𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟐

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Zelal

„Was hast du dir verdammt nochmal gedacht?!"

Erschrocken zuckte ich zusammen, als Aras mit voller Wucht gegen die Wand boxte und den Bilderrahmen, der an ihr hing zum Schwanken brachte.

„Ich habe es dir doch schon erklärt", sprach ich kleinlaut und verschränkte die Arme vor meiner Brust, als sich mein Bruder mit rot angelaufenem Gesicht zu mir umdrehte.

Aras wurde nicht oft so sauer wie heute. Erst recht, wenn Mama zuhause war. Deswegen wurde es heute etwas lauter, da sie Spätschicht hatte.

„Wusste Mama auch, mit was für einem Typen du dich triffst?", zischte Aras und kam mir bedrohlich näher.

„Kannst du dich bitte beruhigen-"

„Ich beruhige mich nicht!", knurrte er und haute mit ganzer Kraft die Vase auf dem Schrank zu Boden. Der Aufprall brachte mich zum Aufzucken und ich blickte verdutzt runter auf die weißen Scheiben, die verteilt auf dem Boden lagen. Was ist nur in ihn gefahren? Ich traute mich nicht mal etwas dazu zu sagen.

„Dir ist nicht klar, wie gefährlich sowas ist!", sprach er durch zusammengebissene Zähne. Schluckend blickte ich zu ihm auf. „Dir ist nicht klar, wie schnell etwas passieren kann. Abends draußen zwischen Betrunkenen und das noch mit so einem Hurensohn! Sowas hast du noch nie gemacht! Was ist nur los mit dir in letzter Zeit?", zischte er.

„Ich konnte nicht nein sagen", flüsterte ich. Mehr fiel mir nicht ein.

Er lachte lautlos auf. „Willst du mich verarschen, Zelal?"

Ich habe doch selbst keine Ahnung.

„Er ist nicht so wie du denkst, Aras", sprach ich kleinlaut. Der Zorn in seinen Augen vermischte sich mit Ungläubigkeit. 

„Was weißt du schon über ihn?!", rief er frustriert.

„Mehr als du", murmelte ich und blickte angespannt zur Seite.

„Wie war das?", zischte er und kam mir näher.

Ich blickte zu ihm auf und spürte meine Geduld allmählich zu Ende gehen.

„Du urteilst über ihn, obwohl du ihn gar nicht kennst! Du sagst er sei ein schlechter Mensch, nur wegen der Worte anderer!", rief ich und warf die Arme in die Luft.

Zu meiner Überraschung, blieb er ruhig und begann den Kopf zu schütteln. „Ich habe gesehen wie er ist. Alleine deswegen urteile ich über ihn."

„Und was hast du gesehen?", forderte ich ihn heraus und bereute es im nächsten Moment.

„Zelal", warnte er. „Red vernünftig mit mir."

„Beantworte die Frage", verlangte ich etwas leiser.

„Sowas dreckiges gehört nicht in deinen Kopf", sprach er und wandte sich kopfschüttelnd von mir ab. Mit angespanntem Kiefer griff er nach seinem Handy auf dem Tisch und blickte mit gehobener Augenbraue zu mir hoch, als ich unzufrieden das Gesicht verzog. „Du brauchst mich gar nicht so angucken."

„Sag es mir doch", meckerte ich. „Mit einem Grund würde ich endlich verstehen, warum du so von ihm denkst."

„Du hältst dich von ihm fern", sprach er fest und ging meinen Worten bewusst aus dem Weg. „So oder so. Du wirst ihn weder ansehen, noch mit ihm sprechen. Sollte ich oder jemand anderes sehen, dass du nur in seine Richtung atmen solltest, schicke ich dich sofort nach Syrien. Und das persönlich."

„Dann sag Arian, er soll sich raushalten. Sowas geht ihn nicht an", erwiderte ich und hob das Kinn. Ich habe die Nase voll davon, wie ein Kind behandelt zu werden.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 26 ⏰

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