Die Sommerferien verliefen schleppend und träge. Die warme Sonne stand vom frühen Morgen bis späten Abend am Himmel. Seit seine Schwester ins Koma gefallen war, war mein Klassenkamerad ziemlich niedergeschlagen. Das versuchte er sich nicht wirklich anmerken zu lassen, aber ich konnte es deutlich spüren, wie Akaashi sich fühlte. Je mehr Zeit verging, desto näher kamen wir uns auch, während ich ihn versuchte irgendwie zu trösten und abzulenken.
Hotaru verstand mit ihren neun Jahren das Ganze bereits schon ziemlich gut und half mir mit dabei Akaashi abzulenken. Es klappte sogar relativ gut, denn mein Seelenverwandter wollte trotz allem die Gebärdensprache lernen. Mittlerweile waren die Volleyballspieler wieder in einem Trainingscamp, welches jedes Jahr von unserer Schule durch ein Bündnis wiederholt wird. Diesmal übernahm eine andere Schule die Übernachtung, welche genau wusste, ich nicht mehr.
Meine Gedanken kreisten nur um den Schwarzhaarigen, den ich einfach nicht aus meinem Kopf bekam. Und trotz das Akio jeden Moment am Bahnhof ankommen würde. Hotaru blickte mich mit großen Augen an: „Aufgeregt wieder Akio zu sehen?", dabei strahlte sie mich wie üblich immer an. Ein wahrer Sonnenschein. Wenn sie allerdings nur wüsste... Schwer seufzte ich aus. „Ja, schon das auch.", murmelte ich den zweiten Teil eher für mich, ohne es zu gebärden.
Fragend hob sich eine Augenbraue von ihr, worauf ich nur schwach den Kopf schüttelte. Ich wollte meine jüngere Schwester damit nicht belasten. Ob sie es überhaupt verstehen würde, war da eh die nächste Frage. Es reichte schon, dass ich mit Shiro darüber bereits telefonierte. Meine beste Freundin hatte auch angeboten nach Tokio zu kommen, aber ich wollte sie in den Sommerferien damit nicht nerven.
Denn es waren ihre letzten Sommerferien, die sie mit ihren Seelenverwandten verbringen konnte. Beim letzten Telefonat hatte ich erfahren, dass der berüchtigte Zuspieler aus der Präfektur Miyagi nach seinem Abschluss auf die Aoba Johsei Oberschule nach Argentinien fliegen würde, um dort seinem Traum zu verwirklichen. Ich wollte da nun wirklich nicht mich mit meinen Problemen dazwischenfunken. Immerhin hätte man da eh nichts ändern können. Weder ich noch Shiro könnten mit einem Finger schnipsen die ältere Schwester von Akaashi aus dem Koma erwachen zu lassen.
„Hito-chan, Hotaru-chan.", begrüßte uns mein Kindheitsfreund aus Grundschultagen mit offenen Armen und in der nächsten Sekunde befand ich mich bereits in einer seiner berüchtigten festen Umarmungen von dem Zuspieler. „Akio... schön dich hier zu sehen.", grüßte ich auch ihn. Der wiedererkennbare Duft von ihm mit der Mischung aus süß-säuerlichen Granatapfel und dem männlichen Aftershay kroch in meine Nasenlöcher. Schmunzelnd atmete ich den Geruch tiefer ein, der mir viele wunderschöne Erinnerungen hervorbrachte.
„Wie geht es meinen zwei Herzdamen?", grinste uns der Zweitklässler an und löste die Umarmung, wenn auch nur widerwillig. „Hitomi hat einen neuen Freund!", platzte ihr diese Information aus, grinste dabei über beide Ohren und die Verwunderung von meinem besten Freund war deutlich in seinem Gesicht geschrieben. Auch die Skepsis zeigte er mir deutlich – war allerdings auch nicht so verwunderlich, so wie ich Akio eben kannte. Mit einem stummen Blick verstand ich sofort seine Aussage hinter diesem Ausdruck. Akio wollte mehr erfahren.
Anders hätte ich es auch nicht erwartet. Vor der ganzen Sache waren er und ich drauf und dran fast in einer Beziehung zu kommen – daher standen wir uns auch ziemlich nah – bis der Vorfall mit Wataro dazwischenkam. Schwer seufzte ich aus und zu dritt liefen wir in einem Park. Dabei unterhielt sich Hotaru eifrig mit meinem Kindheitsfreund, was sie alles in den Sommerferien getrieben hatte.
Ich beobachtete die beiden schmunzelnd, denn schon von Anfang an verstanden die beiden sich ziemlich gut. Es war aber kein Wunder, denn meine Schwester war nicht nur für mich ein kleiner Sonnenschein. Sie machte vieles farbenfroher.
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„Hach... deine Schwester wird von Tag zu Tag immer aufgeweckter. Es wird schwerer sie bei Laune zu halten.", seufzte Akio, doch schien es keine ernsthafte Beschwerde zu sein, denn der Blond gefärbte lächelte dabei. Mein Kindheitsfreund ließ sich auf dem Bett neben mir fallen. Kurz sah sich Akio in meinem neuen Zimmer um, welchen er zum ersten Mal sah.
„Du hast ja das Foto noch.", nickte er zu einem Bilderrahmen auf meinem Schreibtisch. Ich blickte dahin und musste automatisch anfangen zu Lächeln: „Wieso sollte ich es nicht haben? Es war ein wunderschöner Tag mit meinen zwei besten Freunden." Wir schwelgten in Erinnerungen und erzählten uns gegenseitig die Geschichten, die uns widerfahren sind, an denen wir uns trotz an allen erinnern konnten.
„Also wer oder was soll der neue Freund sein?", hakte irgendwann Akio nach und unterbrach damit irgendwann unsere angenehme Stimmung. Mein Herz machte einen kleinen Aussetzer. Nervös spielte ich mit meinen Fingern – etwas womit ich mittlerweile eher unterbewusst Akaashi nachahmte – und versuchte nach den richtigen Worten zu finden.
Der Stammzuspieler aus der Kagana Oberschule seufzte schwer und wand sich direkt zu mir, um seine eine Hand auf meine zu legen. Hier verspürte ich nicht das Kribbeln, welches ich gegenüber meinem Seelenverwandten hatte. „Egal was es ist. Ich bin für dich da und unterstütze dich in jeder Hinsicht." Ich wusste wie ernst er seine Worte meinte, auch wenn er sein Lächeln ein wenig wackelte. Automatisch richteten sich abermals seine braunen Augen auf meinen linken Unterarm, worauf ich seinem Blick folgte. 16 Jahre 1 Monat 22 Tage.
„Sein Name ist Akaashi Keiji.", fing ich an seine stumme Frage zu beantworten, wusste allerdings nicht, wie ich weitererzählen sollte. Als ein weiterer Seufzer ihm entwich, blickte ich wieder zum Blondhaarigen auf. Akio hatte die Hand von mir nicht entfernt, dennoch lehnte er sich an die Wand meines Bettes an. Mein Kindheitsfreund hörte mir aufmerksam zu. „Er ist mein Seelenverwandter... und also er ist sehr fürsorglich und stets freundlich."
Ohne es überhaupt zu merken, tauchte in meinem Gesicht ein Lächeln auf, wenn ich an den Schwarzhaarigen dachte. Die Zeit, seit ich hier war, flog wie im Flug und doch fühlte, es sich wie eine halbe Ewigkeit an. Die Zeit mit ihm machte es so viel schöner. „Weiß er davon?", fragte Akio nach einer weiteren Stille mich nach und ich wusste, worauf er hinauswollte. Bestätigend nickte ich: „Vor knapp einem halben Monat habe ich ihm davon erzählt." – „Und was hatte er dazu gesagt?"
Der Blondhaarige hatte seine Augen geschlossen, als ich zu Akio sah. Er schien in seinen eigenen Gedanken zu hängen, während er mir weiterhin zu hörte. Verständlich. Auch ich hatte ziemlich lange nachgedacht, was ich tun und wie ich mich verhalten sollte. „Akaashi war sehr verständnisvoll und zeigt mir immer wieder, dass er mir die Zeit und Raum gibt, welche ich brauche." – „Du nennst ihn noch beim Nachnamen?", skeptisch öffnete mein Kindheitsfreund nun doch die Augen, während sich die Augenbrauen zusammenzogen.
Unsicher spielte ich wieder mit meinen Fingern, was mir mehr schlecht als recht gelang, da seine Hand mich davon abhielt. „Also... wir hatten darüber noch nicht miteinander gesprochen.", gestand ich murmelnd, worauf ich sein Schnauben vernahm, „Außerdem hat Akasshi derzeit eher andere Sorgen." Fragen hob Akio seine Augenbrauen und fragte stumm nach, was ich damit meinen würde. „Seine Schwester liegt seit Anfang der Sommerferien in dem Koma." Schmerzvoll verzog dieser nun sein Gesicht. Damit hatte der Zuspieler nicht gerechnet, genauso wie wir damals.
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HEY HEY HEY
Ich bin ziemlich am überlegen, ob ich Akio Watanabe irgendwann mal zeichnen soll - aber ich bin viel zu schlecht ._. Mich würde es richtig frustrieren, wenn ich Akio nicht gut hinbekommen würde ^^'
Naja nun zum eigentlichen Spiel:
"Scheiße, langsam wird es eng." - naaaa? wer sagt das? ^^
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𝕊𝕠𝕦𝕝𝕞𝕒𝕥𝕖 𝟙 ᴬᵏᵃᵃᵃʰᶦˣᴿᵉᵃᵈᵉʳ✔️
Fanfiction-𝘞𝘪𝘳 𝘦𝘳𝘨𝘢̈𝘯𝘻𝘦𝘯 𝘶𝘯𝘴 𝘸𝘪𝘦 𝘥𝘪𝘦 𝘣𝘦𝘪𝘥𝘦𝘯 𝘚𝘦𝘪𝘵𝘦𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘴 𝘚𝘰𝘯𝘨𝘴. 𝘌𝘳 𝘪𝘴𝘵 𝘥𝘪𝘦 𝘔𝘦𝘭𝘰𝘥𝘪𝘦 𝘶𝘯𝘥 𝘪𝘤𝘩 𝘣𝘪𝘯 𝘥𝘦𝘳 𝘛𝘦𝘹𝘵.- Hitomi Yatoru - eine Zweitklässlerin aus der Präfektur Chiba - zog zu ihrem Vate...