Der Krieg steht uns bevor.

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Teilnahmslos sitze ich neben meinem Vater und höre mir den Plan für morgen an. Er will sie angreifen. Einfach so. Nur wegen seinen Steinen.

,,Er weis, dass er diesen Krieg nicht gewinnen kann. Er wird uns unseren Anteil freiwillig geben."meint Ada neben mir und Bard schaut ihn zweifelnd an.

,,Ihr habt Thorin Eichenschild nicht reden hören. Er wird diesen Schatz bis zum Tod beschützen." meint Bard und Vater erhebt sich aus seinem Thron.

,,Gewiss, dass habe ich nicht, aber wir sind 10000 und sie 13. Diesen Krieg können sie nicht gewinnen!" meint Vater und schüttet sich Wein ein. Bard verlässt das Zelt und lässt mich mit Ada alleine.

,,Wieso tust du sowas?" schluchze ich schon fast und ein paar Tränen kullern über meine Wangen.

,,Was?" hebt er seine Augenbrauen und dreht sich zu mir um. Ich schaue ihn unter feuchten Augen an.

,,Sie haben dir nichts getan. Du hast in deinem Königreich genügend Reichtümer. Wieso willst du unbedingt diese Edelsteine? Wieso musst du es mit Zwergenblut bezahlen?" frage ich verzweifelt, doch die Miene meines Vaters verändert sich nicht. Er starrt mich aus leeren Augen an, als würde er nichts für mich fühlen.

,,Das hätte Mutter nicht gewollt!" füge ich noch hinzu und mein Vater geht einige Schritte auf mich zu.

,,Sie hätte auch nicht gewollt, das ihre einzige Tochter einen einfältigen Zwerg zum Mann nimmt!" zischt er und ich stehe von meinem Thron auf und drehe ihm den Rücken zu. Ich verlasse das Zelt und laufe geradewegs auf das Haus von mir und Bard zu. Die Tür steht offen und das Haus sieht verlassen aus. Ich rene rein und dort drin sitzen Menschen die ich noch nie zuvor gesehen habe.

,,Dir macht es doch nichts aus, wenn ich die beiden zu einer angemessenen Frau gebracht habe?" haucht mir jemand ins Ohr und ich drehe mich hektisch um und richte einen Pfeil auf den Elb. Brethil steht vor mir und grinst nur böse. Ich stecke meinen Pfeil zurück in den Köcher und verlasse das Haus.

,,Wo hast du sie hingebracht?" zische ich und drehe mich draußen zu Brethil um.

,,Sie sind in Sicherheit!" grinst er und hat auch bald meinen Dolch an seiner Kehle. Ich verstärke den Druck, als er noch immer nicht antwortet.

,,Prinzessin, ich soll euch zu eurem Vater bringen!" meint ein Diener und schaut mich und Brethil erschrocken an. Ich nehme den Dolch von seinem Hals und drehe mich zu der Wache um.

,,Wenn ich dich wieder sehe, dann solltest du dich daran erinnert haben, wo die beiden sind!" zische ich und folge der Wache, die mir den Vorhang zu einem grünem Zelt aufhält. Ich trete ein und sehe meinen Vater an einem Tisch sitzen.

,,Setz dich!" meint er und deutet mit seiner rechten auf einen Stuhl ihm gegenüber.

,,Ich muss mit dir reden..." fügt er ernst hinzu und ich setze mich brav vor ihn.

,,Was gibt es?" frage ich gerade aus und sehe anscheihnend ziemlich genervt aus.

,,Brethil war bei dir, nicht wahr?" meint er ruhig und ich nicke. Ein leichtes Lächeln huscht über seine Lippen und ich schaue ihn nur verwirrt an.

,,Ich habe ihn geschickt..." antwortet er auf meinen verwirrten Blick, der sich sofort in eine ernste Mine verwandelt.

,,Wieso?" kommt sofort aus meinem Mund und ich bin sehr auf die Antwort meines Vaters gespannt.

,,Du sollst diesen Zwerg vergessen, was wäre da besser als eine Heirat?!" meint er ruhig und ich suche den Witz in seinem Satz, doch so lange ich suchen würde, ich würde nie die Ironie darin finden. Er meint es ernst. Er will mich mit Brethil verheiraten. Ich stehe von dem Stuhl auf und laufe aufgeregt im Raum herum.

,,Mir fallen, da unzählige bessere Dinge ein. Wie zum Beispiel, mal sein Versprechen zu halten!" zische ich wütend und wünsche mir einfach nur alleine zu sein. Ich bleibe vor einer der 4 Zeltwänden stehen und betrachte die Rüstung, die davor steht.

,,Jemand muss irgendwann unser Königreich regieren, wenn ich irgendwann nicht mehr bin." verteidigt er sich, aber überzeugen wird er mich nie.

,,Was ist mit Legolas? Er ist der Ältere und Erfahrener!" versuche ich mich verzweifelt auszureden, doch mein Vater bleibt stur.

,,Du musst auch Verantwortung übernehmen können und so oft wie dein Bruder in irgendwelche Abenteuer eingebunden wird, kann er kein König werden." meint Vater und ich drehe mich zu ihm um. Langsam fange ich an zu knurren, kann mich aber noch zurückhalten. Würde ich mich hier und jetzt in einen Wolf verwandeln, dann wären alle in meinem nahen Umfeld in Gefahr.

,,Ich erwarte deine Antwort. Morgen nach der Schlacht."meint mein Vater und deutet mir mit einer Handbewegung an, dass ich gehen soll.

,,Neben an ist ein Zelt für dich. Deine Rüstung wirst du morgen gebrauchen.." meint er noch zuletzt und ich gehe aus dem Zelt. Wie kann ein Vater nur so schrecklich zu seiner Tochter sein. Wie kann man nur so zu irgendjemanden sein. Ich gehe in das Zelt, von dem mir mein Vater erzählt hat und lasse mich dort auf einen Stuhl sinken. In Gedanken bin ich ganz bei der kommenden Schlacht. Mein Vater will das ich mit kämpfe. Gegen Zwerge. Gegen meine Freunde. Gegen meinen Geliebten. Ich denke darüber nach einfach weg zu rennen, aber das würde es auch nicht lösen. Ich würde die Zwerge im Stich lassen und sie dem Tode verurteilen. Ich kann diesen Krieg verhindern, wenn ich nur hier bleibe. Zusammen gekauert schlafe ich auf dem Stuhl ein und gelange in meine Traumwelt.

Ich werde durch einen Diener geweckt, der meint ich solle meine Rüstung anlegen und zu meinem Vater gehen. Mit Tränen in den Augen lege ich meine Rüstung und meine Waffen an. Kraftlos laufe ich zu meinem Vater rüber, der schon auf mich wartet. Ich würdige ihn keines Blickes. Unsere Armee steht schon vor den Toren des Erebors und bald werden wir dort gegen die Zwerge kämpfen. Ich steige auf mein Pferd und folge meinem Vater und Bard. Wäre Legolas nur hier, er könnte mich wenigstens trösten. Wir reiten aus Thal heraus und durch unsere Armee durch. Dann sehe ich sie. Die Zwerge. Sie stehen dort oben auf dem Tor bewaffnet und warten nur so auf uns. Ein Pfeil fliegt durch die Luft, jedoch landet er nur vor den Hufen vom Elch meines Vaters.


[Soulmates] ➵ FiliWo Geschichten leben. Entdecke jetzt