7. Kapitel (Ganz Kurz)

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Ich war wie erstarrt, du musst wissen, ich hätte nie damit gerrechnet!
Der Kuss war so schnell. Ich hab gar nicht mitbekommen ob du gut küssen kannst oder ob deine Lippen weich sind! Ich weiss das du darüber lachst, du lachtest die ganze Zeit wenn ich mit dir über unseren ersten Kuss reden wollte. Ein zu lautes Lachen. Du weisst dass ich dich besser kenne als mich selbst, ich weiss dass dieses Lachen bedeutet das es dir übel peinlich ist, dass du nicht dein bestes gezeigt hast!
Ich heulte den ganzen Flug, die Stewardess hatte keine Ahnung was sie noch tun sollte. Ich glaube sie war völlig überfordert mit der Situation, genau so wie ich. Irgendwann brachte sie mir zwei weitere Kübelchen Mövenpick Eis, helfe gegen alles, sagte sie. Zuhause, in den zwei Wochen die ich nach meinem Austritt noch bei dir verbrachte habe, ging zu Beginn zwar alles gut, aber da war der Druck der Schule und des Familienlebens auch noch nicht gewesen. Allgemein schien der Alltag zu diesem Zeitpunkt noch sehr weit entfernt zu sein. Aber nun als ich im Flieger sass, mein Eis in mich reinschaufelte, hatte ich angst, angst das alles wieder zusammen brach wenn ich in der Schweiz an kam. Es passierte nicht so schnell wie ich es mir in meinen Albträumen und Panikattacken ausgemalt hatte, es passierte erst wieder als ich mir im April die Hose fand die wir zusammen im Secondhandladen am Jersey Shore gekauft hatten.

Sie ging nicht mehr! Sie war zu eng! Ich brachte den Knopf nicht mehr zu!
Ich war shockiert, ich hatte sie doch erst gerade gekauft. Hatte ich so schnell, so viel zugenommen? Ich erzählte dir nichts davon, ich erzähle es dir jetzt und hoffe das du es irgendwie erfährst oder mitbekommst. Weisst du noch, wir telefonierten alle zwei Tage und zwar nicht kurz! Du erzähltest mir über irgend eine neue die nun auf meinem ehemaligen Platz sass, der bis jetzt in Ehre an mich, freigehalten wurde. Ich war extrem sauer auf sie, nicht nur weil sie auf meinem alten Platz sass, nein das war das geringste Problem. Das grosse Problem, welches ich mit ihr hatte war, dass du über sie sprachtest als wäre sie dein Ersatz füt mich. Du erzähltest von ihrer Familie, ihrem Hund (mit dem sich Boy so gut verstand), ihrem Haus, ihrer Party. Irgendwann begannst du sogar von ihrem Lachen zu erzählen. Und da dachte ich mir, okay anscheinend will er nicht darüber sprechen oder mir sagen was das war am Flughafen! Zuerst war ich total enttoschen, dann war ich wütend und danach datete ich selbst auch wieder Jungs, sie waren süss, schön, gescheit, verrückt, cool, lustig und freundlich. Es waren Hipster, Skater, Goaner, Gentlemans, Künstler, Musiker, Wirtschaftsstudenten, Psychologiestudenten, ja sogar ein Schauspieler war dabei. Und die machten alle eine Tür auf in meinem Liebesleben und verschwanden wieder durch eine andere Tür, alles innerhalb von 4 Monaten. Aber keiner hielt es mit mir aus oder ich es mit ihm. Es war immer der selbe Grund, ausser beim Künstler. Sie sprachen mir drein wie ich zu essen hätte, worauf ich sagte, dass das so nicht Funktioniere und jedes Mal einen Schlussstrich zog. Oder sie sagten direkt, dass das nicht Funktioniere weil sie nicht damit umgehen konnten mir bei meiner Selbstzerrstörung zu zuschauen. Tja und eine Woche vor meinem Flug nach Hause, wo ich den Sommer wieder einmal verbrachte, erfuhr ich durch Zufall von Tess, dass du diese neue Schülerin eigentlich hasstest. Und das du seit meiner Abreise niemanden mehr gedatet hast.

A diary of pain and lossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt