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Okay...?!
Dana hob nun doch mal verdutzt die Brauen.
Cerby war ja echt eine schräge Type.

Sie hatte gerade einen Test mit ihr gemacht um ihr uneingeschränkten Zutritt zu gestatten?
- Zu was?
Und worin hatte dieser Test bitte bestanden?

Fragen über Fragen...

Cerby aber schmunzelte nun und ging ihr dann voraus zu der Tür, durch die sie vorhin selbst eingetreten war, um sie zu öffnen und auch offen zu halten. „Der Boss wartet, Miss Vaupel!", grinste sie keck.
Dana lächelte ihr nun also doch mal ein wenig nervös werdend zu und ging ihr voraus...

... nur um auf einmal in einer gewaltig großen Felsenhöhle zu stehen, ohne alle Fenster oder natürlichem Licht. Außer einigen Feuerschalen und rot glühenden... Lampen???
Hu?!
Da stand  auch nur noch so ein einsamer großer Schreibtisch aus fein behauenem Stein mitten in der Mitte der enorm großen Fläche und Dana drehte sich noch einmal kurz ungläubig guckend zu der nun leise kichernden Cerby um.
„Was... ist das hier...?", fragte sie seltsam unruhig fühlend.
„Oh, nur keine Sorge. Das ist eben der Stil vom Boss. Er mag es gerne etwas kuscheliger und düsterer. Aber nun gehen sie. Das wird ein Spaß. Und denken sie bitte daran ... so hart wie er gerne rüber kommen will ist er eigentlich gar nicht. Zumindest nicht bei einer so hübschen Gezeichneten.
Ach ja...
Und wünschen sie ihm doch bitte auch noch gleich alles gute zum Geburtstag, ja?
Er feiert ihn schließlich nur selten. Aber selbst er wird diesmal sicher beeindruckt von der von ihnen so gänzlich unwissentlich gestellte Falle sein, in die er da hineingetappt ist, Miss.
Wir besprechen alles weitere, wenn wir zurück im Büro sind und nun Hopp-Hopp...", sprach sie noch reichlich kryptisch und schloss dann die hier in diesem Felsenhöhlenraum reichlich deplatziert wirkende aber doch recht modern aussehende Holztür.

Ach du...!
Haha...
Na gut, na gut.

Ihre Verwirrung über diese riesigen Räume nahm allmählich überhand. So viel Platz hätte sie in dem kleinen Einkaufcenter wirklich nicht vermutet. Schon allein der Eingangsbereich, die vielen Gänge und Türen, die Aufenthaltsräume, ihre Garderobe, Ihr eigenes helles Lichtdurchflutetes Büro war da ja nun mal so immens groß. Und das krasse Gegenteil hiervon.
Herrje...

„Möchten Sie gerne von der Tür aus mit mir an den Werbedesigns für Dark-Modul arbeiten oder kommen Sie jetzt endlich zum Meeting, Miss Vaupel, nachdem sie so überaus tapfer beschlossen haben, trotz ihrer Verletzungen sofort mit der Arbeit zu beginnen?", fragte plötzlich eine ziemlich jung und umgänglich klingende Stimme aus dem tiefen Höhlenraum heraus.
Oh?!
Es hallte hier sogar.
Wie in einer Kirche...!?
Haaach...

Aber mal wieder hatte sie sich von dem gerade wesentlichen ablenken lassen, oder?
Sie warf Cerby noch einen weiteren unsicher-fragenden Blick zu, aber die blieb nun lächelnd an der Tür stehen und streckte lediglich die Hand einladend aus, um sie zum nähertreten aufzufordern.

Und das sollte sie nun auch... Ja.
Sie war schließlich wirklich hier um zu arbeiten, und nicht um Löcher in die Luft zu gucken. Also ging sie nun hastig und hoffentlich auch ohne zu stolpern, wie sie fast schon ein Stoßgebet aussprechen zur Höhlendecke hoch blickte, auf den riesigen Schreibtisch zu.
„Verzeihung... Sir. Ich war gerade nur etwas abgelenkt und natürlich auch beeindruckt... von ihren ... Räumlichkeiten ... ich hätte nie vermutet, dass in einem so kleinen Einkaufszentrum mitten in Offenbach solche Büros mit so vielen extravaganten Gestaltungsmöglichkeiten verborgen sind", lief sie auf den immer noch über seine Arbeit gebeugten Boss von Dark-Modul zu, der auch erst dann ein klein wenig aufblickte, als sie direkt vor dem Schreibtisch anhielt, nun leicht, atemlos, wie auch höchst verlegen.
Denn sie sah von ihm tatsächlich gerade nur das seltsam braun-rötlich schimmernde Haar.
Er schrieb zudem mit einer schwarzen großen Feder...
Und roter Tinte!?
Hu...
Wie extravagant... aber jedem das seine.
Wenn er das nun so gut und richtig fand...?
Wer war sie, ihm das abzusprechen?

Mein Boss - Der GeisterfürstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt