pov liam
Wie konnte Zayn mir nur so was antun?
Ich verstand es nicht. Er hatte doch gewusst, das Cheryl meine Freundin war. Und ich hatte wirklich gedacht, da hätte etwas sein können, zwischen mir und ihm. Also was rein freundschaftliches natürlich.
Ich fühlte mich elend. Ich hatte wirklich keine Lust irgendwen je wieder zu sehen. Weder Zayn noch Cheryl.
Auf einmal merkte ich wie einsam ich war. Ich hatte niemanden. Ich hatte mich mit allen zerstritten und das eigentlich nur wegen Cheryl.
Es hatte ewig gedauert aber jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Alles was sie da abgezogen hatte war sowas von toxisch gewesen.
Ohne weiter darüber nachzudenken begann ich all meine Sachen in eine Tasche zu schmeißen. Ich musste hier weg, so schnell wie möglich.
Wie im Wahn nahm ich wahllos Klamotten und packte sie ein. Nach ein paar Minuten war ich fertig und stürmte auch schon aus der verwüsteten Wohnung.
Kurz darauf stand ich auf dem Bürgersteig vor Cheryl's Wohnung. Der Autolärm von der Straße schien mich einzulullen. Irgendwie bekam ich alles gerade nicht mehr so wirklich mit.
Es dauerte etwas bis ich meine Gedanken sammelte und mich auf den Weg zu meiner alten Wohnung machte. Ich kannte kaum noch den Weg.
Ich musste zwei Stationen mit der U-Bahn fahren bevor ich vor dem antiken Mehrfamilienhaus stand und in meiner Jackentasche nach meinem Schlüsselbund kramte.
Welcher gehörte nochmal zu dem Haus?
Ich probierte drei Schlüssel bis ich den richtigen gefunden hatte und die Tür aufgeschlossen hatte.
Das Treppenhaus roch gewohnt und stach ein wenig in meinem Herzen. Sofort übermannten mich all die Erinnerungen.
Ich hastete die Treppe hinunter. Shit, in 7 Minuten begannen die Abiturprüfungen! Ich hatte noch nie in meiner ganzen Schullaufbahn verschlafen, wieso gerade heute?
Ich rannte so schnell das ich das Mädchen was mir entgegen kam gar nicht bemerkte. Ich rannte sie aus Versehen mit meinem Ellenbogen und sie stolperte.
So schnell ich konnte hielt ich sie an der Hüfte fest.
„Hoppla", machte sie und lächelte freundlich. Ihre Augen schimmerten.
„Cheryl?", fragte ich und legte meinen Kopf schief. „Was machst du hier?"
Sie grinste schüchtern.
„Dir das vorbeibringen", nuschelte sie und hielt mir einen braunen Teddy hin, der eine rote Schleife um den Hals trug. „Der soll dir Glück für die Klausur bringen."
Ich wurde rot.
„Oh Gott, das ist so süß, danke..."
Unser Vermieter riss mich aus meinen Gedanken.
„Liam, gut das du da bist. Du wolltest sicher endlich die Schlüssel abgeben, richtig?"
„Die...WAS?!?", fragte ich verwirrt. „Was meinen Sie?"
„Naja, nachdem deine Eltern die Wohnung gekündigt haben möchte ich schon meinen Schlüssel wieder. Deine Sachen haben deine Eltern abgeholt...", erklärte er ruhig.
„WAS?!", rief ich erschrocken aus. Wie konnten sie nur? Jetzt konnte ich nirgendwo mehr hin.
Auf einmal fühlte ich die Verlorenheit und die Angst in mir aufsteigen. Was sollte jetzt bloß werden?
Mein Vermieter zog mir vorsichtig die Schlüssel aus der Hand und lächelte freundlich.
„Viel Glück dir noch, Liam."
Ich nickte nur benommen und drehte mich auf der Stelle um und taumelte in die abendliche Sommerluft hinaus.
Was sollte ich tun?
Welche Optionen hatte ich?
Ich musste ruhig bleiben. Komm, tief durch Atmen, Liam, wiederholte ich immer wieder in meinem Kopf.
Nach einigen Minuten entschied ich mich Niall anzurufen. Ja, ich wusste, dass das auch hieß Zayn wiederzusehen, aber das war meine einzige mögliche Option.
Nach zweimal Klingeln ging er ran.
„Hallo?", nuschelte er verschlafen. Der hatte doch wohl nicht schon geschlafen.
„Hey, kann ich vorbei kommen?", fragte ich nervös und spielte an dem Reißverschluss meiner Jacke herum.
„Äh... klar, kein Ding. Komm rüber."
Und ich war Niall so dankbar in dem Moment, dass er mich nicht mit Fragen löcherte oder mir noch irgendwie mein Verhalten am Mittag übel nahm.
Zwanzig Minuten später saß ich in Nialls und Zayns Wohnung mit einem Tee in der Hand und erklärte was passiert war. Die ein oder andere Träne rann über meine Wangen, während ich alles bis ins kleinste Detail wiedergab.
Niall saß mir nur still gegenüber und hörte gespannt zu.
Als ich geendet hatte begann er zu reden.
„Wie konnte Zayn nur?"
Ich war erleichtert, dass auch er das Problem in Zayn sah.
„Von Cheryl hab ich wirklich nichts anderes erwartet, aber wieso hat Zayn so etwas gemacht? Ich meine, er hat es nicht so leicht... aber..."
„Was meinst du?", unterbrach ich ihn grober als beabsichtigt. „Wie er hat es nicht leicht? Jeder mag ihn. Er ist hübsch. Er hat eine reiche Familie. Was will er noch haben?"
Niall schwieg und starrte in seinen Tee.
„Lass uns morgen darüber sprechen, okay? Ich bin müde. Lass uns morgen früh Scones essen gehen in dem Café an der Ecke und dann überlegen wir wie es weiter geht, okay?"
Ich nickte. Eigentlich hätte ich gerne jetzt eine Antwort auf all meine Fragen bekommen, wollte Niall jedoch nicht unter Druck setzen.
Darum nahm ich meine Tasche und machte es mir auf dem Sofa bequem.
„Gute Nacht, Li", murmelte Niall aus seinem Zimmer.
„Gute Nacht, Nialler", antwortete ich und drehte mich auf die Seite um einzuschlafen.
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you will always be you
FanfictionZayn zieht zum Studieren zu seinem besten Freund Niall nach Oxford. Sofort wird er in die Freundesgruppe von Niall angenommen. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem Louis und Harry, die nur mit Rummachen beschäftigt sind und Liam Payne. Zayn findet...