Kapitel 7

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Müde erhob ich mich am nächsten Morgen aus meinem Bett und stellte mich unter die Dusche

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Müde erhob ich mich am nächsten Morgen aus meinem Bett und stellte mich unter die Dusche. Auf das Treffen mit meinem Ex hatte ich gar keine Lust und überlegte, welche Krankheit sich schlimm genug, aber nicht zu schlimm anhören würde. Ich dachte an eine Erkältung, eine Grippe und einen Magen-Darm-Infekt, aber alles davon hätte Paul dazu veranlasst, mir eine Suppe, Medizin oder Zwieback zu bringen und da ich ihn nicht in meiner Wohnung haben wollte, ließ ich es bleiben. Es könnte ein netter Abend werden und darauf wollte ich mich fokusieren.
Als er anbot, mich von Zuhause abzuholen, lehnte ich aber ab, wir konnten uns ruhig dort treffen.
Paul hatte Karten reserviert und die 30 Minuten, die man vor der Vorstellung im Kino sein musste, würden reichen, um zu reden, da war ich mir sicher.

Breit lächelte er, als er mich sah und als er mir zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange gab, wusste ich, dass ihm diese 30 Minuten nicht reichen würden und hatte kein gutes Gefühl bei der Sache.
Die Tickets hatte er schon geholt, aber um ihm nichts schuldig zu sein, gab ich Paul das Geld dafür, was er nicht annehmen wollte und ich deswegen ein Getränk und Popcorn für ihn kaufte, auch wenn er immer wieder betonte, dass das nicht nötig sei. Für mich war es das aber schon, denn ich wollte mich nicht schuldig fühlen müssen und sofort für Grenzen sorgen.
Für mich selbst hatte ich Nachos mit Käsesauce und ein großes Mineralwasser genommen und so ging es mir schon bald besser. Während Paul mich immer wieder berühren wollte, konnte ich ihm ausweichen und so tun, als wäre es meinen Snacks geschuldet.
Er fragte mich nach meiner Woche und den Menschen in meinem Leben, von Bruno und Marcus erzählte ich allerdings nichts, denn er würde es nicht verstehen und mir ein schlechtes Gefühl geben, ich wollte mir das aber nicht schlecht reden lassen.
"Ich habe eine Frau kennengelernt", sprach Paul aufgeregt.
"Cool, das freut mich für dich", meinte ich es wirklich ernst.
"Sie ist sehr nett, aber ich weiß nicht", gab er zu.
"Du musst sie ja nicht sofort heiraten, aber nimm dir Zeit, lerne sie kennen", schlug ich in der Hoffnung vor, dass er mich dann in Ruhe lassen würde.
"Du bist so lustig", berührte er sanft meinen Arm, aber ich zog mich zurück.
Ich war nicht sauer auf ihn oder so, aber er war mein Ex-Mann und ich hatte absolut keine Gefühle für ihn, nicht einmal freundschaftliche und ich wollte, dass er es selbst merkte.
Im Kinosaal suchten wir unsere Plätze und ich aß meine Nachos, während Paul von seiner neuen Bekanntschaft erzählte. Ich fand es wirklich gut, dass er jemanden getroffen hatte und ermutigte ihn immer wieder, sich um sie zu bemühen, aber meistens bekam ich nur ein >So warst du immer schon< oder ein >Du bist so witzig< zu hören, dabei meinte ich es aber ernst und verstand seine Sätze in dem Zusammenhang nicht.
Das Licht wurde gedimmt und sein Arm landete auf meinem Knie, "Paul", ermahnte ich ihn und schob die Hand weg.
"Sorry, ich weiß nicht, wieso ich das getan habe", lächelte er und stopfte sich dann mit Popcorn voll.
Einige Leute kamen erst in den Saal, als der Film schon begonnen hatte und ich nahm einen wohl bekannten Duft wahr.
Langsam drehte ich mich nach hinten und sah Marcus mit einer anderen Frau.
Kaum merklich begrüßten wir uns lächelnd und nach wenigen Minuten erschien er neben mir.
"Ist der noch frei?", deutete er auf den Platz neben mir.
"Ich denke schon", war ich unsicher.
Als wäre es das Normalste der Welt, nahm er neben mir Platz und die Frau neben ihm.
War es ein Date?
Sie war sehr hübsch und jung, eindeutig sein Beuteschema, soweit ich das beurteilen konnte, denn eigentlich hatte ich keine Ahnung, worauf er wirklich stand, außer auf meine Schamlippen, die sofort leicht zu pulsieren begannen, als ich an gestern Nacht dachte.
Soweit ich im schummrigen Licht, des Saales sehen konnte, war die Frau an seiner Seite wunderschön und der Traum vieler Männer. Ihre Brüste, die sie durch viel Ausschnitt zeigte, waren prall und rund. Viel hätte ich dafür gegeben auch solche haben zu können, aber bis jetzt war mir der Weg zum Chirurgen immer zu teuer gewesen. Zwar ging ich davon aus, dass ihre natürlich waren, aber meine einzige Chance darauf, jemals so pralle und schöne Busen zu haben, lag eben im Besuch eines Arztes. Ihre vollen Lippen schlossen sich sehr lustvoll über den dünnen Strohhalm ihres Getränkes und ich verstand sofort, wieso Marcus ein Date mit ihr hatte.
"Wer ist das?", lehnte er sich in meine Richtung und deutete flüsternd auf den Mann neben mir.
"Mein Ex", kam es kaum hörbar aus meinem Mund.
Als wolle er mir gratulieren, verzog er seine Lippen und streckte einen Daumen kurz in die Höhe, den ich aber sofort niederdrückte und er meine Hand zu streicheln begann.
"Du hast ein Date", lächelte ich kopfschüttelnd.
"Ach, sie wollte unbedingt diesen lahmen Film sehen und ich bin zu nett für diese Welt", kam er meinem Ohr so nahe, dass ich seine Lippen an meiner Haut spürte.
Schwer schluckte ich und stopfte mir ein Nacho in den Mund, während Marcus sich eines nahm und es in die Käsesauce tauchte.
Paul sah zu mir, aber da hatte er seine Finger schon zurückgezogen und tat so, als würde er einfach den Film sehen.
"Du bist seltsam", lachte ich und konzentrierte mich nun auch auf das Schauspiel auf der Leinwand.
"Ich? Du bist doch mit deinem Ex hier", stupste er mich leicht.
Seine Begleitung griff nach seiner Hand, aber er zog sie zurück und unterhielt sich mit ihr. Das Mädchen tat mir irgendwie leid. Während sie dachte, ein tolles Date zu haben, war er am Flirten mit einer Anderen, weswegen ich ihn nun ignorierte und mich wirklich auf den Film konzentrierte.
Leichter gesagt als getan, als er anfing unauffällig meine Hand zu streicheln.
"Nicht", schüttelte ich meinen Kopf und sah zu seiner Begleitung.
Mit einem dramatischen Augenverdrehen wandte er sich seinem Date zu und ließ mich endlich den Film sehen, der so furchtbar eintönig war, dass ich mich viel zu schnell langweilte und da meine Nachos leer waren, konnte ich mich nicht einmal damit ablenken.
Im Augenwinkel beobachtete ich, wie Marcus mit seiner Begleitung umging und war erstaunt, dass er sie nicht berührte oder streichelte. Hin und wieder sprachen sie leise miteinander, aber mehr war da nicht. Wenn sie seine Nähe suchte, wehrte er das sofort ab.
Ich fand es sehr gut von ihm, wie er für klare Grenzen sorgte und lehnte meinen Ellbogen auf die Lehne zwischen uns, um ihn zu testen. Kaum berührten sich unsere Körper, sah ich ein kurzes Lächeln auf seinen Lippen. Es musste nichts mit mir zu tun haben, aber für mein Ego war es sehr schmeichelnd. Nach einiger Zeit drückte er seinen Arm gegen meinen und ich sah zu ihm, da ich dachte, er wolle mir etwas sagen.
Konzentriert folgte er aber dem Film und streckte seinen Arm so aus, dass seine offene Hand vorne bei den Getränken lag.
Frech griff ich nach meinem Wasser und stoppte kurz bei seinen Fingern, die ich mit meinen streichelte, bevor ich nach der Flasche griff und einen Schluck davon nahm. Als ich sie zurück stellte, fing er mich ab und sah mir dabei tief in die Augen, als ich ihn überrascht ansah.
"Der Film ist richtig mies", flüsterte er ganz leise.
Ich nickte und zog dann meine Hand zurück.

ZWEI sind besser als DREIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt