𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟖

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Zelal

Ein Boxkampf.

"Ein Boxkampf?", wiederholte ich fragend.

Er nickte, während ein Grinsen begann seine Lippen einzunehmen. "Ein Boxkampf."

"Das geht nicht", sagte ich schnell.

Sein Grinsen fiel. Stattdessen gab er mir einen Blick, der mir zu bekannt war.

„Dein Ernst?", fragte er trocken.

Ich legte den Kopf schief. „Armin", bat ich ihn leise.

„Zelal", gab er im selben Ton wieder. „Du kommst mit."

Ich schnalzte mit der Zunge und widmete mich wieder den Aufgaben vor mir. „Nein."

„Doch."

Ich schnalzte ein weiteres Mal mit der Zunge.

Und dann spürte ich auf einmal seine kühle große Hand, die sanft doch fordernd meinen ganzen Kiefer packte und mich zwang dazu aufzuschauen. Sein Blick war wütend. Und meine Wangen begannen auf einmal zu brennen.

„Du kommst mit", wiederholte er. Diesmal mit einer dunkleren Tonlage. Er wollte mich einschüchtern und es geling ihm.

„Ich kann nicht", sprach ich etwas aus der Fassung und griff sanft nach seinem Handgelenk, um es vorsichtig nach unten zu drücken. Seine Augen wurden weicher und die Hand, die ich benutzte, begann zu prickeln.

„Wieso nicht?", fragte er. Er wollte nicht aufgeben.

„Wieso willst du, dass ich unbedingt mitkomme?", fragte ich ihn verständnislos.

Er zuckte mit dem Schultern. Das Grinsen auf seinem Gesicht war wieder zurück. „Du wirst die Ehre haben mich oberkörperfrei zu sehen."

Mein Gesicht war rot. Ich brauchte keinen Spiegel, um mir sicher zu sein. Und er bemerkte es.

„Sei leise", verlangte ich.

Das Grinsen auf seinen Lippen wurde breiter. „So schüchtern", murmelte er.

Ich gab ihm einen bösen Blick und schaute runter auf mein Buch. „Geh weg."

„Hab dich aber vermisst."

„Armin!"

„Ja, meine Prinzessin?"

Ich kämpfte gegen den Drang an aufzuschreien. „Nenn mich nicht so!", zischte ich leise.

Er hob die Augenbraue und lehnte sich mit seinen Armen, die auf dem Tisch vor uns platziert waren, nach vorne. Blinzelnd verstummte ich, als ich bemerkte, wie nah er mir auf einmal war.

„Warum nicht?", fragte er mich leise. Wieso schaute er wieder so ernst?

Mit erhitzten Wangen blickte ich zitternd weg und stattdessen um mich. Die Bücherei war zu meinem Glück leer.

Ich seufzte auf. „Einfach so."

Sein Mundwinkel zuckte. Und dann lagen seine Augen auf einmal auf meinen Lippen. „Und wenn ich nicht will?"

Ich lehnte mich sofort zurück in meinen Stuhl und begann meine Sachen einzupacken. Etwas in mir zog sich zusammen und der Scham sank ein.

„Zelal", hörte ich seine Stimme, doch ich ignoriere ihn. Schnell packte ich die letzten Sachen in meinen Ranzen, zog ihn mir über die Schulter und verließ die Bücherei mit schnellen Schritten.

Er folgte mir. Ich konnte es spüren.

„Zelal!", rief er.

Mein Atem wurde schneller. Meine Hände zitterten. Und sobald wir im Flur waren, lagen alle Augen auf uns. Sie hatten es gehört.

𝐃𝐢𝐞 𝐖𝐞𝐭𝐭𝐞 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt