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Sie brauchte einige Minuten um sich zu sammeln während sie dann so im Auto fuhren und auch die Security-Leute ließen sie derweil vollkommen in Ruhe.

Doch als sie dann schließlich in den Rückspiegel sah konnte sie die Augen des Fahrers erkennen, der sie gerade anstarrte. Sie sahen seltsam kalt und dunkel aus. Fast schon schwarz...
Na ja...
War ja schließlich sein Job andere Menschen einzuschüchtern, oder? Also riss sie sich schnell zusammen unterdrückte,ihr erschaudern.

„Verzeihung ... ich hatte mich noch nicht bei Ihnen bedankt. Das war gerade ganz schön knapp.
Mein Ex Chef ..."
„Sie müssen sich nicht für angeforderte Dienstleistungen bei uns bedanken. Der Dark Modul Mitarbeiter-Service steht allen vertraglich eingestellten Mitarbeitern selbstverständlich rund um die Uhr zur Verfügung.", unterbrach der Beifahrer sie ausdruckslos.

Oh... Hu... okay?!
Der war wohl auch so ein richtiger Schrank-Bodyguard mit null Humor oder Gefühlen.

Sein Handy piepste...
Und er schaute kurz darauf.

„Sie werden gebeten, ihre E-Mails und Chatnachrichten zu checken. Anscheinend haben sie das Klingeln ihres Handys überhört.", sagte der Mann weiterhin so ausdruckslos zu ihr, als wäre sie nur ein Stein, und nicht eine neue Arbeitskollegin.
Ach Herrje...
Dana berührte verwirrt ihre Taschen und erinnerte sich dann aber erst tief ausatmend wo ihr Handy sich gerade noch befand.
„Mein Handy ... Es wurde mir vorhin aus der Hand geschlagen, nachdem ich sie mit dem Buttonknopf gerufen hatte und liegt wohl noch immer auf dem Boden in diesem Büro, wo mein Vorgesetzter mich gerade in die Mangel nehmen wollte", seufzte sie resignierend.
Denn wie in aller Welt würde sie es denn nun zurück bekommen?
Da hielt das Fahrzeug auf einmal am Straßenrand an und der Security-Typ stieg aus. Die Tür schloß sich leise klappend und der Chaufeur  reichte ihr nun ohne sie anzusehen ein anderes Handy zu.
„Der Boss, ... für sie, ... Miss Vaupel!", sagte er leise.
Oh, seine Hand war ganz vernarbt. So als hätte der Chauffeur irgendwann mal schlimme Verbrennungen erlitten.
Ach du...
Hastig nahm sie das Handy entgegen und bedankte sich mit einem tiefen Nicken, bevor sie es sich ans Ohr hielt.
„H...hallo?"
„Miss Vaupel! Benötigen sie ärztliche Versorgung? Balthasar sagte sie wurden von ihrem ehemaligen Vorgesetzten beim Verlassen der Büros aufgehalten und verletzt. Sie nahmen ihnen sogar ihr Handy ab.
Blutend können die hier nicht auftauchen. Also... wie schlimm ist es?", fragte eine ziemlich angenehm klingende Stimme sie kühl.
„Oh... ich bin verletzt? Das hatte ich ja gar nicht...  bemerkt. Einen Moment, bitte. Ich schaue nur kurz ..." Sie kramte in ihrer Tasche den kleinen Handspiegel heraus und betrachtete sich dann selbst kurz und kritisch darinnen.
Ihr Auge würde wohl etwas blau werden und ihre Lippe war auch etwas dick, wo sie mit dem Gesicht an der Wand gelandet war. Aber sie blutete immerhin nicht.
„Es... ist halb so schlimm nur ein paar Beulen und blaue Flecke. Wenn sie gestatten, würde ich trotzdem gerne mit der Arbeit anfangen. Ich... ich blute nicht, Herr... Ähm..."
„Nennen sie mich Boss, nur das. Das reicht vollkommen aus. Ich erwarte ihre Ankunft in dreizehn Minuten in der Zentrale."
Es klickte leise. Er hatte die Verbindung schon beendet.

„Oh du meine Güte", murmelte sie irritiert.
Einerseits war ihr neuer Chef anscheinend ziemlich rücksichtsvoll, wenn er sie ärztlich versorgen lassen wollte, ihr sogar auch schon den Mitarbeiter Service zu Hilfe schickte, und sie sogar persönlich anrief. Und andererseits war er tatsächlich überaus schroff und kurz angebunden.
Nun ja...
Wenn er ihr nicht lang und breit Vorhaltungen, Vorschriften, und vielleicht sogar Beleidigungen an den Kopf werfen würde, war es doch an und für sich nichts schlechtes manchmal kurz angebunden zu sein. Sie dürfte sich da nun wirklich nicht anmaßen, darüber zu entscheiden, ob sie das nun richtig oder falsch von ihm fand.
Ein Chef war doch letztlich genau das... - der Boss an der Arbeit. Also wollte er auch nur Boss genannt werden. Ob nun, Boss oder Chef, war doch im Prinzip egal.
Warum also klang das hier gerade in ihren Ohren so nach Mafia?

Mein Boss - Der GeisterfürstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt