Mit hochgezogener Augenbraue sah mich der Professer von oben herab an.
Ich brachte kein Wort aus mir heraus, stattdessen schluckte ich schwer meine Furcht herunter und stand unsicher von meinem Platz auf.Ein letztes Mal, schenkte ich meiner Freundin einen ängstlichen Blick, den sie mir desgleichen erwiederte. Auch der Rest der Kursteilnehmer hatten ihre Augen auf mich gerichtet. Ich fühlte mich unwohl, da sich alles auf mich wendete und ich solche Momente eher versuchte zu umgehen. Wenn es Eins gab was mich aus der Fassung bringen konnte, dann war es mit Sicherheit im Mittelpunkt zu stehen.
Ich drehte meinen Blick zurück zu dem Mann, mit den Eiseskälte gleichstehenden Augen. Dieser trat lediglich ein Schritt zur Seite und weißte mir mit einer eleganten Handbewegung den Weg in Richtung Lehrerpult.
Nur mäßig kam ich mit wackeligen Beinen in Bewegung. Dabei kribbelte es mir durch den ganzen Körper, denn die Blicke des Fremden waren unerträglich und durchdringend.
Es glich dem Gang auf immer gleich bleibender Stelle. Die Tafel rückte weder näher noch entfernte sie sich. Mein Blick lag benebelt vor Aufregung und Furcht. Ich war wie in einer Zeitschleife, zusammen mit meinen Gedanken.
Doch trotzdem erreichte ich mein Ziel, dessen Anglitz mich nur umso mehr verunsicherte. So viele Schriften und Zeichnungen, die sich auf dem Stück, mit Kreide beschreibbarer Fläche abbildeten. Keines davon hätte ich deuten können, was mir zu diesem Zeitpunkt keinen Vorteil einspielte.
Unweigerlich wandte sich meine Front in Richtung Masse, worauf ich dem, mich anstarrenden Augenpaar meine vollste Aufmerksamkeit schenkte. Sie ließen mich vergessen wo ich mich gerade befand, was ich hier machte und was ich als nächstes in Erwägung ziehen sollte.
,,Nun...",began der Professor mit seinen Forderungen und schritt einige Meter in meine Richtung. Dabei überschlug er die Arme hinter seinen Rücken und hielt den Kopf etwas geneigt nach vorne.
,,Wie ich zuvor erwähnte, wobei sie beide mich jedoch unterbrochen hatten...
Die Quantenphysik beschreibt die Naturgesetze im atomaren und subatomaren Bereich und sagt ebenso Eigenschaften von viel größeren Systemen voraus. Ohne sie gäbe es weder Computer noch Laser oder Solarzellen. Sie ist das physikalische Fundament der digitalen Revolution."Alle folgten seinen Thesen, die er ohne Zweifel über seine Lippen warf, um Eindrücke in sein unvorstellbares Wissen zu schaffen. Mehr als nur bemerkenswert und ich würde es vermutlich noch mehr bewundern, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass ich mich hier vorne befand. Wie auf dem Präsentierteller und ohne jegliche Ahnung davon, was seine Worte der zuvoren Zeit gewesen sind.
,,Besonders deutlich zeigen sich die Unterschiede zwischen der Quantenphysik und der klassischen Physik im mikroskopisch Kleinen z. B. Aufbau der Atome und Moleküle oder in besonders „reinen" Systemen z. B. Supraleitung und Laserstrahlung. Aber auch ganz alltägliche Dinge wie die chemischen oder physikalischen Eigenschaften verschiedener Stoffe Farbe, Ferromagnetismus, elektrische Leitfähigkeit usw. lassen sich nur quantenphysikalisch verstehen."
Ab diesem Punkt schaltete sich mein Wissen völlig ab. Auch wenn es erdenklich war und unkompliziert formuliert, ließ die Aufregung alles in mir verschwinden.
,,Meine Frage an Sie Mrs..."
Der braunhaarige hielt einen Moment inne, da ihm die Information über meinen Namen bis lang noch unbekannt war. Man sah es ihm anhand seines fragenden Gesichtsausdruckes an, vorraufhin ich sofort reagierte.
,,Ó'Connor... Y/n Ó'Connor.", flüsterte ich eher indirekt in mich hinein doch er verstand, da sich sein Gesicht nur leicht erweichte und etwas zu nicken began.
,,Verstehe...Wie dem auch sei. Ich erwähnte dass in der Quantenphysik die Ergebnisse einer Messung nicht von einer an einem anderen Ort stattfindenden Messung beeinflusst werden können. Wie würden Sie dies mit Ihren eigenen Worten erklären?"
Sein Schreiten stoppte nur etwas weiter von mir entfernt. Seine Statur stand aufrecht und einschüchternd da, sodass mein Körper versteifte und sich das Atmen erschwerte.
Ihm war bewusst, dass ich keine Lösung für diese Frage wusste. Mein ahnungsloser Blick und die eingezogene Haltung verrieten mich ohne dabei lang analysieren zu müssen. Es erbrachte mir natürlich keinen besonders guten ersten Eindruck doch für diese Erkenntnis kam es vermutlich schon zu spät.
Wieso musste das ausgerechnet mir passieren? Warum unbedingt bei ihm?
Das Pech schien mich immer wieder aufs Neue zu verfolgen, doch ich musste da jetzt irgendwie durch.,,Ich...uhm...", stolperte ich als start in eine Erklärung hinein, doch konnte ich rein gar nichts in meinen Gedankengängen finden. Zumindest nichts, was hierzu am besten passen könnte.
,,I-Ich bin mir nicht sicher...", schloss es sich letzt endlich als Beichte meinerseits zusammen, was den blauäugigen nur wenig zufrieden stellte. Sein Ausdruck blieb nach wie vor unbeeindruckt und wenn überhaupt, dann wurde er nur noch umso enttäuschter.
Was erwartet man denn auch? Niemand mit nur einem Funken von Verstand, würde es wagen seinen Unterricht zu stören. Schon gar nicht erst bei seiner ersten Stunde, wo es darum ging, zu zeigen bei wem es sich lohnte denjenigen mehr zu fördern.
Ich schätze mein Zug ist das bezüglich schon längst abgefahren, obwohl ich zunächst mit einer gewissen Hoffnung in seine Stunden gehen wollte. Schließlich war ich nicht die beste in diesem Fach, welches sich jetzt ebenfalls zeigte. Selbst wenn ich seinen Worten nicht lauschte, hätte jeder andere diese Frage mit Leichtigkeit beantworten können.
,,Heißt das, sie haben nicht die geringste Vorstellung davon, was meine Aussagen für eine Bedeutung haben?"
Er traf den Nagel auf dem Kopf. Ich konnte wirklich nichts damit anfangen und es wäre eine Lüge gewesen, wenn ich geäußert hätte, dass es sich bloß um Gedächtnis Lücken handelte.
,,Nun ja, also-", beschloss ich mich zu erleichtern und es schlichtweg einfach zuzugeben doch mich traf die unverhoffte Rettung.
Die läutende Glocke ertönte im gesamten Gebäude und kündigte somit das Ende dieses Kurses an. Es ließ mich sofort erleichtert ausatmen, doch die starrenden Augen auf mir, blieben nach wie vor gleich. Die anderen Studenten kamen so langsam wieder ins erwachen, was etwas höhere Lautstärke im Raum erzeugte doch der Mann im schicken Anzug ließ sich von Nichts und Niemanden abbringen.
Es breitete sich Panik in mir aus und das Endergebnis, um dieser Situation zu entkommen, entpuppte sich als eine Flucht. Hastig entschuldigte ich mich und rannte ohne dabei an meine Sachen oder gar der Begleitung meiner Freundin zu denken aus dem Raum.
,,E-Es tut mir leid aber ich kann das nicht."
Somit verschwand ich in Sekunden schnelle hinter der Tür, lief die Gänge des alten Gemäuers entlang ohne mein Ziel des Haltens zu kennen.
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You all Mine and I'm not sharing.
FanfictionY/N × Cillian Murphy Romantic-Lovestory 18+ ------------------------ ,,Wieso verdrängst du so sehr das, wonach dein Körper am meisten schreit?..." ,,Weil es uns verboten ist...doch genau das ist es was uns so sehr miteinander verbindet..."