Vogelgezwitscher!
Das war das erste was ich wahrnahm.
Irgend wo, um mich herum, wahren Vögel!
An sich ist das nichts verwunderliches, doch ich hätte schwören können, dass ich nicht draußen war, sondern in einem gruseligen Krankenzimmer, mit viel zu vielen Kabeln an meinem Körper.
Was zur Hölle machen dann Vögel in einem Krankenhaus?
Ich versuchte meine Hände zu bewegen und schaffte es gerade meine Handfläche um zu drehen und den Untergrund zu berühre, auf dem ich lag.Das erste Gefühl, in meinen tauben Gliedmaßen, bekam ich unter meinen Händen, ich liege auf irgend etwas weichem, struppigen.
Mein erster Gedanke war Gras.
Ich mein jetzt nicht das zum Rauchen, sondern wirkliches Gras, wie das in Parkanlagen.
Ich lag auf einer Wiese!
Hab ich etwas verpasst?
Was ist passiert, dass ich auf einer Wiese aufwache?Das zweite Gefühl waren unsagbare Schmerzen.
Mein Kopf dröhnt als würde jemand, mit einem Hammer von innen gegen den Schädel hämmern.
Ich versuchte irgend ein Körperteil zu bewegen, aber nichts regte sich. Das umdrehen meiner Handinnenfläche, hatte mir so viel Kraft geraubt dass es nicht einmal möglich war meine Augenlider zu offnen.
Den Versuch meine Augen auf zu schlagen, ließ ich direkt nach den ersten paar versuchen sein.
Meine Lieder waren so schwer, dass es sich anfühlt, als hätte ich zwei Meter lange Kunstwimpern drauf.Beruhig dich Phil, du musst ruhig bleiben!
Das lässt sich sicher alles erklären, vielleicht bist du einfach auf einem stück Rasen ohnmächtig geworden.Ich muss mir zugestehen, andere zu beruhigen ist viel leichter, als sich selbst zu beruhigen.
Der Versuch mich selbst zu beruhigen scheiterte kläglich, mein Atem ging rasselnd und abgehakt.
Jeder Atemzug tat weh und hinterließ ein drückendes Gefühl in meiner Brust.
Ich versuchte meinen Atem zu verlangsamen um Energie zu sammeln.
Also blieb mir nichts anderes übrig als darauf zu warten, dass das Pochen in meinem Schädel allmählich nachlässt und ich einen zweiten Versuch starten kann, meine Augen zu öffnen.
Eine gefühlte Ewigkeit verstrich, bis ich den Versuch wagte meine Augen zu öffnen.
Ganz langsam und mit einer ungeheuren Mänge Energie, bekam ich meine Augen einen Schlitz weit auf.
Ich musste geweint haben, denn meine Augen waren so verklebt und geschwollen, dass es höllisch wehtat sie zu öffnen.
Über den Schatten meiner Wimpern, erkannte ich nur unscharfe Umrisse.
Alles drehte sich und mein Kopf tat immer noch höllisch weh.
Aus einem Reflex heraus versuchte ich zu schlucken.
Ein großer Fehler, wie sich herausstellte.
Mit einem krächzenden Stöhnen, versuchte ich die Schmerzen weg zu wünschen und schon wieder liefen die Tränen.
Ich war langsam ein emotionales Wrack. Aber wer kann es mir verübeln, wer würde keinen Nervenzusammenbruch haben.
Ich liege hier auf einer Wiese, kann meinen Körper nicht spüren und habe anscheinend einen Filmriss.
Das rollen meiner Tränen, versuchte ich zu ignorieren und mich stattdessen auf meine unbeantworteten Fragen zu konzentrieren.
Warum tat mir denn nur alles weh?Ich versuchte meine Augen noch eine kleines Stückchen weiter auf zu machen, damit wenigstens das Bild vor meinem Gesicht schärfer wurde.
Gegen das drehen konnte ich gerade nichts tun und ich hatte auch keine Ahnung was ich tun sollte um es zu stoppen, ich lag schließlich schon auf den Boden.Langsam wurde das Bild schärfer und ich konnte die Umrisse einer Bergwand ausmachen.
Panik machte sich in mir breit!Oooh...Oookay, Phil tief durchatmen! Ein und aus, ein und aus.
Ich liege also am Fuße einer Klippe!Über mir war der blaue Himmel und die Kante einer Klippe und unter mir anscheinend Gras.
Ich konnte mich immer noch nicht bewegen und schon allein der Gedanke, brachte mir wieder Schmerzen.
In meinem Kopf konnte ich auch nichts weiteres finden, was mir diese Tatsache erklären könnte.Okay, fassen wir einmal die Fakten zusammen:
Ich, Philomena wurde zusammen mit meiner Klasse in unserer Schule festgehalten, damit man Tests mit unserem Genen anstellen konnte, für irgend ein Projekt.
Die einzige Person die ich, nach unserem Transport aus der Schule, noch einmal gesehen habe war Roxy.
Roxy, meine beste Freundin seit ich an diese Schule gewechselt habe.
Ebenfalls 18 und bekannt für ihre direkte Art.
Das was ich immer nur dachte, sprach sie aus.
Roxy ist das Vorbild eines jedem Mädchen.
Zierlich gebaut, freches Mundwerk, mutig, schlau, schön und was dem cliche entspricht, Sie ist überall beliebt, vor allem bei den Jungs.
Ich liebe sie für ihre Art, doch das einzige was mich manchmal zur Weißglut bringt ist, dass Roxy sich immer in jedes Getümmel stürzt, zwar nie körperlich, aber immer ist sie vorne mit dabei.
Fast schon wie ein kleiner Terrier, klein, hartnäckig und immer vorne dabei.
Sie ist aber auch jemand, der mit einem leichten Windstoß weg geweht werden kann.
Kein Wunder das ich manchmal für ihre Schwester oder Mutter gehalten werde, ich fühl mich ja selber fast schon wie ihre Mutter.Ich hingegen bin fast das genaue Gegenteil von Roxy!
Ich bin groß, hab etwas zu viel auf den Rippen, bin stark, mutig, fröhlich, hab meinen eigenen Humor und bin aber gleichzeitig schüchtern.
Die perfekte Kombi für einen Bücherwurm und Höhlenbewohner.
An sich hat es mich nie groß gestört groß und etwas kräftiger gebaut zu sein, aber Kommentare waren da halt doch verletzend und haben immer getroffen.
Mittlerweile bin ich aber ein Meister im Pokerface, aber naja hinter einem Lächeln ist dann doch noch vieles mehr.Zurück zum Thema!
Ok ich bin aufgewacht und liege auf einer Wiese über mir eine Klippe.
Bin ich runter gefallen?
Sieht so aus, sonst würde ich nicht hier liegen und alles würde mir auch nicht weh tun.
Ok wie bin ich hier hingelangt?Diese Frage würde ich mir definitiv noch öfters stellen.
Doch nichts scheint mir irgend wie zu erklären, wie ich von einem Krankenzimmer, auf eine Wiese, vor eine Klippe gekommen bin.
Für die nächsten Stunden konnte ich immer noch keinen Finger bewegen.
Die Sonne über mir sank immer tiefer herab, bis sie fast die Bäume, die ich in meinen Augenwinkel erkannte, berühren zu scheint.
Mittlerweile fühlte ich mich ziemlich einsam!Es kann doch nicht sein das ich hier einfach liegen bleib und mich nicht einmal aufrappeln kann um Schutz vor der Sonne zu suchen.
Meine Haut fühlt sich heiß und kribbelig an, meine Augen brennen, mein Kopf dröhnt, meine Beine schmerzen, von meinem Rücken mal ganz abgesehen und meine Arme liegen eindeutig im falschen Winkel auf den Bogen.
Ist es das? Ist das das Ende wie ich hier liege und verrecke?
Fehlt nur noch das diese beschissenen Misthaufen Fliegen auf mit landen und zusammen mit den Armeisen versuchen mich in tragbare Stücke zu zerkleinern und in ihren Bau, Nest oder weiß Gott wohin zu schaffen.
Was mach ich hier, wie bin ich hier hergekommen?Allein mit meinen Gedanken und den Schmerzen, die mich fast schon lähmten, bekam ich nicht mit, dass ich nicht mehr alleine auf der Wiese war.
Erst als ein Schatten sich über mein geschundenes Gesicht beugte, merkte ich durch meine Augenschlitze, dass sich jemand über mich gebeugt hatte und ich nicht mehr allein war.
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Die Macht der Beobachtung
FantasyPhilomena ist ein 18-jähriges ganz normales, frustriertes Mädchen im Lockdown. Durch eine e-Mail wird ihr und ihrer Klasse jedoch gesagt, dass sie sofort in die Schule kommen sollen, um die finalen Anmeldungen für das Abitur an dieser Schule abzusch...