You all Mine and I'm not sharing.

11. Kapitel

,,...Und wie wärs mit dem hier?"

Meine mittlerweile leicht müden Augen betrachteten das schwarze Kleidungsstück, was mir meine Freundin als eines von tausenden vors Gesicht hielt.

Auch bei diesem zuckte ich lediglich mit den Schultern und gab eine monotone Antwort von mir, da sie schon seit einiger Zeit immer den selben Satz von mir zu hören bekam. Allmählich wurde es mir wesentlich zu anstrengend, mir jedes mal eine neue ausgefallene Rede auszudenken, nur um ihr zu sagen dass sie eh in allem gut aussieht.

,,Joar, warum nicht?"

Wieder kassierte ich ein genervtes Seufzen und ein noch genervteren Blick von ihr. Aber was erwartete sie denn bitte von mir? Ich bin alles andere als der Typ dafür, sich stundenlang klamotten anzusehen, geschweige denn ewig neue outfits an zu probieren.
Ich mochte ohnehin keine besonders figurbetonte und knappe Kleidung.
Es war einfach nicht mein Stil und jedes mal machte sich das Unwohlsein in mir breit, wenn ich mich dann doch einmal überreden ließ, soetwas zu tragen.

In dieser Hinsicht waren Bella und ich wie Tag und Nacht. Nichts konnten wir teilen, wenn es um Klamotten oder dem sogenannten Spaßfaktor geht. Sie glich einem Feuerwek, während ich nur wie ein sanfter Nebelschwaden daneben wirkte. Doch trotzdessen fanden wir irgendwie zueinander.

,,Kannst du mal etwas mehr Begeisterung zeigen Y/n? Jetzt mal ehrlich."

Ich lachte leicht, gähnte provokant noch hinterher und stand von ihrem weichen Bett auf, auf dem ich die letzten zwei Stunden gesessen hatte. Dabei merkte ich es in den Beinen, die mir in der Zeit eingeschlafen sind.

,,Schon gut, schon gut, reg dich ab. Es sieht alles gut aus und das weißt du auch selbst. Was soll ich dir denn sonst entgegen bringen?",erklärte ich mich schlicht, bevor ich aus einer Flasche trank, die auf dem Nachttisch der Blonden standen.

Nachgiebig schmiss sie das Kleid, in ihren Händen, auf den großen Kleiderhaufen neben sich und setzte ein betteldes Gesicht auf.

,,Tut mir leid. Ich wollte dich nicht so anranzen aber es ist manchmal echt anstrengend wenn du da sitzt als hätte ich dich dazu-", kurz stoppte sie mit ihrer Standpauke. Doch ließ schließlich die insgeheime Wahrheit von sich, da sie sehr gut wusste wie sie meine Laune deuten konnte.

,,Naja...gezwungen."

Ich zog nur grinsend eine Augenbraue hoch, woraufhin auch sie sich nicht mehr ernst nehmen konnte und mit mir zusammen in ein Gelächter einstimmte.
Was wären wir nur für Menschen wenn wir uns nicht hätten?...

,,Wie kommst du bloß darauf!? Ich bitte dich!", lachte ich ironisch und hielt mir dabei krampfend den Bauch.

,,Ich glaube ich nehme das hier.", entschied sie sich endlich, sobald ihre Laute nachließen.

In ihrer Hand hielt Bella ein knappes, eng anliegendes Kleid, was völlig in schwarz gefärbt und mit einigen kleinen Details verziert war. Sie sah zuversichtlich aus. Auch als sie es angezogen hatte, strahlte ihre Miene im Spiegel an der Wand. Es passte einfach perfekt zu ihr, weshalb ich es sogleich untermauerte.

,,Das steht dir richtig gut. Ich denke das ist ne gute Wahl."

,,Ja, das denke ich auch. Außerdem ist es sehr bequem."

Zufrieden zog sich die Blondiene den schwarzen Stoff noch etwas zurecht, bevor sie sich mit überkreuzten Armen in meine Richtung wendete und mir einen verstohlenen Blick zuwarf.

,,So und jetzt bist du dran mein Schatz."

Meine Augen drehten sich im Kreis. Natürlich konnte ich auch um diesen Part nicht herum kommen. Allerdings musste sie damit rechnen, dass ich alles andere als scharf darauf bin, genauso lange wie sie an meinem Outfit herumzufeilen.

,,Urgh, na schön. Bring wir es hinter uns.", entgegnete ich mit einem Ton, meiner Laune entsprechend.

,,Es wird nicht lange dauern Y/n. Ich hab mir schon etwas herausgesucht, von dem ich überzeugt bin, dass es zu dir passt."

Diese brachte mich dazu neugierig aufmerksam zu werden. Schnellen Schrittes ging meine Freundin zu ihrem Schrank, aus dem sie ein schwarzes Kleidungsstück heraus holte und mir kichernd zuwarf.

,,Hier! Zieh das an und zeig mir mal endlich wieder wie gut du eigentlich aussehen kannst."

,,Sehr witzig, Bella."

Auf ihre Anforderung hin, entledigte ich mich meiner Klamotten und zog mir das Kleid über. Kurz drauf folgten auch die schwarzen Pumps, die mir ebenfalls überreicht wurden. Zugegeben, ihr Geschmack war wirklich nicht schlecht. Ich mochte den Schnitt des Kleides und die simple Art der Schuhe. Trotzdem zögerte ich mich vor den Spiegel zu stellen, als ich fertig damit war mich anzuziehen.

Doch es blieb keine Zeit für Zögerungen. Mit einem saftigen Schubser landete ich letztendlich doch vor dem Fleckchen an der Wand, an dem ich mich komplett betrachten konnte. So sehr ich es auch abstreiten wollte. Es sah verdammt gut aus...

,,heillige Scheiße Y/n. Du siehst noch heißer aus als ich es mir Erinnerung habe.", brachte das Blondchen von ihren Lippen, die für eine Weile ein Stück auseinander gestanden haben.

Ihre Augen überflogen mich, strahlten beinahe vor Bewunderung und gaben mir somit ein gutes Gefühl.

,,Du siehst aber auch nicht schlecht aus.", zwinkerte mein innerer Teufel aus mir heraus, wobei wir beide unser Lächeln nicht verstecken konnten.

Etwa eine Stunde verbrachten wir noch damit, unsere Haare zu locken, Schmuck anzulegen und etwas Make-up sowie Parfüm aufzutragen. Zum Schluss kam für uns beide ein perfektes Outfit als Ergebnis, wassogar mich relativ zufrieden wirken ließ.

,,Hast du alles?", äußerte sich mir die Frage. Gerade als wir unsere Sachen geschnappt haben und zu Tür gegangen waren.

,,Ja, ich hab alles. Wir können los."

,,Perfekt! Dann lassen wir es mal krachen was?..."