"Viper!" rief mich die Stimme des Mädchens vor mir aus den Gedanken. Sie stand in einer der Versuchszellen. Da sie keinerlei Familie hatte, wurden sie und andere Waisenkinder ausgewählt um zu testen welchen Einfluss die neue Energie auf sie hatte.
Ich selbst fand es etwas verwerflich Kinder als Versuchsobjekt zu benutzen aber der Vorstand war der Meinung, da sie sowieso niemanden hatten der sie betrauern würde, wäre es das kleinere Übel.
Die nächste Stufe wäre der Test an Erwachsenen. An Verbrechern.Ich sah das Mädchen an, während ich mir meine kurzen schwarzen Haare aus dem Gesicht und hinter die Ohren strich.
Dann nahm ich das Klemmbrett von ihrer Tür und überflog meine Berichte der letzten drei Tage. Das Mädchen sah mich nur ungeduldig an. Ihre blauen Augen hatten sich fest in meinen verankert.
"Kannst du endlich anfangen?" fragte sie mich und hielt flehend ihre Hände nach vorn. Ich sah sie einen kurzen Augenblick an. Ihre blonden langen Haare und die vielen Sommersprossen in ihrem Gesicht erinnerten mich jedes Mal an eine Freundin aus meinen Kindertagen. Auch ich war eine Waise.
Daher verschlug es mir jeden Morgen aufs neue den Atem, da es auch mich hätte treffen können. Aber als sie die neue Energie, das Radianit, entdeckt hatten, war ich gerade volljährig geworden und hatte mich sofort mit allem befasst was auch nur ansatzweise damit in Verbindung stand. Ich was schon immer neugierig gewesen und interessiert an der Wissenschaft. Daher hatte ich auch schnell einen Weg in mein jetziges Labor gefunden. Und ich wollte wissen woher einige wenige ihre Fähigkeiten hatten, als sie mit dem Radianit in Berührung kamen.Ich schloss zwei Kabel an die Zellentür des Mädchens an. Dabei sah sie mir zu und wartete auf ihren Einsatz. Ich gab ihr das Zeichen nur wenige Sekunden später und so begann sie ihre Hände an die Metallstäbe zu halten. Stumm nickte sie mir zu. Ich musste nun einen Hebel umlegen, doch die Reaktion darauf jagte mir immer einen Schauer über den Rücken. Sie schrie kurz auf doch biss dann die Zähne aufeinander.
Ich drehte mich um damit sie nicht meine Tränen sehen konnte. Schnell entfernte ich sie mit dem Handrücken, atmete einmal tief ein und drehte mich dann wieder zurück. Nach gut einer Minute schaltete ich den Strom wieder ab.
Bis heute verstand ich nicht warum wir solche Tests machen sollten in denen wir erst Tiere und nun Kinder dem ganzen direkt aussetzten. Doch der Vorstand schien seine Gründe zu haben. Vielleicht hofften sie ja so neue Menschen mit Kräften zu erschaffen. Und sie nach ihrem Belieben zu erziehen.Auf dem Klemmbrett notierte ich alles was ich beobachtet hatte und was sie mir sagte und dann ging ich zu meinen Kollegen in die Küche um ihr endlich das Mittag zu holen.
"Ganz schön krass wie der kleine es bei mir aushält ohne ein Wort zu sagen." Erzählte eine Frau. Ein Mann lachte über den Jungen den er betreute und bezeichnete ihn sogar als Heulsuse. Dafür erntete er allerdings ziemlichen Hass. Ich hielt mich wie immer zurück. Es ging schließlich niemanden etwas an.Gerade als wir uns alle auf den Rückweg in unsere Labore machen wollten, knallte etwas. Dann Schüsse und Schreie aus dem Versuchssektor, der noch weitere Tierversuche machte. Ich stellte mein Tablett ab. Meine Kollegen wurden unruhig. Unter meinem Kittel trug ich stets meine Ausrüstung. Denn neben dem Versuchslabor arbeitete ich auch in der Abteilung in der wir Waffen für den Kampf herstellen und testen.
"Alle hinter mich!" Nervös folgten sie meinem Befehl. Ich warf eine kleine schwarze Kapsel vor die Tür aus der die Geräusche kamen. Dann drückte ich einen Knopf am meinem Anzug und eine grüne Wolke aus Gas bildete sich darum, sodass wir fürs erste geschützt waren als die Türen aufgeschlagen wurden. Husten auf der anderen Seite.
"Was ist das?" fragte meine Kollegin doch ich antwortete nicht sondern schob sie hinter den Tresen."Wer ist der nächste..." hörte ich nur eine männliche Stimme hinter der Wolke. Ein piepen an meinem Arm verriet mir, dass das Gas gleich aus war. Ich schoss noch einmal Säure direkt hinein. Kurzes Verwundertes Getuschel aber niemand kam hindurch. Gerade als ich ein zweites Mal Säure feuern wollte, prallte etwas klirrend an der Wand ab und blendete mich. Dann hörte ich ein anderes Geräusch, dass ich nicht zuordnen konnte.
"Viper bitte antworten!" Rief jemand mir aus der Waffenforschung, durch meinen Kommunikator ins Ohr. Gerade als ich antworten wollte, griff mich etwas oder eher jemand von hinten. So langsam hatte ich meine Sicht wieder und da keiner meiner Kollegen den Mumm hatte etwas zu unternehmen wurden wir gestürmt als die Gaswolke verschwand.
Ich sah meinen Angreifer an, seine dunklen Augen musterten mich.
"Zu schade aber auch, dass du auf der falschen Seite stehst." grinste er mich verschmitzt an und legte mir ein Messer an die Kehle.Ich versuchte ruhig zu bleiben, meine Augen wanderten im Raum umher. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals als eine Stimme erneut in mein Ohr sprach.
" Benutze es" sagte eine Frau so leise, dass ich es selbst kaum gehört hätte.
Meine Kollegen werden als Geiseln genommen. Die Angreifer schreien durcheinander, dass sich niemand wehren soll.
Ich ziehe mit meiner freien Hand ganz langsam meine Maske an. Der Mann hinter mir sieht mich verwirrt an und beginnt mich nach hinten zu meinen Kollegen zu ziehen.
"Luft anhalten." flüsterte ich, mehr an mich selbst gerichtet.
"Was hast du denn vor?" murmelt der Kerl und verfestigt das Messer an meiner Kehle. Ich sehe ihm direkt in seine dunklen Augen was ihn stutzig macht.
"Wozu die Mas..." während er spricht drücke ich einen Knopf an meiner Handinnenfläche und aus einer kleinen Öffnung strömt grünes Gas, was ihn heftig Husten lässt. Er lässt meinen anderen Arm los, sodass ich ihn von mir stoßen kann, nachdem ich mit der schon vorher freien Hand das Messer von meiner Kehle gedrückt hatte. Verwirrt taumelte er nach hinten. Kurz sah ich ihn an. Er ist gut gebaut und hat schwarzes Haar mit einer einzelnen blauen Strähne. Seine Hand begann kurz blau zu glühen und ein blauer Orbartiger Gegenstand schwebte hinter ihm davon.Unbeeindruckt von dem schieße ich noch einmal Säure ab um meine Kollegen von den Angreifern abzutrennen. Ein Mann mit Brille und kurzem braunen Haar fluchte hustend vor sich hin. Eine weißhaarige Frau brachte sich in Windeseile aus meiner Rauchwolke in Sicherheit. Ein anderer Mann, recht jung mit kurzen Rasterlocken zog eine Wand aus Feuer zwischen mir und ihm auf, was mich kurz zurück schrecken ließ.
Mein Angreifer verschwand plötzlich aus meinem Augenwinkel, verwirrt sah ich die Stelle an wo er gerade noch war als ich einen Mann in meinem Ohr "Zugriff" rufen hörte.
Die Türen um uns wurden aufgestoßen. Ich lief zu meinen Kollegen um die Fesseln zu lösen während um uns Schüsse und Schreie zu hören waren. Als alle frei waren half ich ihnen zu entkommen und schickte sie zu meinem Kollegen der sie in Sicherheit bringen sollte.
Ich erhielt eine kleine Pistole mit Schalldämpfer von ihm und stürzte mich zurück in den Raum. Die Rauchwolke war verflogen und ich sah die Angreifer hinter einer Kiste mit Medizinischen Geräten sitzen. Die Frau schien am Arm verletzt. Zwei meiner Kollegen hatte es erwischt, sie lagen reglos auf dem kalten Fliesenboden.Ich hockte mich hinter die Kante eines Regals an der Wand und schielte etwas um die Ecke. Der mit der Blauen Strähne tat es mir gleich. Wir sahen einander kurz an bevor er wieder hinter der Kiste verschwand. Ich lehnte mich zurück. Warum hatte er nicht geschossen?
Ich schaute erneut in seine Richtung doch nichts regte sich."Kommt raus!" rief ich in ihre Richtung.
"Ihr seid nur zu viert!" fügte ich siegessicher hinzu.
Ich sah mich um und im Augenwinkel erkannte ich wie eine große Einheit zu ihnen vorrückte. Sie hatten keine Möglichkeit zu fliehen. Dachten wir alle.
Ich hörte ein mir unbekanntes Geräusch, ähnlich dem als wir geblendet wurden. Doch als ich um die Ecke sah konnte ich eine Art blauen Riss an der Wand hinter ihnen erkennen.
Der Kerl drehte sich noch einmal zu mir um, er warf mir einen kurzen Blick zu bevor er durch den Riss verschwand.Verwirrt kam ich aus meiner Deckung und lief an die Stelle wo sie eben noch waren. Die Männer neben mir in voller Montur sahen sich genauso wie ich im Raum um.
Wer waren diese Leute? Sie haben nichts geklaut. Nur Computer und Testergebnisse zerstört. Einige der Käfige, in denen Hunde eingesperrt waren, wurden aufgebrochen. Außer den beiden Toten war sonst niemand weiter verletzt. Ich sah mich eine Weile um, doch ich konnte keine Hinweise finden. Ich ging erneut an die Stelle an der sie durch den Riss verschwunden waren. Am Boden fand ich ein weißes Haar und zwei winzige Bluttropfen, waren sie von der Frau? Schließlich war sie die einzig sichtlich verletzte. Ich holte Probenbehälter und zog mir Handschuhe an um beides zu sichern. Meine Kollegin bat ich dem Mädchen ihr Essen zu bringen.
Ich selbst jagte die Proben durch unsere Datenbänke.
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Valorant Viper x Yoru
Fiksi PenggemarIch weiß eine seltsamer Kombi, aber viel Spaß beim lesen. Ich habe nur die Charaktere von Riot genommen und mich leicht von deren Lore inspirieren lassen, das war es aber auch schon :)