

Unmotiviert entschied ich mich für ein langes Kleid, da es in der Nacht hin und wieder kühl wurde und ich nicht frieren, aber auch bei der Hinfahrt nicht schwitzen wollte, war das die beste Alternative.
Um 21 Uhr 45 klingelte es an meiner Wohnungstür und da ich mir gerade zum dritten Mal die Zähne geputzt hatte, lief ich vom Bad schnell an die Tür, wo Marcus stand und umwerfend aussah.
Seine Haare waren leicht gegelt und saßen perfekt, sein schwarzes Hemd umschmeichelte seinen muskulösen Oberkörper und sein Duft war atemberaubend.
"Ich bin gleich soweit", schluckte ich und versuchte lässig zu klingen, aber so war es nicht, in seiner Nähe fühlte ich mich gerade wirklich ein bisschen unwohl.
"Kein Stress. Wir haben Zeit. Niemand will der Erste sein. Vor Mitternacht geht es eh nicht richtig los", kam er herein und schloss locker die Tür hinter sich.
Eilig legte ich noch wasserfeste Wimperntusche auf und spritzte ein paar Tropfen meines lieblings Parfum auf meine Haut, dann bot ich meinem Gast etwas zu trinken an.
"Ein Kaffee wäre cool", war er abwesend und sah die ganze Zeit auf sein Handy.
Von seinem Verhalten gekränkt, drückte ich auf den Knopf der Maschine und sie ließ gurgelnd heißen Kaffee heraus.
Mit der Tasse und Milch kam ich zu ihm auf die Couch, "Alles gut bei dir?", war ich unsicher, wie ich sein abweisendes Verhalten deuten sollte.
"Ja, danke und bei dir?", sah er mich nicht einmal an.
"Auch", schob ich die Tasse in seine Richtung und zog mir meine Schuhe an, danach lehnte ich mich an die Eingangstür und wartete.

ZWEI sind besser als DREIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt