𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟓

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Armin

Mittwoch

Noch paar Tage. Dann Pause.

Seufzend schaltete ich den Motor aus und blickte durch das Fenster hoch zu dem Club den mir Nick geschickt hat. Anscheinend sollen wieder ein paar Typen Stress gemacht haben. Ich hatte ehrlich gesagt keine Lust mit aufgerissenen Knöcheln und lila gefärbtem Gesicht heute nach Hause zu gehen, aber ich befürchte, dass ich somit meine Wut auf anderen Arten auslassen müsste.

Und das wollte ich nicht.

Mit angespanntem Kiefer stieg ich aus meinem Auto und lief in den Club rein. Die Männer, die am Eingang standen und Wache hielten, um die Einlassung von Minderjährigen zu vermeiden ließen mich respektvoll nickend rein und ich schnaubte innerlich auf.

Wie wäre es wohl verlaufen, würden sie meinen Namen nicht kennen? Was für Heuchler.

Ich betrat den Club und sofort kniff ich die Augen zu, nur um sie keine weitere Sekunde wieder zu öffnen. Rote, blaue und gründe Lichter leuchteten durch die Gegend und gaben mir jede zwei Sekunden einen klaren Ausblick über die ganzen Leute. Der Club war heute voll.

An jeder Ecke standen Leute, die ich kannte.

Drogendealer.

Typen, dessen Blut immer noch an meinen Händen klebt.

Nutten, die ich schon ungefähr zwanzig mal rausschmeißen musste, weil sie nicht gehen wollten.

„Freunde."

Und Schulkameraden.

Ich sah jeden. Denn jeder hatte nichts besseres zu tun außer ihre Wochentage zwischen Alkohol und dem gegensätzlichem Geschlecht zu verbringen.

Außer Zelal.

Ich wollte lachen.

Sie war wahrscheinlich zu Hause und lernte.

Eine Hand auf meiner Schulter brachte mich zurück in die Realität und ich hörte sofort auf zu lächeln. Räuspernd drehte ich mich um und blickte in das betrunkene Gesicht meines besten Freundes. Seine roten Augen brachten mich zum Schnauben.

„Armin", rief er durch die Musik und breitete die Arme aus. Ich rollte mit den Augen, als er mir gegen den Arm boxte und etwas zur Seite stolperte.

Ohne zu antworten griff ich harsch nach seinem Kiefer und zog seinen Kopf näher an meinen ran. Mit einer Grimasse versuchte er sich loszureißen.

„Wie viel?", fragte ich ihn wütend.

Er ließ von mir ab und blickte mich grinsend an. „Zu viel."

Na toll.

Er war komplett high.

„So willst du dich mit den Hunden schlagen?", fragte ich ihn entgeistert und ließ ihn wieder los. Harsch schubste ich ihn somit zurück.

Wimmernd hielt er sich an die Stelle, an der bis vor kurzem meine Hand noch lag. „Du hast wieder schlechte Laune."

Ich rollte schon wieder mit den Augen. „Ich mache keine Scheiße mit dir wenn du high bist."

Er hielt sich an das Herz. „Du betrügst mich?"

Geladen seufzte ich auf und er hob sofort die Hände. „Naaaaa gut", lallte er und lachte auf.

„Setz dich hin und lass dich von deinem Cousin abholen", verlangte ich angepisst und lief an ihm vorbei. Stolpernd lief er mir hinterher, bis wir vor der Bar ankamen. Müde ließ ich mich auf einen der Stühle nieder und nahm im Augenwinkel war, wie er es mir nachmachte.

𝐃𝐢𝐞 𝐖𝐞𝐭𝐭𝐞 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt