12. Kapitel

128 5 0
                                    

,,Urgh, warum ist das denn abends immer so arschkalt!?", beschwerte sich meine begleitende Blondine zum tausendsten mal, währenddessen sie sich in ihrer viel zu dünnen Jacke ein murmelte.

,,Tja meine Süße, ich hab dir gesagt du hättest lieber die andere anziehen sollen.", belehrte ich leicht spottend als Antwort.

,,Ja ja Mutti. Dann hätte ich aber auch kein Kleid anziehen brauchen."

,,Also mir ist lieber warm als dass sich jeder beliebige an mir aufgeilen kann...", entgegnete ich mit bedeutenden Argument, worauf ich nur einen Todesblick von ihr kassierte.

,,Du bist so ein Spielverderber Y/n. Nicht Jeder ist so verklemmt wie du."

Nachgiebig lächelte ich in mich hinein, denn sie hatte ja auch irgendwie recht, nur sah ich es bis jetzt noch nicht ein dies in einer gewissen Form zu ändern.

,,Mag sein...jedoch glaube ich, dass es auch seine Vorteile haben kann."

,,Wenn du meinst.", beendete sie das Gespräch mit einem gelangweilten Augenrollen, bevor sich ihr Gesichtsausdruck von einem auf dem anderen Schlag verändert.

,,Oh Yay, wir sind endlich da! Ich kannst kaum abwarten, die erste Party im neuen Semester!"

Ich bedauerte es sogar ein wenig, dass ich ihre euphorische Freude nicht teilen konnte, aber immer wenn ich einer dieser Orte betrat, fühlte ich mich so unwohl und in gewisser Weise auch fehl am Platz. Ich bin halt einfach keine Partymaus. Daran wird s ich auch nichts ändern, allerdings tat ich es gerne, damit bella und ich Zeit miteinander verbrachten und ich nicht völlig verschlossen wurde.

,,Ich hoffe nur, dass du nicht wieder so übertreibst wie beim letzten mal."

Meine Mahnung hörte die Blondine allerdings gar nicht mehr, denn ihre flinken Beine brachten sie bereits in die Menge, in der ich ihr widerwillig und verunsichert folgte. Sofort dröhnte mir Musik durch denSchädel und der Geruch von Alkohol, Joints und Schweiß stieg mir stechend in die Nase. Eine Party wie jede andere. Viele Menschen, wildes getanze, tausende Stimmen von allen Seiten und ein zusammen gekauertes Ich.

,,Wo steckt sie bloß?", fragte ich meinen Gedanken laut aus als ich mich durch den Eingang des Clubs kämpfte und ausschau nach der kleinen Party Maus hielt.

So schnell konnte man doch nicht verschwinden? Ich war geradezu hinter ihr gewesen und jetzt bekam ich nur noch fremde Gesichter zu sehen. Das Bunte Licht erschwerte mir die Suche nur ungemein, außerdem wurde es gefühlt nur voller was das vorwärtskommen ebenfalls verlangsamte. Der Türsteher hatte anscheinend den Überblick verloren und so strömte dir Masse unaufhaltsam hinein.

Schlussendlich musste ich aufgeben, doch schätze ich, dass sie deutlich besser zurecht kommen wird als ich.
Unauffällig drängte ich mich bis an den Rand der Tanzfläche, um mir einen groben Überblick zu verschaffen. Dabei breitete sich langsam aber sicher Panik in mir aus. Zu viele Menschen, einfach zu viele...

Ich atmete tief ein und aus, begab mich in Richtung der Bar und setzte mich auf einen der Barhocker, die etwas weiter abseits standen. So war es mir möglich dem Trubel wenigstens ein bisschen zu entkommen. Als ich setzt, merkte ich wir mir das Kleid förmlich über den Arsch rutschte. Dieses verdammte fing war einfach viel zu kurz.

Noch immer sah ich keine Spur von meiner Freundin. Auch nicht als ich mehrfach meinen Blick durch den Raum schweifen ließ, so gut es eben möglich war. Ich fühlte mich allein gelassen. Natürlich bin ich alt genug und natürlich sollte sie ihren Spaß haben, aber wir wollten hier zusammen her. Oder wohl eher, bin ich ihr zuliebe mitgekommen und jetzt waren es gerade einmal 10 Minuten in diesem Loch, in denen ich schon irgendwo allein verbrachte.

Seufzend lehnte ich mich über die Tischplatte, zog mein Kleid so gut es ging zurecht knd schmollend in mich hinein. Dabei merkte ich gar nicht wie ich angestarrt wurde. Von allen Seiten. Ich bekam ein komisches kribbeln im Körper, weshalb ich mich umsah. Von einer Ecke aus begafften mich drei Typen, die schon aussahen wie klischeehafte Fuck boys. Einer von ihnen, eine schmalzlocke mit Lederjacke zwinkerte mir selbstgefällig zu, während er an seiner Zigarette zog.
Es ekelte mich einfach nur an, woraufhin ich ihm deshalb auch ein ähnlich aussehenden Blick zuwarf und mich wieder weg drehte.

Doch auch von der rechten Seite, bekam ich nichts als bescheuerte Blicke oder sabbernde Gesichter. Einfach nur wiederwertig. Das war das letzte Mal das ich diesen Fummel getragen habe.

In mich hinein fluchend ließ ich mein Gesicht in die Hände fallen. Warum bin ich nur jedes mal wieder so paranoid, naiv und dumm. Her Gott nochmal...

,,Hey Süße. Du siehst gestresst aus. Kann ich dir was bringen?"

Erschrocken richtete ich mich auf und sah in die Augen eines Barkeepers, der mit einem breiten Lächeln vor mir stand und mir bereits eine Mische vor die Nase schon. Seine Stimme klang weich. Wie eine typische Stimme in der Gastronomie. Er war gut gekleidet, vermutlich Afroamerikaner oder sowass in der Art. Eigentlich wirkte er ziemlich freundlich, doch ich war schon immer mistrauischer Natur und auch nicht gerade in der Stimmung dafür.

,,Nein danke, bin nicht in der Stimmung."

,,Ach komm schon. Dafür bist doch hier oder nicht?", versuchte er es weiter, lehnte sich entspannt mir gegenüber auf den Tresen und baute Augenkontakt zu mir auf.

Ich mein es war sein Job die Kundschaft bei Laune zu halten aber konnte er nicht jemand anderen nerven? Ich hasse Smalltalks und binauch kein besonders großer Fan mich hier allein zu betrinken.

,,Urgh ich weiß nicht..."

Das Glas rutschte noch etwas näher zu mir rüber, wobei es ein rauschendes Geräusch verursachte. Verdutzt blickte ich runter, auf die wippende Flüssigkeit und dann zurück in die dunkelbraunen Augen meines Gegenübers.

,,Was ist das?", fragte ich neugierig undschaute mir den durchsichtigen Trunk von allen Seiten an.

,,Ne Mische Süße, kein Gift. Überlegst dir und wenn du Nachschub brauchst. Ich bin nie weit weg."

Mit einem Zwinkern verließ der Junge Mann meinen Platz und ließ mich mit skeptischen Blick auf diese Mische zurück. Und wieder einmal spaltete sich mein Gedanke. Ob ich jetzt besser das richtige tun oder doch einknicken sollte.

Ach scheiße was soll denn das ganze? Ich sitze hier an einem Ort, an dem ich gar nicht sein wollte, verlassen von meiner Freundin und in einem viel zu knappen Kleid zwischen tausenden, betrunkenen Menschen.

Ohne groß weiter drüber nachzudenken, schnappte ich mir das kalte Glas und zog es in einem Schluck runter. Was sollte schon schief gehen. Meine Bauchschmerzen die mir schlechte Neuigkeiten vorhersagten, machten mich eh schon ganz taub. Ob ich mich jetzt gehen lasse oder nicht, bot keinerlei Unterschied mehr.

You all Mine and I'm not sharing. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt