Ich werde langsam aber auch irgendwie ruckartig von Lifi weggezogen und man sieht mir wohl an, dass ich nicht gerade glücklich darüber bin, den ein paar Elben nicken mir freundilch und aufmunternt zu. Ich öffne den Mund um meinem vermeintlichen Vater die Meinung zu geigen, doch ich schließe ihn gleich wieder. Er ist ja schließlig ein König, man kann ihn nicht einfach so vor seinem Volk bloß stellen. Auf der anderen Seite: Ich bin seine Tochter, wie kann er nur so kalt zu mir sein? So eiskalt, da läuft mir ja ein Schauer den Rücken runter.
Filyina führt mich durch die Gänge und ich folge ihr, als hätte sie einen Knochen und ich bin der Hund. Hinter uns höre ich Schritte, sie sind dumpf, also wohl eher ein nicht so typischer Elb. Die meisten von ihnen sind ja so leise wie eine Feder, nein sie waren so leicht, aber trotzdem auch so leise.... Es wird wohl ein unerfahrener Elb sein.
Im nächsten Moment legt mir jemand seine Hand auf die Schulter und fängt laut stark an zu atmen. Ich schaue langsam zu demjenigen und erblicke Lifi.
,,Lifi!" umarme ich sie das zweite mal an diesem Tag. Lifi schiebt mich jedoch nach geraumer Zeit weg.
,,Lini! Wie bist du hier hergekommen? Wo sind wir? Was machen wir hier? Was sind wir?'' flüstert sie mir zu, da meine Zofe nicht alles mitbekommen soll.
,,Meine Prinzessin, wir müssen sofort in ihr Zimmer, ihr Vater wäre darüber sehr erfreut!'' meint die hinter mir stehende Zofe. Sie zieht mich von Lifi weg.
,,Wir sehen uns schon noch mal!" flüstere ich Lifi zu.
,,Lini....aber ich muss dir doch noch was sagen...." flüstert sie mir kaum hörbar zu. Ich drehe mich kurz zu ihr um und nicke ihr aufmunternt zu. Ich habe sie noch nie so traurig gesehen....was wohl ist? Ich muss auf jeden Fall morgen mit ihr reden.
Doch daraus wird nichts. Erst nach 2 Monaten reden wir wieder miteinander. Mein Vater hat mir verboten mit der ,Tochter der Wachen' zu reden, so wie er sie nennt. Diese Name passt mir gar nicht und ich stelle ihm immer klar, dass sie einen Namen hat, welchen weis ich leider nicht, hab ihn nach unserem letzten Treffen vergessen.
Jetzt sitzte ich in einer Art Schulraum, natürlich ganz alleine mit irgendsoeinem Lehrer, der mir erklären will wie man jemanden heilen kann, der eine vergifteten Pfeil in irgendein Körperteile bekommen hat. Wann zur Hölle brauche ich das schon? Das ist genau wie in Mathe: ,Berechne realistische Längen für ein Tetra-Pak.' Wann brauche ich das? Ich geh in den Laden kaufe mir ein Tetra-Pak und dann trinke ich es, verstanden? Man kann es sich natürlich auch komplizierter machen...
,,Prinzessin, Salérímä, hört ihr mir überhaupt zu?" reist mich meine Lehrerin aus den Gedanken.
,,Ja, mit gespitzten Ohren!" bringe ich etwas Ironie in meine Stimme. ( Für die schlauen unter euch: Elben haben Spitze Ohren und dann mit gespitzten Ohren :)
,,Dann erklärt mir doch mal wie es geht?" nervt mich diese Elbin weiter.
,,Äh...ja...man muss halt dieses Kraut da haben...Königs-Kraut und dann muss man das so zerhacken, das dann auf die Stelle schmieren und dann irgendsoeinen Spruch aufsagen...." stottere ich das letzt was ich gehört habe ihr vor. Sie nickt nur und ich bin stolz auf mich.
Eine Stunde späte habe ich Kampfunterricht bei Leggy. Ja ich hab Kampfunterricht bei ihm. Die ersten Stunden hat er mir erklärt, dass ich mich in einen großen weisen Wolf verwandelen kann, ich war davon mega begeistert, dass ich es sofort austesten wollte, doch Leggy wollte sein Leben nicht gefährden. Doch heute ist es Zeit, ich darf mich in einen Wolf verwandelen! In einen Wolf.
,,Hallo, Bruder!" begrüße ich ihn, als ich mir endlich mal meine Kampfkleidung angezogen habe. Endlich kein Kleid mehr tragen. Ich fühle mich befreit.
,,Guten Tag, Schwester!" begrüßt er mich eher weniger begeistert. Man muss sagen, dass ich mich mit Leggy besser verstehe, als mit allen anderen. Er ist wirklich langsam ein großer Bruder für mich geworden. Auch wenn ich es am Anfang nicht für wahr haben wollte.
,,Auf was solltest du nochmal achten?'' nervt er mich mit seinen Regeln. Ich verdreh nur die Augen.
,,Ich soll dir nicht zu nahe kommen. Mich nicht all zu schnell bewegen. Niemanden auffressen. Nicht weglaufen. Und immer auf dich hören!" zähle ich ihm seine blöden Regeln auf.
,,Achso...und....ich soll deine Haare nicht zerstören!" lache ich leise los und bekomme einen verwirrten Blick von Leggy zugeworfen. Der blonde Elb wuschelt mir durch die Haare.
,,Jetzt hab ich deine zerstört!" lacht er wiedermal mit seinem putzigem lachen. Leggy schickt alle aus dem Kampfraum, darunter auch Lifi. Ich nicke ihr freundlich zu, doch sie ignoriert mich nur. Mit verleiht das ein mulmiges Gefühl. Was kann ich den dafür? Ich muss auf meinen Vater/König hören! Als alle weg sind muss ich grinsen, da ich einfach zu aufgeregt bin.
,,Okay, bringen wir es hinter uns! Stell dir einen starken, großen, weisen Wolf vor. Stell dir vor wie er lebt. Nun stell dir vor wie er sich bewegt. Und wie...." redet Leggy drauf los, kommt aber nicht weiter. Ich mache die Augen zu und strenge meine Fantasy an. Ich denke an den schönsten Wolf, ein schönes glänzendes Fell und riesengroße Tatzen. Leggy kommt nicht weiter, da sich vor ihm ein riesengroßer weißer Wolf bewegt. Er bleibt wie eine Statur stehen.
Ich bin dieser Wolf...ich kann es nicht glauben, ich bin ein Wolf! Ein Wolf! Ich schaue an mir herab und sehe genau das Bild, was ich von dem Wolf hatte. Weises glänzendes Fell. Riesengroße Tatzen. Ich bin so glücklich, dass ich losjaule. Ich find es lustig nicht reden zu können, sondern zu bellen. Legg schaut mich geschockt an. Jetzt gibts Rache für meine Haare. Ich nehme Anlauf und renne den verdutzten Leggy um. Ich schlabbere ihm das Gesicht ab und sehe sein angewidertes Gesicht. Wäre ich ein Mensch müsste ich loslachen, doch ich bin ein Wolf und darauf bin ich auch stolz. Ich gehe von meinem Bruder runter und will etwas sagen, vergesse dabei, dass ich kein Mensch bin und belle so los. Leggy zuckt zusammen, steht dann aber langsam auf.
,,Was hab ich dir gesagt? Du solltest auf meine Regeln hören! Wärst du nicht meine Schwester, wärst du jetzt tod!" sagt er teils belustigt und teils ernst. Er wischt sich meine Sabber mit einem Tuch weg. Plötzlich öffnet sich die Tür ruckartig und unser Vater steht drin, ziemlich verdutzt. Leggy sieht erschrocken zu ihm. Haben wir etwa etwas verbotenes gemacht?
,,Legolas, was hab ich dir gesagt! Du solltest sie nicht verwandeln!" erklärt unser Vater Legolas etwas, was ich nicht verstehe mit einer kalten Stimme, die doch sehr viel ausdrückt.
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[Soulmates] ➵ Fili
FanfictionSeelenverwandte: Eine alte und schon fast vergessene Sippe. Es können Menschen, Elben, Zwerge oder eher selten Orks sein. Die meisten von ihnen besitzen eine Gabe. Sie ist bestimmt davon, was du in deinem vorherigen Leben geliebt und geschützt hast...