Kapitel 12

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Die nächsten vier Tage verbrachte Evelyn jeden Tag bei Aiden.
Jeden Abend hatten sie Sex miteinander, weil Evelyn jedes Dessous ausprobieren wollte, dass Adriana für sie besorgt hatte.
Aiden wurde verrückt, als er sie darin sah.
Er konnte seine Finger nicht von ihr lassen.
Die Reporter belagerten jeden Tag das Bürogebäude, um herauszufinden, wer die geheimnisvolle Frau in seinem Leben war.
Am Freitag waren keine Reporter zu sehen.
Sie hatten es wohl aufgegeben.
Auch in der Firma hörten die Spekulationen auf.
Aiden saß in seinem Büro und dachte an die letzten Tage zurück.
Mittlerweile hatte er sich daran gewöhnt, mit Evelyn einzuschlafen und den Abend mit ihr zu verbringen.
Der Sex war für ihn traumhaft.
Noch nie hatte er so guten Sex, wie mit Evelyn.
Sobald er an sie dachte, hatte er Schmetterlinge im Bauch.
Sein Telefon klingelte und er schaute auf die Anrufer ID.
Es war Liam.
"Und wie läuft es mit ihr?", begrüßte Liam ihn.
Aiden seufzte zufrieden und ließ sich in seinem Stuhl zurück fallen.
"Es läuft wunderbar. Evelyn ist eine tolle Frau und ich hätte nie gedacht, dass eine Frau mich so in ihren Bann zieht, so wie sie es tut", sagte Aiden.
"Mann, wer hätte gedacht, dass du Gefühle hast", spottete Liam und zog Aiden damit auf.
"Ja, das wusste ich auch nicht", gab Aiden zu und rollte mit den Augen.
"Wie soll es jetzt weiter gehen?"
"Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Bisher wohnt sie quasi bei mir, aber die Reporter sind heute abgezogen.
Aber ich will nicht, dass sie zurück in ihre Wohnung geht. Ich will sie bei mir haben.
Am liebsten wäre es mir, wenn sie bei mir einzieht", Aiden fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
"Dich hat es ganz schön erwischt, oder?"
"Keine Ahnung. Ich habe noch nie so gefühlt.
Wie soll ich sie nur dazu bringen, dass sie bei mir einzieht?", fragte Aiden.
"Frag sie", sagte Liam knapp.
Aiden überlegte. Er wusste, dass Evelyn sehr stur sein kann.
"Ich glaube nicht, dass sie so leicht zustimmen wird"
"Aiden, du wärst nicht Chef einer so großen Firma, wenn du dich nicht immer durchgesetzt hättest.
Noch nie hast du einfach so aufgegeben."
Liam war verwundert, dass sein bester Freund so unsicher war.
"Hast du dich verliebt?"
Liam erkannte seinen eigenen Freund nicht wieder und musste lächeln.
"Ich glaube, ja", Aiden atmete aus.
Dieses Zugeständnis war doch gar nicht so schwer, wie er dachte.
Hat Evelyn aus ihm einen neuen Menschen gemacht?
War sie diejenige, die er brauchte, damit er wieder fühlen konnte?
Sie tat ihm auf jedenfall gut und er würde sie nie wieder gehen lassen.
Er wird dafür kämpfen, dass sie bei ihm bliebe.
"Ich werde sie fragen", erklärte Aiden selbstsicher.
"Ja, so kenne ich dich"
Sie beendeten das Gespräch.
Dann überlegte Aiden sich, wie er Evelyn dazu bringen könnte, bei ihr einzuziehen.
Vielleicht, wenn er ihr seine Gefühle für sie offenbart, dann würde sie eventuell zustimmen.
Mit dieser neuen Erkenntnis, schaffte Aiden es effizient weiter zu arbeiten.

Evelyn saß an ihrem Schreibtisch.
Heute stand das Telefon nicht still.
Adriana hatte ihr eben geschrieben und ihr mitgeteilt, dass heute keine Reporter vor dem Gebäude waren.
Trotzdem wollte Evelyn die Pause nicht unten in der Kantine verbringen, weil es komisch wäre, genau an dem Tag, an dem die Reporter weg waren, dort aufzutauchen.
Pünktlich zum Mittag tauchte Adriana mit dem Essen auf.
Beide aßen ihr Essen und Adriana erzählte ihr von dem Durchbruch eines Medikamentes, woran sie zur Zeit arbeiteten.
Es handelte sich um ein Medikament gegen Demenz.
Mit dem Medikament könnte man den Prozess der Krankheit um Jahre verlängern und die Patienten würden nicht so schnell daran erkranken.
Das Medikament würde nächste Woche in die letzte Testphase gehen, bevor sie es dann vorstellen würden.
Evelyn freute sich mit.
Denn sie wusste, dass in ihrer Familie viele an dieser Krankheit erkrankt waren und wie schlimm dieser Prozess war.
"Aber, wie geht es jetzt bei dir und Aiden weiter?", Adriana wechselte das Thema.
Evelyn zuckte mit den Schultern.
"Es war eine schöne Zeit mit ihm, aber ich weiß nicht, wie er für mich empfindet.
Ich würde gern bei ihm bleiben, denn ich genieße es jeden Tag neben ihm einzuschlafen und aufzuwachen", gestand Evelyn.
Adriana sah sie schockiert an, aber dann lächelte sie.
"Hast du dich in ihn verliebt?"
"Ja", Evelyn seufzte.
Durch die letzten Tage sind sie sich immer näher gekommen und haben sich noch besser kennen gelernt.
Aiden war ihr Traummann.
Evelyn erzählte von ihren Abenden und wie sie ihn mit den Dessous verrückt gemacht hat.
Beide kicherten wie Schulmädchen.
"Was ist, wenn er nicht so für mich empfindet?"
Evelyn sah gequält aus.
"Süße, der Mann ist verrückt nach dir.
Bisher hatte er nie eine Frau länger als eine Nacht. Er war immer der Knallharte Kerl, aber seitdem du in sein Leben getreten bist, hat er sich verändert.
Auch die Mitarbeiter bemerken das, denn er lächelt öfter und ist freundlicher", erklärte Adriana.
"Aber wie soll das funktionieren? Ich bin seine Assistentin. Ich kann doch keine Beziehung mit meinem Chef anfangen.
Die Medien würden sich nur so auf uns stürzen".
Evelyn wurde traurig, denn sie wollte diesen Mann unbedingt, aber sie wollte auch nicht den Medien ausgeliefert sein.
Sie saß in einer Zwickmühle.
"Sprich mit ihm und sei ehrlich.
Solange ihr ehrlich zueinander seid, kann euch nichts passieren", Adriana versuchte ihrer Freundin Mut zu machen.
Evelyn nickte.
"Willst du denn bei ihm wohnen bleiben?", fragte Adriana.
"Ja, es ist wunderbar. Ich fühle mich so wohl in seiner Nähe.", seufzend lehnte Evelyn sich im Stuhl zurück.
"Evelyn, zieh dich heute Abend schick an, ich führe dich zum Essen aus", sagte Aiden und lehnte lässig am Türrahmen von seinem Büro.
Erschrocken schauten die Frauen zur Tür.
Aiden verschrenkte seine Arme vor der Brust und Evelyn konnte nur über seine Muskeln staunen.
Sie wusste, wie sich seine Muskeln anfühlen und ihr wurde heiß.
"Hast du uns belauscht?", fragte Evelyn zögernd.
Aber Aiden drehte sich um und ging zurück in sein Büro.
Verwirrt sah Evelyn zu Adriana.
Evelyn wusste nicht was sie davon halten sollte und war nervös.
"Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher", sagte sie leise.
"Mach dich nicht verrückt, Eve"
"Hast du ein Kleid?"
Evelyn nickte.
"Du brauchst ein sexy Kleid, was ihn um den Verstand bringt und womit du ihn um den kleinen Finger wickeln kannst", Adriana grinste böse.
"Ich habe ein rotes Kleid, was lang ist und zwei Schlitze an den Seiten hat.", erklärte Evelyn.
"Dann zieh das an und darunter die rote Strapsen", ein verruchtes lächeln breitete sich auf Adrianas Gesicht aus.
Evelyn nickte.

Aiden wartete im Wohnzimmer auf Evelyn.
Er war nervös.
Heute wollte er Evelyn seine Gefühle gestehen.
Er hörte die Schlafzimmertür, wie sie geschlossen wurde.
Dann sah er sie.
Aiden musste schlucken, denn vor ihm stand eine sexy Version von Evelyn.
"Das überlebe ich nicht", murmelte er vor sich hin.
Evelyn hatte ein langes rotes Kleid an, mit Schlitzen an den Seiten, wodurch man ihre Beine sehen konnte.
Trägt sie etwa Strapse unter dem Kleid?, dachte Aiden.
Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
Wie soll er einen klaren Gedanken haben, während er weiß, was Evelyn unter diesem Kleid trägt.
Tief durch atmend ging er auf sie zu.
"Baby, trägst du etwas Strapse darunter?", flüsterte er mit seiner tiefen Stimme in ihr Ohr.
Er sah, wie sie eine Gänsehaut bekam und zu Boden blickte.
Das genügte ihm, um zu seine Vermutung zu bestätigen.
Aiden versuchte dieses Wissen aus seinen Gedanken zu verdrängen, denn er hatte eine Mission zu erfüllen.
Er wollte sie für sich gewinnen.
Beide gingen zum Auto und sie fuhren zum Restaurant.
Bis zum Hauptgang führten sie Smalltalk.
Aiden hatte eine Überraschung für Evelyn geplant, die er mit dem Restaurant im Vorfeld geplant hatte.
Der Nachtisch wurde ihnen gebracht.
"Aiden, wieso gehst du das Risiko ein, dass uns hier jemand sieht?", fragte Evelyn.
"Das wirst du noch erfahren", er zwinkerte ihr zu.
Evelyn stach mit dem Löffel in die Mousse und stieß auf etwas hartes.
"Stimmt etwas nicht?", fragte Aiden.
Er musste sich das lachen verkneifen, denn er wusste, worauf sie gestoßen war.
"Da ist etwas in dem Nachtisch", sagte Evelyn leise, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
"Was denn?"
Evelyn grub in ihrem Dessert rum und sah dann einen Schlüssel.
Aiden grinste.
Jetzt war es soweit, es gab kein zurück mehr für ihn.
"Das ist ein Schlüssel", stellte Evelyn fest.
"Ja, der Schlüssel zu meinem Appartement."
Verwirrt sah sie Aiden an.
Aiden nahm ihre Hand in seine.
"Evelyn, du hast meine Welt auf den Kopf gestellt.
Du hast mich Dinge fühlen lassen, zu denen ich glaubte, die ich nicht fühlen kann.
Die letzten Tage waren wunderschön mit dir.
Ich habe es genossen neben dir einzuschlafen und wieder aufzuwachen.
Ich muss jede freie Sekunde an dich denken und dabei wird mir warm ums Herz"
Aiden machte eine Pause und sah ängstlich zu Evelyn.
Evelyn hatte die Augen aufgerissen und starrte ihn jetzt an.
Ihre Hand zitterte leicht.
"Aiden", flüsterte sie.
"Evelyn, ich möchte nicht das diese Tage enden. Ich habe mich in dich verliebt.
Bitte zieh bei mir ein, damit wir weiter diese atemberaubende Tage erleben können"
Evelyn öffnete den Mund, um zu sprechen. Sie schloss ihn wieder, weil kein Wort herauskommen wollte.
Aiden beobachtete sie und wurde von Sekunde zu Sekunde immer nervöser und ängstlicher.
Er hatte Angst, dass sie nach seiner Offenbarung ihn verlassen würde.
"Aber, was ist mit den Medien? Sie würden es irgendwann herausfinden und ich bin deine Sekretärin", endlich konnte sie sprechen.
"Das ist mir egal. Ich stehe zu dir, egal was irgendwelche Reporter schreiben.
Du bist mir wichtiger, als irgendwelche Schlagzeile", sagte Aiden.
In Evelyns Augen sammelten sich Tränen.
Eine Träne verließ ihr Auge und Aiden wischte sie mit dem Daumen weg.
"Bitte sag ja, dass du bei mir einziehst. Aber ich will eine ehrliche Antwort.", forderte er sie auf.
Evelyn dachte kurz nach, was sie ihm antworten sollte.
Sie war so gerührt von seiner Rede, denn das war es, was sie hören wollte.
Aber konnte sie das alles überstehen.
Ist sie bereit dazu, ihr Leben der Öffentlichkeit zu widmen, um mit diesem Mann zusammen zu sein?
Evelyn atmete tief durch und wollte ihm eine Antwort geben.

Aiden TaylorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt