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A r j o n a

Kaum hatte ich diese Wörter, oder besser gesagt diese Frage ausgesprochen, stoppte seine Hand. Schlagartig nahm er sie weg und sah mich entgeistert an. Ich wusste nicht, wieso ich ihm diese Frage gestellt hatte, doch da Luca, obwohl er mich so lange schon kannte, so bezeichnet hatte, musste ich einfach, wissen, was er dachte.

Vielleicht war ich auch wirklich eine Schlampe. Eine Schlampe, mit der er spielen konnte. Vielleicht hatte er mich aus diesem Grund gesucht?

Einen Schritt trat Leano zurück. Sein Körper spannte sich Sekunde zu Sekunde immer mehr an. Sein Kiefer war verhärtet, demzufolge war mir klar, er war kurz davor, die Kontrolle zu verlieren.

Doch, wieso?

Ich war ein niemand in seinen Augen. Nur seine Sekretärin.

„Hat er dich als Schlampe bezeichnet?", fragte er mit ruhiger Stimme, weshalb ich ihn perplex ansah. Seine ruhige Tonlage passte überhaupt nicht zu seinem angespannten Körper. „Hat er dich als Schlampe bezeichnet, Arjona?" wieder stellte er diese Frage, weshalb ich nickte und meine Augen schloss. Es war mir unangenehm. Gott, wieso musste ich immer wieder denselben Fehler begehen?

„Pasha Zotin ka me hup driten e dites.", sprach er aufeinmal. Riesig wurden meine Augen. Seine Worte hallten immer wieder in meinem Kopf. Ich schwöre bei Gott, er wird sein Tageslicht verlieren.

Ich schluckte, wollte etwas sagen, doch er war schneller. „Kerkush sban met thirr ty kurv." Einen weiteren Schritt lief er zurück. „Er wird seine Geburt bereuen, das verspreche ich dir.", sagte er zum Schluss, ehe er sich umdrehte und zurück in das Restaurant lief.

„Ach du.." hauchte ich panisch und rannte Leano nach. „Leano, nein!", rief ich, doch er war schneller. Die verdammte Tür riss er wie ein Gestörter auf und stürmte rein. Jedes Augenpaar war auf ihn gerichtet.

Jedes Augenpaar, bis auf Luca's. Er war als weg. Gott sei Dank.

Sosehr ich ihn gerade verfluchte, oder so sehr ich auch verletzt war, es war besser für seine Gesundheit. Für sein Leben.

Leano sah sich wütend um, ehe er wieder herauslief und zu mir blickte. „Komm ich fahre dich nach Hause, dann holst du deine Tochter ab und wir gehen heute Nacht schon nach Chicago, anstelle Morgenfrüh."

Er hatte die Hoffnung, Luca war zu Hause und in diesem Moment betete ich dafür, dass er es nicht war. Gott Leano würde ihn umbringen, so viel standfest.

Wortlos folgte ich ihm zu seinem Auto, ehe er mit mir um sein Auto lief, die Tür öffnete und mir half mich hereinzusetzen. Bevor ich nach dem Gurt greifen konnte, griff er danach. Er beugte sich zu mir, schnallte mich an und sah mich an. „Du bist keine Schlampe in meinen Augen, Arjona. Ich will nie wieder so etwas von dir hören, du wirst dich nie wieder in ein solches Niveau stecken, verstanden?" ich schluckte und nickte. Doch er schüttelte seinen Kopf. „Antworte mir. Verstanden?" Wieder nickte ich. „Verstanden.", sprach ich leise, ehe ich meinen Kopf senkte und mich dafür schämte.

Seine Fingerspitzen berührten meinem Kinn, weshalb ich zu ihm sah. „Er ist ein Bastard. Ein Mann ohne Style und Anstand. Ein Kind." sprach er. „Egal, was er dir da drinnen gesagt hat.. Er wird für jedes Wort bezahlen." Ich schluckte, ehe mein Atem anhielt, als ich seine weichen Lippen an meiner Stirn fühlte.

SchicksalsmelodieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt