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A r j o n a

Aus unerklärlichen Gründen begann mein Herz schneller zu schlagen und mein Körper verkrampfte sich. Eine weitere weibliche Person, die in Leanos Leben war. Gott, es sollte mich nicht stören, doch es störte mich. So sehr.

Einen Schritt trat ich von Leano zurück und wollte seine Finger nicht mehr auf mir spüren. Ich wusste nicht, was ich mir dabei gedacht hatte. Ich verstand nicht, wieso ich immer wieder daran glauben wollte, er war anders.

Leano begann zu grinsen, als er zu der Frau blickte und genau in diesem Augenblick, hatte ich das Bedürfnis, ihm dieses scheiss Grinsen aus dem Gesicht zu verprügeln.

„Teze.", ertönte aufeinmal seine tiefe, raue Stimme, während meine Augen riesig wurden. Teze? Ach, du scheisse. Sie war seine Tante?

In diesem Moment drehte ich mich um und sah zu einer Frau, die seiner Mutter sehr ähnelte. Sie war bestimmt einige Jahre jünger, doch man konnte sehen, dass sie Schwestern waren.

Es gab wohlmöglich keinen dümmeren Menschen als mich. Gott, mir war das so unangenehm. Sie hatten bestimmt bemerkt, dass es mich gestört hatte, dass sie ihn zemer genannt hat. Gott!

Ich traute mich gar nicht zu Leano zu blicken, denn ich wusste, er grinste meinetwegen und nicht wegen seinem Bruder oder seiner Tante. Ich war der Grund, für sein Grinsen. Nervös biss ich mir auf meine Unterlippe und starrte zu Leonit rüber, was ein Fehler war. Denn auch er grinste über beide Ohren. Verdammte scheisse!

Tief holte ich Luft und blickte wieder zu der schwarzhaarigen, die nun ihren Neffen umarmte und abknutschte. Es war einer der Momente, in denen mich meine Gefühle komplett verwirrten und überforderten.

Die Frau drehte sich zu mir, begann zu Lächeln und musterte mich. „Du Schönheit.", sprach sie, weshalb mir röte ins Gesicht schoss. „Faleminderit.", sprach ich freundlich und lächelte sie an. „Du hast wirklich nicht gelogen, Leano. Sie ist eine pure Schönheit." sprach sie weiter, weshalb ich automatisch zu Leano blickte. Leano schenkte mir ein Lächeln. „Ja, das ist sie wirklich." Meine Lippen presste ich aufeinander und spürte, wie mein Herz noch schneller zu schlagen begann.

Eine unbeschreibliche Wärme machte sich in meiner Brust breit. Solch ein Gefühl hatte ich noch nie verspürt. Seit Leano in meinem Leben war, verspürte ich endlos Gefühle, die ich so nicht kannte und mir auch nicht erklären konnte.

„Hajde Teze, ich muss dir vieles noch erzählen." sprach Leo aufeinmal, ehe seine Tante nickte und zu mir sah. „Man sieht sich", lächelte sie, ehe sie sich umdrehte und mit Leonit wieder reinlief.

Meine Augen schloss ich, denn ich wollte nicht zu Leano sehen. Ich wusste, er grinste immer noch, wie ein verrückter. „Öffne deine wunderschönen Augen für mich, Zemer." hauchte er, ehe ich seine Hände an meinem Rücken fühlte. Tief holte ich Luft und blickte direkt in seine Augen. Wie ich es schon geahnt hatte, grinste er. „In meinem Leben gibt es keine Frau, Arjona. Du bist die Einzige." sprach er und fuhr meinen Rücken entlang. Eine Gänsehaut machte sich auf meiner Haut breit. „Bin ich da?", fragte ich ihn mit zittriger Stimme.

Ich wollte es ihm glauben, doch so viele Menschen hatten mich verletzt. Mein Vertrauen missbraucht und mich schlussendlich wieder enttäuscht.

Leano nickte. „Ich werde es dir beweisen, zemer. Tag für Tag." fuhr er fort. Ein schwaches Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Ich war kein Fan von Körperkontakt, doch liebte es, wenn ich seine Hände auf meinem Körper spürte. Es beruhigt mich. Eine Sicherheit umhüllte mich.

Seine Lippen berührten meine Stirn. „Aber damit dir eins klar ist, zemer." begann er. „Du gehörst mir. Kein anderer Mann darf in deine Nähe."

„Luca meinte dies auch schon und schlussendlich..." doch Leano unterbrach mich. „Du vergleichst mich mit diesem Deppen?", fragte er fassungslos, ich wusste nicht wieso, aber ein leises Lachen verliess meine Kehle. „Noch nie wurde ich so beleidigt.", fuhr mein Majmun fort, weshalb ich meine Augen verdrehte und ihn einfach umarmte.

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In meinem Leben war ich nie dankbarer gewesen, als endlich wieder in dem Hotelzimmer zu sitzen. Meine Füsse taten weh. Sie waren geschwollen, durch die Schuhe. Warum mussten Heels nur so traumhaft, schön und schmerzhaft sein?

Meine Hand fuhr zu meinem Fuss, ehe ich ihn begann zu massieren. „Ihr Männer habt es immer so einfach.", murmelte ich und blickte zu Leano, der nur noch in seiner Anzugshose war. Meine Augen fuhren für seinen breiten Rücken, ehe ich seine Tattoo betrachtete. Gott, wie attraktiv konnte ein Mensch sein?

Als ich zu seinem Nacken sah, entdeckte ich eine Vier, wie ein L. „Was bedeutet dein Tattoo am Nacken?" fragte ich. In diesem Moment war es mir egal, dass er so wusste, dass ich ihn gemustert hatte.

Leano drehte sich zu mir, legte sein Handy weg. „Die vier Ls stehen, für meine Brüder und ich." sprach er. „Wir haben ein Geschwister Tattoo, jeder von ihnen hat dasselbe Tattoo an der gleichen Stelle." fuhr er fort, ehe ich zu Lächeln begann. „Wie schön.", antwortete ich. Leano nickte und lief auf mich zu. „Warte, du hast noch zwei weitere Brüder?", fragte ich überrascht, denn ich kannte nur Leo. Er nickte wieder. „Lorik und Lorian. Das sind die zwei jüngeren." sprach er. „Ich bin der älteste, dann kommt Leonit, Lorik und Lorian ist der jüngste von uns." Ein sanftes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Wie schön es doch sein musste, Geschwister zu haben.

„Hast du welche?" fragte er. „Nur halb oder Stiefgeschwister, aber ich habe zu keinen einen Kontakt." Ein paar meiner Geschwister, kannte ich nicht. Ich wusste nur durch Social Media, dass mein Vater noch vier weitere Kinder mit seiner Frau bekommen hatte. Meine Mutter hatte zwei Kinder mit meinem Stiefvater bekommen.

Und ich war dazwischen. Von niemandem gewollt.

„Aber jetzt hast du drei Brüder." ,sprach Leano, weshalb ihn verwirrt ansah. „Leo, Lorik und Lorian. Sie werden, wie ich, immer an deiner Seite sein." Den zweiten Heel zog ich aus und begann nun meinen linken Fuss zu massieren. „Und du? Bist du nicht mein Bruder?" grinste ich frech, denn ich wusste genau, was er sein wollte.

Seinen Kopf schüttelte er. „Nein, ich bin derjenige, der einen Ring an deinen Finger steckt." Durch seine Haare fuhr er sich. „Aber wir können gerne einen Bruder für Alaia zeugen.", grinste er, weshalb ich knallrot wurde. „Majmun." murmelte ich.

Leano begann zu lachen, lief um das Bett und setzte sich neben mich. Meine Beine legte er auf seine harten Beine, ehe er begann meine Füsse zu massieren. „Oh mein Gott.", keuchte ich leise auf und schloss meine Augen.

„Eines Tages wird mein Name, deine Lippen verlassen, ylli jem."

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SchicksalsmelodieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt