07. Kapitel

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Eine gute halbe Stunde war vergangen seit dem wir uns an unserem Standart Platz nieder gelassen hatten. Langsam war es jedoch an der Zeit sich wieder in den Unterricht zu begeben.

Zu unserem Glück war es der letzte Kurs. Danach hatten wir noch ein wenig Zeit uns auf den neuen Stoff vorzubereiten. Und die Termine für Vorlesungen und Präsentationen zu planen.

Jedenfalls waren es meinen Intentionen. Bella lag auf so etwas keinen großen Wert. Sie beschäftigte sich eher mit Dingen wie Partys und sonstigem. Ich konnte jetzt schon ihre Frage hören-

,,Hast du heute abend schon was vor?"

Tja, wie ich eben sagte. Mir war diese Frage bereits bekannt und auch meine Antwort darauf bekam Langsam eine Routine in ihrer Form und Aussage.

,,Nun ja. Falls du vor hast mich wieder einmal auf irgendeine Party mit zu schleifen, dann muss ich dir leider sagen dass ich noch so einiges vorhabe."

Ihr noch eben professionelles Verhalten in unserem Gespräch, verwandelte sich Schlagartig in ein kindisches mit einem schmollenden Unterton.

,,Oh, komm Y/n bitte! Das wird bestimmt lustig. Alle möglichen Leute werden da sein. Außerdem wäre es die perfekte Möglichkeit dich etwas abzulenken."

,,Ablenkung finde ich genauso gut in der Bibliothek. Und dort bleiben mir wesentlich mehr Ruhe Momente offe, bei denen ich kein Tinnitus von zu lauter Musik bekomme."

,,Urgh, hör doch mal auf mit dieser ständigen Lernerei und diesem Streber Getue! Wir sind jung und wollen was erleben. Und nicht zwischen tausenden Büchern in einer alten, mit spinnen versäuchten kammer vergammeln."

Empört stieß ich etwas Luft über meine Lippen. Diese Argumentation, beruhte einzig und allein aus irrsinnigen Thesen, die nichts weiter beinhalteten als Party zu machen und ,,Spaß" zu haben. Wobei der Begriff ,,Spaß" von jedem anders interpretiert wird.

,,Dürfte ich dich zufällig daran erinnern, dass wir uns immer noch auf einer sehr renumierten Universität befinden. In der es sehr sngebracht ist, einen gewissen Wissensstand zu halten? Immerhin ist es nicht mehr lang bis wir die ersten Klausuren schreiben und denkst wieder nur an Partys?"

Mit einer Selbstverständlichkeit sah mir die Blondine in die Augen. Sie zeigte sich wie ein kleines Hündchen, was unbedingt seinen Willen durchsetzen wollte um, das zu bekommen wonach die Begierde sich sehnt.

,,Ja?"

,,Her Gott nochmal Bella. Dir ist echt nicht mehr zu helfen."

,,Heißt das du kommst mit?"

Kurzweilig schenkte ich Ohr bloß einen unseriösen Blick. Sie konnte einfach nicht locker lassen und wusste genau wie schwer es mir fiel Nein zu sagen. Egal wie ausgefallen ihre Ideen waren. Schlussendlich würde ich ihr trotzdem überall hin folgen.

Meine Augen rollten ihre Kreise, wodurch die Blondine began ihren Sieg früh zu Feiern. Sie hatte nichts anderes von mir erwartet nehme ich an.

,,Na schön, ich komme mit dir. Aber ich will zumindest wissen wo du mich dieses Mal hin schleppst. Damit ich mich darauf einstellen kann, ob ich meine laufsicheren Schuhe anziehen muss. Das letzte mal haben wir eine halbe Weltreise gemacht und uns beinahe noch verlaufen. Meine Armen Füße haben eine ganze Woche gebraucht um sich von diesen Strapazen zu erholen."

,,Super! Ich verspreche du wirst es nicht bereuen!", kreischte sie euphorisch, sodass einige der umliegenden Menschen uns etwas merkwürdig ansahen und ich mich peinlich berührt verkroch.

,,Einer der Mädels vom Cheerleader Team schmeißt eine Party im Dance Club nicht weit von der Uni entfernt. Die Bar hat eine gute Tanzfläche und privat Räume. Sie feiern dort ihr Jubiläumsjahr und laden alle ein. Der Club ist vollkommen reserviert und wir brauchen keine Tickets. Einfacher geht's ja wohl echt nicht."

,,Naja wenn du meinst dass es spaßigen ist als ein schöner abend zusammen mit Büchern und Lernkarteien..."

,,Du bist ein absoluter Nerd Y/n! Und jetzt komm und lass uns den letzten Kurs hinter uns bringen. Wir müssen uns schließlich noch die outfits für heute Abend raussuchen. Ich will keine halben Sachen, also sollten wir so viel Zeit wie nötig dafür verwenden."

Nach ihren glorreichen Worten, erhoben wir ins von unseren Plätzen, schwungen unsere Taschen über die Schultern und verließen die große Mensa, um weiter in Richtung der Labore zu schlendern.

Zumindest hatten wir im letzten Teil des Unterrichts ein paar Experimente geplant, weshalb die Zeit nur umso schneller vergehen würde. Der Professer der diese lehrte, hatte zwar nicht mehr alle Latten am Zaun, jedoch wusste er wovon er sprach.

,,Mal sehen was Mr. Lawrence diesmal für uns bereitstellt und welches seiner Versuche ein simples Streichholz anzuzünden den Feueralarm auslöst."

,,Oh, oder vielleicht klemmt er sich ja auch wieder die Finger ein, sobald er die falschen Magneten aus den Verpackungen holt. Weißt du noch letztes Jahr? Er hat geschriehen wie ein kleines Mädchen und ist einfach so aus dem Raum gerannt."

,,Ja, daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Sie sollten wirklich mal anfangen dir Utensilien neu zu beschriften."

In Erinnerung schwelgend, überquerten wir die letzten Meter zu unserem Ziel. Ein altes Labor, dass nur danach schrie endlich renoviert zu werden. Doch gerade an solchen Orten entstanden die besten Geschichten.

Wie so oft waren wir die letzten die den Raum betraten, hatten aber dennoch einen Platz am hinteren Ende auf dem wir uns niederlassen konnten. Wenig später kam auch schon der Professor hinein. Mit einem großen Stapel paper und seinen allseits bekannten Streichhölzern.

,,Und? Hab ichs nicht gesagt?", stubste Bella mich an und schon fing das Gelächter erneut an auszubrechen.

In Momenten wie diesen, schätze ich mich immer glücklich an die Universität gegangen zu sein. Ein schönerer Ort wäre nicht in Frage gekommen. Hier gab es alles was ich brauchte und wonach ich mich sehnte. Nur stellte sich die Frage.

Wonach sehnte ich mich noch?

You all Mine and I'm not sharing. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt