You all Mine and I'm not sharing.

05. Kapitel

Nach einigen Schritten der Eile, hörte ich eine Stimme nach mir rufen, die meine Geschwindigkeit etwas verlangsamen ließ. Völlig aus der Puste und mit weiterhin klopfenden Herzen kam ich schlussendlich zum halten. Sofort beugte ich mich leicht nach vorne, faste mir an die Brust und stütze mich mit der anderen Hand an einer Wand ab.

Ich befand mich in der Nähe der alten Bibliothek, sodass sich Gott sei dank nicht viele Menschen hier befanden, was die Sache noch umso peinlicher gemacht hätte. Ein paar seltsame Blicke musste ich dennoch kassieren, doch konnte ich dies gerade ohnehin nicht besonders gut aufnehmen.

,,Y/n! Y/n verdammt was war das denn bitte!? Du kannst doch nicht einfach so abhauen!", begrüßte mich meine Freundin mit sichtlich gesunkener Laune und einem verwirrten Gesichtsausdruck, als sie mich endlich eingeholt hatte.

Ich schnaubte noch ein letztes Mal tief aus, bevor ich meine Haltung wieder begradigte und ihr entschuldigend entgegen trat. Ich wusste das es nicht gerade freundlich von mir gewesen ist aber ich hatte in diesem Moment keinen anderen Ausweg mehr gefunden.

,,Tut mir leid Bella aber ich wusste nicht was ich sonst machen sollte. Das eben, war mir einfach zu viel.", gab ich ehrlich zurück und rieb mir schuld bewusst über den Hinterkopf.

,,Urgh, schon ok aber mach das nicht nochmal.", entgegnete sie während sich eine Hand von ihr in meine Richtung streckte.
,,Hier, deine Tasche. Du solltest dir wirklich angewöhnen, weniger Dinge mitzunehmen. Das Teil ist ja sowass von schwer."

Etwas schmunzeln musste ich wegen ihrer Aussage schon, doch ich nahm meine Sachen dankend an. Es war keine Selbstbeverständlichkeit und an ihrer Stelle wäre ich vermutlich auch etwas verwundert gewesen.

,,Vielen Dank. Du weißt ja gar nicht wie leid mir das tut aber ich-"

,,Schon gut Süße, ich weiß ja dass sowass nicht immer einfach für dich ist. Du hast mir zwar einen kleinen Schrecken eingejagt aber ich kann dich auch verstehen. Ich hätte auch nicht gern in deiner Haut gesteckt."

Ich stimmte ihr nickend zu und warf mir meine Tasche über meine Schulter.
Das eben war die reinste Demütigung gewesen und machte den neuen Professor auf Anhieb unsympathisch.
Nicht dass es nicht auch meine eigene Schuld war aber musste man gleich so übertreiben? Schließlich hatte ich mich entschuldigt und gerade er sollte etwas mehr Respekt zeigen. Sein erster Tag an der Uni und schon began er, sich unbeliebt zu machen.

,,Lass es uns am besten einfach vergessen ja? Ich hab echt keine Lust mich wieder in sowas rein zu steigern. Ich kann die dummen Sprüche der anderen jetzt schon hören und vermutlich werde ich diesem professer nie wieder unter die Augen treten können.", entgegnete ich ihr schmollend und rieb mir mit einer leicht zittrigen Hand übers Gesicht.

Warum zum Teufel passierte immer mir so ne scheiße? Konnte es nicht mal jemand anderes treffen? Gerade ich, die keine Konfrontationen standhalten konnte...

,,Keine Sorge Bestie. Wenn irgendjemand auch nur im geringsten etwas dazu sagen sollte, dann werde ich mich höchst persönlich um ihn kümmern, verlass dich drauf."

Ihre Unterstützung und Ihr selbstbewusstes Auftreten überraschte mich immer wieder aufs Neue. Es war nahezu beeindruckend und ich konnte auch ein wenig Eifersucht in mir spüren. Mein größter Wunsch würde in Erfüllung gehen, wenn ich einfach etwas mehr Selbstbewusstsein hätte.

Ich schenkte der Blondine ein warmes Lächeln und nahm sie für eine Weile in die Arme. Sofort erwiederte sie meine Geste und von außen hin musste dies ziemlich kitschig aussehen. Jedoch war mir das egal. Niemand würde je nachvollziehen wie sehr ich dieses Mädchen liebte.

,,Danke...Du bist die aller beste.
Was würde ich nur ohne doch machen?"

Auf meine Worte, entlockte es ihr ein sanftes kichern, welches ich im Nacken spüren und in ihrem Gesicht ansehen konnte, als wir uns wieder voneinander lösten.

,,vermutlich wärst du schon gar nicht mehr an dieser Uni Süße. Du hältst doch nicht mal einen Tag ohne mich aus."

Erneut mussten wir zusammen in ein Gelächter einstimmen doch fiel uns die Zeit dabei in den Rücken. Schließlich wollte ich mir nicht noch einmal Probleme bereiten, weshalb ich uns ein wenig drängte.

,,Ich glaube wir sollten uns besser wieder auf den Weg in den nächsten Kurs machen. Nicht dass wir uns da auch noch Ärger einholen."

Meine Freundin stimmte dem zu und zog mich hinter sich her. Die Massen der Menschen hatte sich mittlerweile wieder etwas gelegt, wodurch das durchqueren der Flure uns um einiges einfacher fiel.

,,Na dann mal los! Der nächste Kurs wird ohnehin so viel spannender werden. Wir haben nämlich mit Prof. Wilson. Sie macht den besten Unterricht den ich kenne, versprochen!, versicherte sie mir begeistert und ließ mir keine Wahl als mit ihr mit zu laufen, auch wenn ich es bevorzugt hätte etwas gemächlicher zu gehen.

,,Wenn du das sagst hab ich keinen Zweifel daran..."

Mein Laune lag dennoch im Keller aber über den Tag würde es sich bestimmt wieder legen können. Zumindest hoffte ich das...