Gruppenkuscheln

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KAPITEL 9

Ich laufe eine Treppe hinunter und komme in eine Küche. Sie ist, wie alles hier im Haus, riesig und luxeriös. Ich sehe mich nicht um, sonder durchquere sie und betrete das Wohnzimmer.

Ein rotes Sofa und ein Flachbildfehrnseher sind das erste, was mir auffällt. Und auf den roten Sofa sitzen Charlie, Tobi, Alex und Marcel. Keiner hat bis jetzt bemerkt, dass ich da bin, denn alle sitzen mit dem Rücken zu mir.

Ich schleiche näher, um zu hören, was die vier zu besprechen haben, weil alle sehr leise reden vermute ich, dass es etwas wichtiges ist.Ich weiß, ich weiß, man belauscht keine Leute, aber das muss sein.

Gerade sagt Charlie:

"Irgendwann müssen wir es ihr sagen. Leo ist nicht dumm. Er wird bald versuchen, sie auf seine Seite zu ziehen."

Ich bin mir relativ sicher, dass mit 'sie' ich gemeint bin, aber ich will warten, bis jemand meinen Namen sagt, um ganz sicher zu gehen.

Marcel schüttelt den Kopf:

"Wenn Jenn erfährt, dass der Prinz der grünen Felfs hinter ihr her ist und, dass er mit sicherheit vor nichts zurückschreckt, um sie zu bekommen, wird sie sich Sorgen machen. Ich meine, ihr Vater ist König der grünen Felfs und er hat Leo ausgewählt, Jenn zu suchen, zu finden und zu holen."

Ich verstehe nur die Hälfte von dem, was ich höre.

"Was ist denn ein Felf, Marcel?" fragt Alex. Noch ehe Marcel antworten kann, richte ich mich auf und erwidere:

"Die Abkürzung für 'Feuerelf'. Ich will sofort wissen, wer Leo ist und was es mit 'König' und 'Prinz' auf sich hat."

Alle Köpfe fahren herum und Alex fängt plötzlich an zu lachen.

"Ich hab ja gesagt, sie braucht niemals länger als eine viertelstunde zum duschen, sich anziehen und runterkommen. Ihr wolltet mir nicht glauben. Jetzt haben wir den Salat."

Ich sehe ihm in die Augen. Ich finde die Situation nicht gerade lustig und will Alex dazu bewegen, mit dem Lachen aufzuhören und alles ein bisschen ernster zu nehmen. Nach zehn Sekunden lacht Alex nicht mehr, sondern sieht verlegen zu Boden. Die anderen Jungs haben mich bis jetzt nur fassungslos angestarrt, doch Charlie scheint langsam aus seiner Starre aufzuwachen:

"Marcel, ich werde es ihr sagen. Sofort. Entweder du tust es, oder ich."

Ich ncike zustimmend und schäme mich kein bisschen dafür, dass ich sie belauscht habe. Ich will die Wahrheit. Marcel nickt.

"Dein leiblicher Vater ist der König, der grünen Feueerelfen und er will dich auf seine Seite ziehen. Er hat bereits einen Nachfolger gewählt und möchte dich davon überzeugen, mit diesem Nachfolger, Leo heißt er, zusammen zu herrschen. An sich ist das ja noch nicht so schlimm, aber er will, dass ihr nicht nur über die grünen Felfs herrscht, sondern auch über die blauen. Er weiß, sobald wir geschlagen sind, kann niemand mehr verhindern, dass er die Menschen zu Sklaven macht. Niemand auf dieser Welt wird noch sicher sein, wenn es ihm oder Leo gelingt, uns zu besiegen. Die einzige Chance ist es, ihm zuvor zukommen und ihn auszuschalten. Leo ist sehr mächtig und er ist sich seiner Sache ziemlich sicher. Sobald er dich hat, wird Krieg herrschen."

Krieg? Mein Vater? Der König? Was hab ich jetzt wieder nicht mitbekommen? Mich haben? Herrschen? Was soll das alles?

"Ich bin nichts besonderes. Ich bin ein normales Mädchen. Das war ich schon immer. Nicht mehr und nicht weniger."

Marcel schüttelt den Kopf.

"Du warst noch nie wie andere. Ein Mädchen? Ja. Aber normal? Nein, normal warst du nie. Du bist kein Mensch. Du bist eine Feuerelfe. Du kannst eigene Entscheidungen treffen, ohne dass sich jemand in deine Geanken einmischt. Du kannst du selbst sein, aber du trägst eine große Verantwortung. Eins solltesr du aber nie vergessen: wir sind deine Freunde und wir sind immer für dich da. Wir werden dir helfen. Bei was auch immer. Du musst das hier nicht alleine durchstehen."

FireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt