Fire

Die Zentrale

KAPITEL 7

Als wir uns eingermaßen erholt haben und nicht mehr daurend loskichern müssen schlägt Tobi vor, zusammen zu Madame Joli. Wer auch immer das ist, die Jungs sind alle begeistert von diesem Vorschlag. Ich bin ein bisschen eingeschnappt und ziehe einen Schmollmund.

"Ohoh, die Prinzessin ist beleidigt." stellt Charlie, der Blitzmerker, fest.

"Jetzt um so mehr. Prinzessin, also wirklich. Das ist so was von unpassend." zische ich.

Alex sieht mich mit einem wissenden Lächeln an.

"An diesen Namen wirst du dich früher oder später gewöhnen müssen. Wenn du nicht mitkommen willst, muss wohl Tobi ran."

Häää? Muss wohl Tobi ran? Er kommt auf mich zu und ich bemerke, wie klein ich eigentlich bin. Mit meinen 1,68 Metern. Die arme Karo. Einen Meter dreiundsechzig zu sein muss ja furchtbar sein.

Alle Jungs hier sind weit über eins siebzig. Alle bestimmt um die eins achzig. Charlie mit Sicherheit noch um einiges größer.

Tobi steht direkt vor mir und ich frage mich immer noch, was er vorhat. Er breitet die Arme aus. Oh nein! Er will mich tragen. Ich renne hinter einen Sessel und rufe:

"Ich bin viel zu schwer, wenn du versuchst, mich hochzuheben schreie ich."

Als er von links auf mich zukommt und Marcel von rechts füge ich in drohender Stimme hinzu:

"Ich warne euch, wenn ihr näher kommt schlage ich euch."

Marcel grinst nur. Ich weiß,was er damit sagen will, nämlich 'ja, klar das hat man ja im Auto schon gesehen.'

Die beiden kommen immer näher. Sie kreisen mich ein. Schnell springe ich auf die Lehne des Sessels und als dieser umkippt renne ich geradeaus, und geradewegs in die Arme von Alex. Er stauchelt zwar ein bisschen, als ich in ihn reinrase, aber fällt nicht hin, sondern packt mich und winkt Tobi heran.

"Haha, echt toll Jungs, ihr habt mich gefangen. Wirklich, seeehr cool. Lass mich jetzt bitte los, Alex."

Alex lacht und Tobi packt mich.

"Wie du willst, ich lasse dich los, Kleine."

Wie ein Baby liege ich in Tobis Armen. Ich versuche zu strampeln, aber Tobi packt einfach meine Beine fester. Alex hebt meine Hände so fest, dass ich Tobi nicht schlagen kann und Marcel macht jede Menge Fotos mit seinem Handy. Gemeinheit. Charlie ist der einzige, der friedlich nebenher läuft. Ich versuch, ihn zu überzeugen, mit zu helfen:

"He, Charlie. Ein Deal: wenn du mir hilfst bin ich dir was schuldig."

Er grinst keck. Bitte, bitte hilf mir.

"Hmmm, also schön. Ich helfe dir."

Gerade, als er mich von Tobis Armen nehmen will, bleiben alle stehen, weil ein junges Mädchen, so ca. 16 Jahre alt, da steht und so aussieht als ob sie uns erwartet hätte. Sie sieht ungläubig von Tobi, der mich noch auf dem Arm hat, zu Marcel und dann zu mir. Schnell setzt michTobi ab und ich werde ziemlich rot.

Das Mädchen hat silbergraue Haare, die ihr bis zum Po reichen. Irgenwie wirkt ihr Gesichtsausdruck älter als er mit 16 sein sollte. Da es den Jungs vorübergehend die Sprache verschlagen hat beschließe ich, sie einfach anzusprechen:

"Entschuldige, wir suchen eine Madame Joli. Weißt du zufällig, wo sie ist."

Jetzt bin ich die, die angestarrt wird. Von allen außer dem Mädchen. Was ist denn so schlimm, wenn ich sie anspreche? Wahrscheinlich ist sie eine Art Dienerin von Madame Joli, also warum sollte ich sie nicht fragen, wo sich Madame Joli aufhält.