[Kapitel 9] - Felix -

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Aufgeregt prüfte ich noch einmal mein Outfit im Spiegel meines Zimmers. "Du machst dich lächerlich, Felix.", murmelte ich und schüttelte den Kopf. Zum wiederholten Male knöpfte ich mein Hemd auf, schmiss es auf mein Bett und zog ein schwarzes, langes T-Shirt an. "Jiiiiii!", rief ich und stampfte mit dem Fuß auf den Boden.

Polternd flog die Tür auf und mein bester Freund stand im Türrahmen. "Ihr habt gerufen, Meister?", fragte er mit einer übertriebenen Verbeugung. Ich hob panisch meine Hände und drehte mich einmal um die eigene Achse, "Kann ich so gehen?".

"Hat da jemand ein Date?"

Ich verdrehte leicht die Augen, "Nein.. ja.. Ich meine..Also...ehm."

"Schon gut, schon gut! Herrje Felix!", lachte Jisung und klatschte sich amüsiert auf den Oberschenkel. "Du siehst super aus! Frisch, knackig und dein Arsch ist verdammt lecker in dieser Jeans!", er leckte sich über einen Finger und ließ ihn in der Luft verweilen, als würde er ihn an mir abtrocknen.

"Ich habe arsch gehört?", ertönte es aus dem Flur, als Minho hinter Jisung auftauchte und sein Kinn auf dessen Schulter abstützte. "Trägst du Make up?", fragte er leicht amüsiert.
Ergeben ließ ich mich auf mein Bett plumpsen und stützte mein Gesicht in meine Hände, "Ist es zu viel? Sehe ich aus, als würde ich flachgelegt werden wollen?"

"Ja", antwortete Minho.

"Nein!" antwortete Jisung im gleichen Moment.

Verwirrt sah ich beide an, bis Minho das Wort ergriff: "So auszusehen, als würde man flachgelegt werden wollen muss nichts negatives sein. Ich steh drauf. Es steht dir. Macht dich... irgendwie noch unschuldiger.", er lächelte süffisant.

Ich schüttelte leicht wütend den Kopf, "Ihr macht mich fertig! Echt ihr zwei habt euch verdient!", sagte ich beleidigt und drückte mich an ihnen vorbei, raus aus meinem Zimmer.

Chris' Wagen fuhr vor, das Beifahrerfenster öffnete sich und er lehnte sich herüber. "Steig ein, ich war schon einkaufen.", er zwinkerte und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Ich konnte nicht anders und musste es erwidern, während ich einstieg. "Hey...", sagte ich leise, während ich mich anschnallte. "Hey Lix. Wie war dein Tag?", fragte er, als würde es ihn ehrlich interessieren. "Eigentlich ganz gut..." ich überlegte, was ihn von meinem Tag interessieren könnte, "Ich habe ein paar Skripte geschrieben, nichts besonderes. Naja und dann habe ich mich schon fertig gemacht, bin deswegen vielleicht ein wenig gegenüber meiner Mitbewohner ausgerastet, aber sonst, lief alles recht ereignislos.", stammelte ich schnell und kratzte mir verlegen am Hinterkopf. Was war mit mir los? Wieso plauderte ich so dummes Zeug aus? Sowas interessierte ihn doch gar nicht!

"Du wohnst in einer WG?", fragte Chris verblüfft.

"Ja, klar. Wieso nicht?"

"Entschuldige, ich dachte du lebst in einem der Wohnheime auf dem Campus."

Ich zuckte mit den Schultern "Ich hätte dort nur ein Einzelzimmer bekommen und mein bester Freund war ebenso auf der Suche nach einer Unterkunft. Und so stießen wir auf seinen jetzigen Freund Minho, er hatte sich eine Wohnung gekauft und zwei Zimmer zu vermieten.", ich musste lächeln bei dem Gedanken daran, wie Minho und Jisung sich auf den ersten Blick schockverliebt angestarrt hatten. Die Wohnungsbesichtigung war schon fast unheimlich, weil keiner der Beiden gesprochen hatte.

"Minho? Ich kenne auch einen Minho. Ist er in deinem Alter?", fragte Chris neugierig und bog in ein Viertel voll futuristischer Hochhäuser ein.

"Fast, er ist ein paar Jahre älter als ich. Lee Minho ist sein voller Name."

Chris nickte nur und biss sich schelmisch auf die Unterlippe. Ich musterte ihn, "Ist das der Minho, den du kennst?". Er zuckte mit den Schultern, "Ach weißt du, es gibt viele Lee Minhos. Ich meine, du heißt auch Lee. Gut, Felix ist kein üblicher Name hier, aber Minho eben schon." Zustimmend nickte ich, und sah wie wir in eine Tiefgarage fuhren. Hier wohnte er? Was musste er wohl als Professor verdienen? Gedankenverloren bemerkte ich nicht, wie wir parkten und neben mir die Tür geöffnet wurde. Ich ergriff die mir dargebotene Hand und stieg aus. Chris ließ meine Hand nicht los, in der anderen trug er eine vollgepackte Einkaufstüte, während wir gemeinsam in den Aufzug stiegen. Er stellte die Tüte auf dem Boden ab und drückte den Knopf des dreizehnten Stockwerkes. "Woah, so hoch?", sagte ich mit offen stehendem Mund. "Mhhm, mit mir lernst du fliegen, Felix.", raunte er leise, während er sich enger an mich schmiegte. Ich hob meinen Kopf, unsere Lippen waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. "Chris..."

Tell me that you like it! ||ChanLixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt