𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟑

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Zelal

Das kann doch nicht wahr sein

"Zelal!"

Mit erhitzten Wangen beschleunigte ich mein Tempo, während ich versuchte die intensiven Blicke der anderen zu ignorieren und tat weiter so, als würde ich seine laute Stimme, die nach mir rief nicht hören.

"Hey, jetzt warte doch mal! Lockenkopf! Hey!"

Ich war gerade raus aus der Eingangstür der Schule, da packte er mich an der Schulter und drehte mich zu ihm um. Seine wilden grünen Augen starrten zornig in meine und ich wollte nichts lieber als im Erdboden zu versinken; so klein fühlte ich mich neben ihm.

"Warum ignorierst du mich?", fragte er mich und zog die Augenbrauen zusammen. Er kam einen Schritt auf mich zu und ich wich sofort zurück, als sein gut duftendes Parfüm begann sich ihren Weg durch meine Sinne zu machen.

"Tu ich nicht", sprach ich und versuchte währenddessen verwirrt zu schauen.

Er schnaubte. "Warum bist du dann weitergegangen als ich zwanzig mal nach dir gerufen habe?", fragte er mich, nun etwas ruhiger und nicht mehr so außer Atem.

"Habe dich nicht gehört", log ich ihn an. Meine weiten Augen sanken auf Augenhöhe, bis ich nur noch seine Brust vor mir sah.

"Scheiß drauf", murmelte er kopfschüttelnd und setzte wieder sein Millionen-Dollar-Grinsen auf. "Wohin?"

Ich legte den Kopf schief. "Uhm...nach Hause?" Meine Worte klangen wie eine Frage.

Er hob eine Augenbraue. "Nach Hause?" Er fragte mich, als hätte er sowas noch nie gehört.

Ich errötete leicht unter seinem Blick. "Wir haben früher Schluss-"

"Nein, nein", unterbrach er mich und schüttelte den Kopf. "Das meine ich nicht."

Ich blickte ihn noch verwirrter an. "W-Wir haben doch noch Hausaufgaben und einen Test am Montag-"

Er begann zu lachen, was mich zum Verstummen brachte.

"Ach Lockenkopf, ach", murmelte er, als er sich wieder beruhigte. Ich zog die Augenbrauen zusammen.

"Warst du mal feiern?", fragte er und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Seine Augen waren voller Belustigung, als würde es ihm Spaß machen meine ahnungslose Lage zu betrachten.

Ich schüttelte langsam mit dem Kopf und schluckte innerlich, als ich merkte wie nah er mir war. Unauffällig ging ich einen Schritt zurück.

Er nickte. „Gut", grinste er und griff ohne Vorwarnung nach meinem Arm, um mich mitzuschleifen.

Überfordernd stolperte ich ihm hinterher und blickte mit weiten Augen runter auf seine große Hand, die immer noch in Kontakt mit meiner Haut war. Zwei fettgedruckte Initialen standen neben seinem Daumen und waren so groß, dass sie den Anfang seines Armes erreichen, auf dem noch viel mehr Tattoos drauf waren. Dann sah ich die verwundeten Knöchel und wurde schnell wieder wach.

Ich blieb stehen und somit tat er es ebenfalls, bevor sein Kopf verwirrt in meine Richtung schellte.

Etwas verlegen räusperte ich mich und nickte auf seine Hand runter, die immer noch fest um mein Handgelenk umgriffen war und errötete, als ich das Zucken seiner Mundwinkel wahrnahm.

„Was?", fragte er belustigt und drehte sich komplett zu mir um. „Noch nie die Hand eines Typen gehalten oder was?"

Nein

„Wohin gehen wir?", wechselte ich das Thema, in der Hoffnung er würde denken, dass die Röte meiner Wangen von der Hitze kommt.

Er runzelte die Stirn, als wäre ich die, mit der dummen Frage. „In die Stadt...?", fragte er etwas verloren.

𝐃𝐢𝐞 𝐖𝐞𝐭𝐭𝐞 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt