13 - Do you believe in us?

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Lucy

Tränen laufen mir aus den Augen, als ich die Bar verlasse.
Wie konnten die zwei mich nur so hintergehen?

Ich bin verdammt traurig. Und verdammt verwirrt. Denn trotzdem es mich extrem verletzt, dass sie nicht offen mit mir gesprochen haben, haben sie auch gesagt, dass sie es probieren würden, wenn ich sie beide will.
Fuck.

Ich lege die letzten paar Meter zur Jared's Wohnung zurück, zu der ich gerannt bin, weil ich einfach nur weg wollte. Zum Glück war es bis dorthin nicht weit.
Erschöpft lasse ich mich auf das große Bett fallen, dass so sehr nach Jared riecht.
Doppel-Fuck.

Wie soll ich da nicht an ihn denken? Oder an Jensen? Mein Herz spielt verrückt.
Heute morgen habe ich mich so verdammt schuldig gefühlt, dass ich erst mit Jensen geschlafen habe und dann mit Jared. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich Camille, die Jared betrogen hat. Dabei bin ich mit keinem von ihnen zusammen.
Aber ich weiß, dass ich etwas für beide empfinde. Dass ich mich in beide verliebt habe, verdammt nochmal. Und ich hätte es ihnen auch vorher sagen können, aber ich war so verunsichert von der Außenwelt.

Trotzdem es jetzt so ist, dass jeder lieben soll, wie und wen er will, werden einem immer noch komische Blicke zugeworfen, wenn man nicht der Norm entspricht. Ich weiß nicht, wie andere damit umgehen werden, wenn ich mit beiden zusammenkomme. Und es sollte mir scheiß egal sein. Aber leider bin ich so geschädigt von früher, dass ich die Meinungen anderer nicht einfach ausblenden kann. Ich gebe mir Mühe und lerne es, aber es wird nur langsam. Und ich bin schon bei kleinen Dingen verunsichert. Wie kann ich es also nicht bei so etwas Großem sein?

Ich weiß nicht, wie lange ich so dagelegen habe und über alles nachgedacht habe. Doch auf einmal spüre ich zwei große Hände auf meinem Rücken.
„Sweetheart?" Jensen's Stimme.
„Können wir reden, Babygirl?" Jared.

Wie soll ich nicht mit ihnen reden, wenn sie mich so nennen?
Seufzend drehe ich mich auf den Rücken, setze mich auf, wage es aber nicht, ihnen in die Augen zu schauen.
„Schau uns bitte an."
Jensen's Stimme ist verzweifelt, aber ich kann es nicht. Ich weiß, sobald ich sie anschaue, ist meine Wut wahrscheinlich verpufft und ich kann nicht mehr rational denken.

Auf einmal spüre ich eine Hand an meinem Kinn, die mein Gesicht sanft nach oben drückt. Ich lasse es zu. Als meine rot unterlaufenen Augen auf die von Jared treffen, sehe ich ebenfalls Tränen darin schimmern.
„Was haben wir nur getan?"
Seine Stimme ist tränenerstickt.

Jensen's Stimme klingt nicht anders, als er sagt:
„Wir wollten dich nicht verletzen, Lu."
Jetzt suche ich seinen Blick, seine Augen sind ebenfalls leicht rot, wodurch das Grün noch mehr heraussticht.

„Hör zu...wir wissen, dass es falsch war, es dir nicht zu sagen. Du warst niemals eine Trophäe für uns."
Jared spricht das Wort Trophäe besonders verächtlich aus.
„Wir hatten einfach so eine riesige Angst dich zu verlieren, wenn wir es dir sagen, dass wir nicht bemerkt haben, wie wir dich verlieren, wenn wir es dir nicht sagen. Fuck Lu, ich habe mich Hals über Kopf in dich verliebt. So ging es mir noch nie."
Jensen greift nach meiner Hand.

„Und wir sind schon so lange befreundet, dass ich es erst nicht realisieren wollte, dass mein Herz bei dir immer wieder aus dem Takt gerät. Dass du schon immer diejenige bist, die ich will. Es war nie jemand anders. Ich habe Camille geliebt, ja. Aber vielleicht wusste ich innerlich schon immer, dass ich in dich verliebt bin."
Jared greift meine andere Hand.

Tränen strömen aus meinen Augen, als hätte ich die Niagarafälle in mir. Ich brauche einen Moment, bis ich meine Stimme wiederfinde.
„Mir tut es leid.", platzt es dann aus mir heraus.
Beide sehen mich geschockt an.

Angel EyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt