Kapitel 1: Rosen sind für immer schön...

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Emma p.o.v.

Meine Zofe Elisabeth ,mit der ich aufgewachsen war und die ich meistens Liz nannte, schürte mein Korsett zu. Mein Atem wurde flach... „ Kannst du es bitte ein bisschen lockerer machen? schnaufte ich und japste nach Luft. Liz hob erstaunt die Augenbraue: „ Tut mir leid, ich wollte es nicht zu eng schnüren" und machte es wieder lockerer... Ich konnte besser atmen, jedoch war es immer noch mühsam... „Danke Liz, was ist denn los? Es ist garnicht üblich das du so verwirrt bist..." ich war sehr besorgt, normalerweise war Liz gut gelaunt und voll bei der Sache... Ihr Gesichtsausdruck verdüsterte sich: „Was soll schon sein Emma? Irgend so ein Prinz, nimmt mir meine Beste Freundin weg um sie zu heiraten und ich habe niemanden mehr am Hofe..." ich sah wie in ihren Augen Traurigkeit schimmerte, ich hatte bisher nicht gewusst das es sie so mitnahm, natürlich ich wusste das sie nicht über die bevorstehende Verlobung glücklich war, das war ich auch nicht aber ich wusste nicht das es so eine starke Belastung für sie war... Aber jetzt wurde mir einiges bewusst, ihre Eltern starben früh, worauf meine Mutter die mit ihrer Mutter, einer Gräfin gut befreundet gewesen war, bei uns wohnen lassen und sie als meine Kammerzofe eingestellt was an unserem Hofe als eine grosse Ehre galt... Mit meiner Mutter durfte sie jedoch keine starke Bindung eingehen, Freunde oder Geschwister hatte sie keine... Also gab es ihrer Meinung nach nur noch mich...
Es brach mir das Herz jetzt so in ihre olivgrünen Augen zu schauen. „Komm ich habe eine Idee" ich wollte versuchen sie aufzumuntern, ich nahm sie mit einer Hand und zog sie zu den hellen, schweren Holztüren die zu dem riesigen Balkon führte.

Wir standen bereits einige Minuten draussen auf dem Balkon und umarmten uns, während Tränen über unsere Wangen liefen und uns die Meeresluft die Haare zerzausten. „Emmi, ich werde dich wirklich vermissen!" flüsterte sie und ich antwortete ihr weinend „ Ich dich doch auch Dummerchen!"

Flashback:
Unsere sechs-jährigen ichs rennen lachend durch das Rosen-Labyrinth, meine Eltern haben es uns eigentlich untersagt, doch das ist uns egal! Wir wollen fangen und verstecken spielen! Wir dringen immer tiefer in das duftende Gestrüpp ein. Ich will mich nach Liz umsehen doch sehe sie nicht... Ich bin verwundert, habe Angst und fühle mich schrecklich allein, ich rufe sie doch vergeblich... Mir kommen die Tränen bei dem Gedanken ich würde hier alleine den Rest meines Lebens verbringen... Ich renne los! Ich muss sie finden! Weinend renne ich durch die rot, grünen Hecken und rufe sie... Nach einiger Zeit voller Verzweiflung höre ich jemanden jauchzen... Ich rufe abermals und jemand antwortet mir! Es ist die vertraute, zierliche Stimme von Liz... „Ich bin hier!" Ich springe vor Freude in die Luft und renne weiter einend los... Ich sehe sie, ein Schmetterling sitzt auf ihrem Haar und sie schaut ihn jauchzend und bewundernd an. Als sie mich sieht stürmt sie auf mich zu, ihr ist es egal was mit dem Schmetterling passiert... Und umarmt mich lange und weinend vor Freude, bis uns einer der Diener hört...

Flashback ende

Ich hatte damals nicht realisiert welch grosse Geste das war... Nun wusste ich es mehr zu schätzen. Ich drückte sie fester an mich ihr typischer Geruch nach Veilchen stieg mir in die Nase, nichts konnte diesen Moment zerstören, oder doch? Ein Räuspern ertönte, wir schreckten auf meine Gouvernante Romina stand vor uns die eine Augenbraue hochgezogen. „Emma, Elizabeth?! Ihr wisst das ihr längst bereit für die Ankunft des Prinzen sein sollt?!" Ich und Liz brachen in schallendes Gelächter aus. Ich antwortete für uns: „ Tut mir leid Romina. Wir mussten uns schnell ausruhen..." Sie versuchte streng reinzuschauen doch ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht: „ Nagut aber jetzt los! Der Prinz trifft bald ein!"

Prinzessin, darf ich bitten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt