Kapitel 17

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Aiden und Evelyn verbrachten die nächsten zwei Tage bei Aiden im Appartement.
Sie entschieden sich dafür, dass sie ihre Beziehung nicht mehr verstecken möchten.
Also fuhren sie am nächsten Morgen gemeinsam zum Büro und betraten auch gemeinsam das Gebäude.
Zusagen, dass allen der Mund offen stand, wäre eine Übertreibung gewesen.
Evelyn musste sich das selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht wischen.
Alle warfen ihr böse Blicke zu, die Evelyn auswich.
Es mache ihr nichts mehr aus.
Sollten diese Frauen doch denken, was sie wollten. Aiden wollte sie und er hat darum gekämpft. Nur das zählt für Evelyn.
Jedoch setzte Aiden zu den geschockten Gesichtern, noch einen oben drauf und nahm Evelyns Hand in seine, während sie an allen vorbei gingen.
Sofort ging das Getuschel los, aber beide ignorierten es.
Aiden ging an allen ohne ein Wort vorbei.
Sie stiegen in den Fahrstuhl und fuhren nach oben.
"Hast du ihre Gesichter gesehen", Evelyn wurde ängstlich.
Evelyn fühlte sich unwohl, weil sie die hasserfüllten Blicke der Frauen gesehen hat.
Evelyn konnte sich gut vorstellen, wie ihr Leben ab jetzt in dieser Firma laufen wird.
"Mach dir keine Sorgen, Baby", sagte Aiden und strich mit seiner Hand über ihre Wange.
"Da du mit mir zusammen bist, bist du automatisch auch ihre Chefin. Sobald wir verheiratet sind, gehört dir alles, was ich besitze, mit.
Aber ich wollte sowieso noch mit dir reden, wie wir unser berufliches Verhältnis miteinander fortführen.
Lass uns heute Mittag zusammen essen gehen und dann werden wir alles besprechen", Aiden gab Evelyn einen Kuss und die Fahrstuhltüren öffneten sich.
Nachdem Evelyn ihre Sachen abgelegt hatte, ging sie in die Küche und machte für sich und Aiden einen Kaffee.
Sie dachte über Aidens Worte nach.
Es wird schwierig, jetzt noch professionell für Aiden zu arbeiten.
Würde man sie noch ernst nehmen?
Aber was meinte er mit heiraten?
Will er mich jetzt schon heiraten?
Es muss eine Lösung her, die für beide Parteien gut sind.
Wir können keine gleichberechtigte Beziehung führen, wenn er mich tagsüber rumkommandiert.
Das kann ich nicht.
Evelyn brachte den Kaffee in Aidens Büro.
Sie ging herein und Aiden strahlte sie an.
"Danke, aber du brauchst mir keinen Kaffee mehr machen, mein Schatz", sagt Aiden mit einem Grinsen im Gesicht.
Evelyn nickte.
"Steht heute irgend etwas besonderes an?", fragte sie.
"Nein, heue sollte es ruhig sein."
Evelyn ging raus und setzte sich an ihren Laptop.
Sie schaute durch die E-Mails und bliebe bei einer anonymen hängen.
Dort stand nicht viel, außer, dass sie nicht gut genug für Aiden sei und sie sich von ihm fernhalten solle. Wenn sie dies nicht tun würde, dann würde die Person dafür sorgen, dass Evelyn aus dem Leben von Aiden verschwindet.
Evelyn starrte auf die Mail.
Was soll das, fragte sie sich.
Von wem kam diese Mail?
Würden sie und Aiden nie Ruhe bekommen?
Muss man so leben, wenn man mit jemand beliebtes zusammen ist?
Sie hatte Aiden schon einmal Unrecht getan. Also druckte sie die E-Mail aus und ging damit in Aidens Büro.

Aiden beendete gerade ein Telefonat mit einem Kunden, als Evelyn mit einem Zettel in der Hand das Büro betrat.
Aiden schaute hoch und sah Evelyn ins Gesicht.
Er konnte sehen, dass sie wütend ist.
"Baby, was ist los?", fragte Aiden verwirrt.
Vorhin, als sie das Büro verließ, war sie noch nicht in dieser Stimme.
"Ich habe meine E-Mails gecheckt und dann fand ich diese", sie legte den Zettel auf seinen Tisch.
Aiden nahm ihn an sich und begann zu lesen.
Sein Gesicht verfinsterte sich.
"Was soll der Scheiß", brüllte er .
Evelyn zuckte zusammen.
"Wer wagt es, dir eine solche Nachricht zu schreiben. Wer?"
Aiden verlor langsam seine Fassung.
Er verwandelte sich wieder in sein altes Ich.
"Aiden, beruhige dich", sagte Evelyn leise und ging auf ihn zu.
Aiden hatte einen Tunnelblick und bemerkte Evelyn erst, als sie ihm eine Hand auf die Schulter legte.
Er atmete tief durch und beruhigte sich etwas.
"Es tut mir leid, dass ich geschrien habe. Aber ich kann dich nicht wieder verlieren, wo ich dich doch gerade erst zurück habe."
Aiden wollte diesen Schmerz nicht noch einmal durchmachen müssen.
Er fasste Evelyn an der Taille und zog sie auf seinen Schoß. Seine Nase vergrub er in ihre Haare und atmete ihren Duft ein.
"Solange wir ehrlich zueinander sind, kann uns nichts auseinander bringen.
Deswegen bin ich sofort zu dir gekommen, damit das nicht zwischen uns steht", erklärte Evelyn und kraulte seinen Kopf.
"Ich werde sofort den Sicherheitschef rufen, der soll rausfinden, wer hinter dieser Mail steckt"
"Bist du sicher?", fragte Evelyn.
"Ja, denn ich kenne solche Leute. Die machen nur Ärger und es wird schlimmer."
Aiden nahm sich sein Telefon und wählte die Nummer von dem Sicherheitschef.
"Sofort in mein Büro", bellte Aiden in den Hörer und legte auf.
Fünf Minuten später klopfte es an der Bürotür.
"Herein", blaffte Aiden.
Evelyn warf ihm einen Blick zu, der ihn mit den Augen rollen ließ.
Aiden wusste, was sie dachte. Aber solange das nicht geklärt war, konnte er sich nicht beruhigen.
Ein Mann, ungefähr um die 30, betrat das Büro.
"Sir, sie haben mich gerufen."
"Ja, Mathew", sagte Aiden grimmig.
"Ich möchte, dass du sofort heraus findest, wer meiner Freundin eine anonyme Mail geschickt hat", Aiden schob ihm den Zettel hin.
"Darf ich Ihren Laptop haben?", fragte Matthew und sah zu Evelyn.
Evelyn nickte und holte den Laptop.
Mathew setzte ich gegenüber Aiden hin und tippte auf dem Laptop rum.
Aiden und Evelyn starrten Matthew an und warteten, dass er ihnen eine Antwort gab.
Es vergingen Minuten und er tippte immer weiter auf dem Laptop.
Nach einer halben Stunde fragte Aiden "Hast du etwas gefunden?"
"Ich habe es gleich"
Kurze Zeit später schaute Matthew auf.
"Und?", Aiden war ungeduldig und wollte den Übeltäter zur Strecke bringen.
Vielleicht nicht körperlich, aber verbal.
"Die Mail kam von dem Firmenserver.", antwortete Matthew und wurde blass.
"Wie bitte?", Aidens Stimme wurde lauter.
Evelyn fuhr mit der Hand über Aidens Rücken.
"Weißt du, wer es genau ist?"
Matthew nickte.
"Es ist Samantha Nickels"
Aiden sprang auf und Evelyn musste zur Seite weichen, denn sie stand direkt hinter ihm.
Matthew wurde in seinem Stuhl klein, denn er kannte diese Seite seines Chefs nur zu gut.
"Diese Schlange", brummte Aiden.
"Das ist die Frau, die mich auf der Veranstaltung geküsst hat", knurrte Aiden und drehte sich zu Evelyn.
Evelyns Augen weiteten sich.
Aiden kochte vor Wut.
Erst hat diese Frau es geschafft, dass Evelyn ihn monatelang ignoriert hat und jetzt wagt sie sich, Evelyn wieder von ihm weg zu drängen.
"Danke Matthew. Du kannst gehen."
Matthew nickte und verließ schnell den Raum.
"Mach dir keine Sorgen, Liebling. Ich habe schon eine Idee.", sagte Aiden und grinste.
"Aber wir müssen leider unser Mittagessen ein wenig nach hinten verschieben.", fügte Aiden noch hinzu.
"Erzählst du mir, was du vor hast?", fragte Evelyn.
Aiden grinste und schüttelte den Kopf.
"Nein, denn du bist viel zu ehrlich. Versteh mich nicht falsch, das ist nicht schlecht.
Aber für diese Sache musst du ahnungslos bleiben. Bitte vertrau mir."
In ihrem Gesicht konnte Aiden sehen, dass Evelyn nicht glücklich mit dieser Antwort war, aber sie nickte.
"Sei bitte um 13:00 Uhr im Konferenzraum", sagte Aiden und gab ihr einen Kuss.
Daraufhin verließ Evelyn den Raum.

Um 13.00 Uhr betrat Aiden den Konferenzraum.
Alle, die er per Mail angeschrieben hatte, waren anwesend.
Er hatte alle in den Konferenzraum gerufen.
Auch Evelyn war hier und stand neben Adriana.
Aiden hatte eine Auswahl getroffen. Es waren nur ein paar Abteilungen anwesend, von dem er wusste, dass diese an ihm interessiert waren.
"Meine Damen", begann Aiden und ließ in seiner Stimme, seine Autorität mitschwingen.
"Ich habe sie alle aus einem bestimmten Grund hierher bestellt.
Wie Sie alle bestimmt schon mitbekommen haben, ist Evelyn wieder in der Firma.
Wahrscheinlich hat auch jeder bemerkt, dass wir wieder zusammen sind.
Aber der Grund warum wir hier sind, ist nicht der, dass ich mit ihnen meine Beziehung feiern möchte.
Jeder weiß, dass ich keine Drohungen gegenüber Mitarbeiter in dieser Firma dulde."
Aiden sah jeden in diesem Raum an und zeigte keinerlei Emotionen in seinem Gesicht.
Er war wieder der Chef, vor dem sich alle fürchteten.
"Nun, leider ist es jetzt genau zu so einem Vorfall gekommen.
Mir ist zu Ohren gekommen, dass jemand einen anderen Mitarbeiter gedroht hat.
Ich gebe dem Verfasser der Mail, hiermit die einmalige Gelegenheit sich zu outen.
Sollte sich keiner melden, dann wird es rechtliche Konsequenzen haben. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass sie nie wieder einen Fuß in eine Firma betreten werden, die auf diesem Kontinent liegt.
Sie können gehen. Ich erwarte in zehn Minuten den Verfasser der Mail in meinem Büro."
Aiden stand auf und verließ das Büro.
Alle schauten sich gegenseitig an und tuschelten miteinander.
Evelyn und Adriana verließen als letzte den Raum.
Als Evelyn an ihrem Schreibtisch ankam, hörte sie Aiden schreien.
Evelyn wusste nicht, ob sie an ihrem Platz bleiben oder in das Büro stürmen sollte.
Sie konnte sich denken, wer sich mit Aiden in dem Büro befand und das machte ihr Sorgen.
Gerade, als sie zur Bürotür gehen wollte, sprang diese auf und eine verweinte Samantha stürmte heraus.
Sie warf Evelyn einen vernichtenden Blick zu und lief an ihr vorbei.
Die Bürotür stand auf und Evelyn trat ein.
Aiden stand am Fenster und schaute hinaus auf die Stadt.
Er hatte seine Anzugsjacke ausgezogen und die Ärmel hoch gekrempelt.
Seine beeindruckenden Muskeln stellte er damit zur Schau.
Hatte er sich so mit Samantha unterhalten, dachte Evelyn und wurde wütend.
Aiden drehte sich zu Evelyn um und umarmte sie.
"Erzähl mir, was passiert ist", forderte Evelyn ihn auf.
"Samantha kam in das Büro und gab alles zu.
Sie behauptete, dass du nicht die richtige wärst und nicht mit mir umgehen könntest.
Sie setzte sich auf meinen Schreibtisch und versuchte sich an mich ran zu machen.
Ich habe ihr gesagt, dass nur du für mich in Frage kommst und das gefiel ihr natürlich nicht.
Ich habe ihr das Kündigungsschreiben vorgelegt und ihr gesagt, dass sie fristlos entlassen ist.
Sie versuchte mich zu berühren, aber ich hielt sie auf, bevor sie mich anfassen konnte.
Dann habe ich ihr klar gemacht, dass sie nicht mein Typ ist und ich auf so jemanden billiges, wie sie, mich nie einlassen würde.
Ich musste sie anschreien, weil sie sonst nie aufgehört hätte.
Daraufhin ist sie weinend hinaus gelaufen.", erzählte Aiden.
"Kannst du ihr denn einfach so kündigen?", fragte Evelyn.
"Ja, sie hat gegen eine der Firmenregeln verstoßen."
"Naja, übel nehmen kann man es ihr nicht, denn, wenn du deine Muskeln so zur Schau stellst, muss man dich einfach berühren", säuselte Evelyn und ihr lief das Wasser im Mund zusammen.
"Ist das so?", Aiden grinste und zog eine Augenbraue hoch.
"Lass uns Essen gehen, damit ich später meinen Nachtisch bekomme", er zwinkerte.
"Das kommt ganz auf das Gespräch an", erwiderte Evelyn.
"Dann lass es uns schnell hinter uns bringen, damit ich dich vernaschen kann", Aiden gab Evelyn einen Klaps auf den Hintern und führte sie zum Fahrstuhl.

Aiden TaylorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt