Tell me that you like it! ||ChanLix

[Kapitel 15] - Felix -

"Danke für das schöne Wochenende!", sagte ich zu dem Fahrer. Chris hatte mich nach Hause gefahren, da er der Meinung war, dass ich mich auf die kommende Woche und den Unterrichtsstoff vorzubereiten hätte. Ich war einverstanden, da ich keine frischen Klamotten dabei hatte. Schließlich war nicht geplant, dass ich bei Chris übernachten würde. Bei meinem Professor, schoss es mir in den Kopf.

"Sehr gerne, ich habe es auch sehr genossen und freue mich auf die kommende gemeinsame Zeit.", antwortete er lächelnd und ich musste über seine gewählten Worte schmunzeln. Nicht oft, aber dann und wann fiel mir der leichte Altersunterschied auf. Es störte mich nicht und ihn auch nicht, denke ich.

Ich lächelte ihm zu, war mir unsicher, wie ich mich verabschieden sollte. Sollte ich ihn Umarmen oder Küssen oder blöd mit der Hand winken? Doch Chris bemerkte meine Unsicherheit und legte seinen Zeigefinger an mein Kinn. "Komm her", murmelte er und hob leicht meinen Kopf an, um mir seine vollen, weichen Lippen auf die meinen zu drücken. Ich seufzte in den Kuss hinein und musste mich stark zurückhalten, ihn nicht zu vertiefen. Nach diesem Wochenende brauchte ich wirklich etwas Me Time!

Chris ließ mein Kinn los und startete seinen Wagen. "Vergiss nicht, mir zu schreiben, bevor du schlafen gehst!", sagte er und zwinkerte mir zu. Das war mein Zeichen zu gehen. Noch schnell einen Kuss auf seine Wange gedrückt, da verließ ich schon den Wagen.

Die Wohnung war, wie zu erwarten, nicht leer. Alles war gemütlich warm und es duftete angenehm nach frischem Essen. Sobald ich meine Schuhe ausgezogen hatte, verstummte der Fernseher.

"Felix?", rief Jisung, als ich gerade den Flur entlang lief.

"Wer wohnt denn noch hier?", fragte ich, als ich im Wohnzimmer ankam. Meine Zimmertür lag genau an diesem und ich kam unweigerlich an meinen Mitbewohnern vorbei.

Jisung lächelte mir herzlich zu, doch sein Freund starrte mich verkrampft an und kniff Jisung fast in den Oberschenkel. "Jetzt entspann dich! Er ist doch wieder da.", zischte Jisung leise, während er Minho ansah und versuchte, die verkrampften Finger von seinem Bein zu lockern.

"Wo warst du?", fragte Minho geradeheraus.

Ich konnte nicht anders, als mit den Augen zu rollen und protzig zu antworten: "Weg."

Minho zog eine Augenbraue hoch und musterte mich, "Es wäre schön, wenn wir wenigstens eine Nachricht bekommen hätten!". Jisung nickte unmerklich, doch sein Lächeln war noch immer aufrichtig. "Ich wusste nicht, dass ich mich hier abmelden muss. Ich wohne schließlich auch hier und kann kommen und gehen, wie ich will.", sagte ich halblaut. Es war nicht so, als hätte ich Angst vor Minho... doch. Doch irgendwie schon.

Wir waren gute Freunde, fast wie Brüder. Er kümmerte sich immer sehr um mich und Jisung. Doch er wirkte stets kühl, stolz und unberechenbar. Aber ich wusste, dass unter dieser steinernen Haut ein süßes, schnurrendes und warmes Kätzchen saß. Da war ich mir sicher! Doch jetzt hatte ich zu dem Tiger in ihm gesprochen und dieser stand langsam von seinem Platz auf und steuerte auf mich zu.

Wie vom Geistesblitz gepackt, drehte ich mich laut lachend um, öffnete die Tür und versperrte sie vor seiner Nase. Ich hörte noch, wie er davon abprallte und kicherte.

"Ich kriege dich noch Felix!", hörte ich es gedämpft durch die Tür.

"Jisung! Mach was!" brüllte ich und mein Magen krampfte, weil ich das Lachen so unterdrücken musste. Ich genoss es irgendwie, Minho zu ärgern, es war so einfach.

"Oh nein, Jisung wird dir nicht helfen du kleine Brat!", hörte ich Minho's Antwort, bevor er sich mit lauten Schritten von der Tür entfernte.

Ein wenig später lag ich mit einer frischen Jogginghose auf meinem Bett und surfte durch die sozialen Medien. Alles was ich über Chris herausgefunden hatte, war rein beruflich. Ich hatte nichts anderes erwartet, schließlich kannte ich sein dreckiges Geheimnis schon. Und wie dreckig es war! Ich war gerade dabei, das Wort Brat zu recherchieren, da spürte ich das Vibrieren meines Handys. Eine Nachricht von Chris.