Kapitel 25

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"Ich will das nicht tragen", motzte ich Marcus an

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"Ich will das nicht tragen", motzte ich Marcus an.
Da wir heute zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung seiner Familie eingeladen waren, hatte er mir ein hautenges, dunkelrotes Kleid gekauft und ich hasste es. Drei Stunden lang wurde ich geschminkt, mir die Haare gemacht und Schmuck angelegt, was ich widerlich fand und mich so nicht, wie ich selbst fühlte.
Vor dem Spiegel sah ich zwar wunderschön aus, aber in mir drin sah es ganz anders aus. Die Haarextensions waren schwer auf meinem Kopf, das Makeup klebte an meiner Haut und das Kleid engte meine Atmung ein, was mit Abstand das schlimmste Gefühl war, ganz zu schweigen von dem Gewicht der Ohrringe. Sie waren auch echtem Diamant und eine Leihgabe seiner Mutter, wie hätte ich das ablehnen können?
Der ausladende Ausschnitt des Kleides war schön anzusehen und er pushte meine Brüste, wie die einer 18 Jährigen, aber der Preis dieser Schönheit war mir zu hoch.
"Vier Stunden", hatte Marcus mir versprochen, aber als ich ein paar Schritte in den Schuhen machte, war ich mir sicher, keine 20 Minuten aushalten zu wollen.
Die Einladung kam spontan und eigentlich wäre heute unser Spieltag, vielleicht war ich auch deswegen so unausgeglichen, denn ich hatte mich schon sehr darauf gefreut.
In den letzten Wochen kam diese Seite viel zu kurz, da Marcus geschäftlich viel zu tun hatte und sogar drei Tage mit seiner wunderschönen und talentierten Angestellten in den Staaten war.
Meine Eifersucht hatte ich bei ihm besser im Griff, oder besser gesagt, es zu verheimlichen gelang mir besser, denn innerlich tobte ich bei jedem Wort über sie.
Sie war 30 und wunderschön, ihre langen schwarzen Haare, ihre rehbraunen Augen und ihr Körper waren ein absoluter Männermagnet und da sie sogar alleinerziehend war, hatte sie einen gewaltigen Vorteil mir gegenüber, sie konnte noch Kinder bekommen. Zwar machte Marcus nie den Anschein, sie irgendwie mehr zu mögen, als seine anderen Mitarbeiter, aber doch sprach er mehr von ihr, als von anderen, was mich sehr nervte und ich mir immer schwerer damit tat, das zu verheimlichen.
Beim letzten Gespräch über seine Arbeit war mir schon ein genervtes Stöhnen ausgekommen, aber er hatte es zum Glück nicht mitbekommen, weil er sich gerade umzog, trotzdem hasste ich es.
Sie konnte nichts dafür, denn sie war wirklich nett und eigentlich mochte ich sie sogar, aber diese Situation war nicht leicht für mich.
Bei der Weihnachtsfeier hatte ich sie kennengelernt und wir hatten uns wirklich gut unterhalten. Nie hatte sie Marcus genauer gemustert oder berührt, wenn ich dabei war, aber dennoch blieb ein bitterer Beigeschmack. Sie war jünger als er und konnte Kinder bekommen, zwei nicht unwesentliche Vorteile in meinen Augen. Sie war lustig, nett, klug und noch vieles mehr, ich hätte ihm nicht einmal böse sein können, wenn er sich in sie verliebt hätte, denn sie war perfekt. Ihr Name, Lydia, klang lieblich und sie kleidete sich auch weiblicher, als ich. Nie trug sie Hosen und war immer zurechtgemacht, was bei ihr aber aussah, als wäre sie so aus dem Bett gefallen.
Ich wollte sie wirklich mögen, vor allem weil sie ein netter Mensch war, aber es war so verdammt schwer.
"Wir werden heute auch gleich allen von unserer Verlobung erzählen", riss Marcus mich aus meinen Gedanken und ich nickte ihm durch den Spiegel zu.
"Alles okay?", kam er langsam auf mich zu und fummelte mit seinen Manschettenknöpfen herum.
"Ja", log ich und half ihm dabei.
Sein Großvater hatte ihm diese vermacht und er trug sie am liebsten, auch wenn er diese steife Kleidung nicht gern anhatte, wusste er was sich gehörte.
Trotzdem beneidete ich ihn heute, immerhin durfte er einen bequem wirkenden Anzug tragen und nur sein Hemd und die Krawatte wirkten fest und etwas unbequem.
"Ich hasse diese Schuhe", sah er an sich herunter und ich schmunzelte, denn auch diese sahen weit aus besser aus, als meine.
"Ich auch", sah ich an meinen Beinen entlang und dann wieder zu ihm hoch.
"Vier Stunden, maximal fünf", küsste er mich vorsichtig, um das Kunstwerk der Visagisten nicht zu zerstören, aber dann ging er langsam vor mir auf die Knie und nahm etwas aus seiner Anzugtasche, es war eine dünne Kette mit vielen funkelnden Steinen.
"Deine Belohnung für den ganzen Abend, wird dich milder Stimmen", klang er streng und hob mein Bein vorsichtig an.
Der Absatz meines Schuhs bohrten sich in sein Knie, als er ihn darauf abstellte und ich sah verwundert zu ihm herab.
Durch den weiten Schlitz meines Kleides war mein Bein nackt vor ihm und er strich mit seinen Fingern sanft über meine Haut, bis er weit oben war und kurz vor meiner Körpermitte stoppte.
"Das Halsband kannst du heute nicht tragen, denn es passt nicht zu deinem Kleid", knurrte er ein bisschen verärgert, aber mich erregte dieser Moment sehr.
Die Änderung seiner Stimmlage und seine Ausstrahlung machten mir klar, was gerade vorging und mein Herz überschlug sich fast.
Die Kette band er nun fest an mein Bein und erst als er seine Hände wegnahm, sah ich, wie wunderschön sie war. Kleine Bögen aus feinem Metall und funkelnden Steinen schmeichelten meiner Haut.
Es war nicht groß, aber auf jeden Fall ein Blickfang, wenn es jemand bemerkten sollte. Für Andere würde es wie ein normales Schmuckstück aussehen, aber ich hoffte inständig, dass es eine andere Bedeutung hatte.
"Kleines", sah er zu mir hoch und ich biss mir auf die Lippe, so nannte er mich nur wenn wir spielten.
"Ja", zitterte meine Stimme.
"Du wirst diesen Abend mit mir verbringen", erhob er sich langsam vor mir, "Du wirst ihn an meiner Seite genießen und dich nicht mehr als 13 Schritte von mir entfernen", stand er kraftvoll vor mir, "Du wirst erst trinken, wenn ich es tue und auch erst essen, wenn ich es tue", strich er sanft mit einem Finger über meinen Hals, "Du wirst mich Liebster nennen und wehe ich höre meinen Vornamen aus deinem Mund", strich er mein Kinn entlang und packte es vorsichtig, dabei zwang er mich ihn anzusehen, "Du weißt wie gerne ich dich bestrafe und wie gemein ich sein kann", knurrte er mit tiefer Stimme und ich nickte, "Sprechen darfst du heute immer, aber wehe ein dummes Wort verlässt diesen perfekten Mund", sah er streng darauf.
Um besser Luft zu bekommen hatte ich ihn geöffnet, dieser Moment war unerträglich und schon jetzt wollte ich ihm am liebsten die Kleider vom Leib reißen.
"Drei Strikes bekommst du heute, nicht mehr und ich rate dir, sie nicht auszureizen", nahm er meine Hand in seine und küsste sie liebevoll.
"Gibt es etwas, das ich noch wissen muss, bevor wir losgehen?", wickelte er seine Finger um meine.
"Ich habe heute nur sehr wenig gegessen und getrunken", gab ich zu, was mir nicht leicht fiel, denn ich wusste, wie sehr er das hasste.
Kopfschüttelnd sah er mich an und wir gingen in die Küche, wo er mir zwei Gläser mit Wasser füllte und mir eine Banane klein schnitt, dann fütterte er mich und ließ mich das erste Glas trinken.
"Eine Banane geht noch", schälte er sie und schob sie langsam an meine Lippen.
Sein Blick ruhte auf mir und ließ meinen Puls beschleunigen. Während seine blauen Augen finster funkelten, biss ich vorsichtig von der gelblichen Frucht ab.
"Scheiße", formten seine Lippen das Wort, aber viel zu schnell hatte er sich wieder im Griff.

ZWEI sind besser als DREIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt