Miranda wartete an meinem Schließfach auf mich und als ich bei ihr war, zog sie mich sofort in eine Umarmung, die ich kurz erwiderte, ehe ich mein Schließfach öffnete und mein Sportzeug hineinstopfte, welches ich in der zweiten Stunde benötigen würde.
»Hast du deine Mütter schon wegen Freitag gefragt?«, fragte Miranda mich, während sie auf ihr Smartphone blickte und mit den Fingern eine Nachricht tippte.
»Gestern Abend sofort und sie haben absolut kein Problem damit«, antwortete ich und Miranda grinste breit.
»Das wird soooo super!«, sagte sie und lächelnd zog ich mein Biologiebuch aus meinem Spind, während Miranda bereits weiterplapperte.
»Der Film beginnt um zehn und vorher wollen wir noch Pizza essen gehen. Warst du schon bei »Fabrizios«? Er macht die beste Pizza in ganz London!«
Ich hatte keine Zeit zu antworten, denn Miranda redete bereits weiter und ich schloss meine Spindtür.
»Wir treffen uns so gegen acht bei »Fabrizios«, essen ganz gemütlich und fahren dann ins Kino. Die Karte kaufe ich dir. Die kontrollieren da nur beim Verkauf, nicht beim Einlass, also wird es keine Probleme geben...«
Ich nickte nur zustimmend und bahnt mir mit ihr einen Weg durch die Gänge, die jetzt kurz vor Schulbeginn, besonders voll waren.
Die meisten Schüler beeilten sich, um noch etwas aus ihrem Schließfach zu holen, oder noch einmal auf die Toilette zu gehen. Andere allerdings standen einfach nur im Weg rum.
»Ich bin schon so gespannt, wie der Film sein wird. Die Rezensionen sind eigentlich echt in Ordnung, aber man weiß ja nie. Ich hoffe nur, dass das Ende nicht so vorhersehbar ist...«
Miranda redete und redete, aber das mochte ich irgendwie an ihr.
Vielleicht deshalb, weil mich vorher noch nie jemand zugetextet hatte. Und so wie es aussah, genoss Miranda es, dass ich sie reden ließ.
Wir bogen in den Gang ein, in dem unser Biologieraum war, als Miranda ihr Smartphone aus der Hosentasche zog und anfing darauf herum zu tippen, während sie weitersprach.
Deshalb bekam sie auch nicht mit, dass ich ihr gar nicht mehr folgte.
In genau dem Moment, wo wir an den Toiletten vorbeigingen, trat jemand aus der Jungentoilette heraus und in meinen Weg.
So plötzlich, dass ich nicht mehr reagieren konnte, sondern gnadenlos in die Person reinrannte.
Mein Biologiebuch landete mit einem dumpfen Knall auf dem Boden und totsicher wäre ich meinem Buch gefolgt, wenn mein Kollisionspartner nicht sofort reagiert hätte und mich festgehalten hätte.
»T-tut mir leid«, stammelte ich verlegen und ohne aufzusehen, da ich bereits spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.
»Kein Problem, ich hätte auch aufpassen können«, sagte eine dunkle, tiefe Stimme und jetzt sah ich doch auf und blickte direkt in ein paar helle, grüne Augen.
Und sofort wusste ich, wen ich vor mir hatte.
Mein Kollisionspartner war Carter Riley und jetzt vom nahen konnte ich noch besser verstehen, was Amy gestern gemeint hatte, als sei sagte er sehe gut aus.
Nur war gut definitiv untertrieben.
Da Carter ein ganzes Stück größer war als ich, schätzte ich ihn auf ungefähr einsachtzig.
Die dunklen Haare hatte er, genau wie gestern, nach hinten gebunden, nur fielen ihm heute keine Strähnen in das Gesicht, so wie gestern Mittag.
Er war definitiv attraktiv, aber irgendwas an ihm sorgte dafür, dass sich in mir ein komisches Gefühl breit machte.
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Olivia - Was Magie bewirkt
FantasySchon immer wusste ich, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gab, als der Mensch zu glauben ahnte. Shakespeares hatte ja so recht damit gehabt. Doch so richtig wusste ich es erst seit meinem 15. Geburtstag vor einem Jahr, an dem meine Mum - Jenna R...