Er setzte sich einfach neben mich und fast im gleichen Augenblick fielen ihm die Augen zu und er lehnte sich gegen meine Schulter.
Ich konnte nicht anders als ihn anzusehen. Er schlief sofort ein und egal wie oft ich ihn ansprach er wurde nicht mehr wach. Er schien wirklich erschöpft zu sein. Er roch nach Schweiß aber das machte mir nichts aus. Ich verstand warum er so fertig war und ich fühlte mich schuldig, da irgendwie ja ich der Grund war. Ich wusste ja nicht, dass er sich solche großen Sorgen um mich machte. Jetzt war ich es die sich sorgte. ich griff mir ein Buch, das auf einem kleinen Tisch neben der Couch lag und begann es im Halbdunkeln zu lesen. Ich konnte nicht mehr einschlafen, aber na gut ich habe auch mehr als einen ganzen Tag verschlafen. Als es Morgen wurde, kamen die ersten in den Raum auf dem Weg zur Küche. Ich bat sie leise zu sein.
Jett kam zu mir und setzte sich auf die Armlehne.
"Er hat den ganzen Tag vor seiner Zimmertür gesessen, weil er dich nicht alleine lassen wollte." flüsterte sie und betrachtete den Mann. Ich sah ihn schuldbewusst an.
"Ich wollte, dass er in sein Bett geht aber er ist sofort eingeschlafen." gab ich so leise ich konnte zurück. Lächelnd zuckte sie mit den Schultern.
"Tee? Kaffee?" wollte sie nun wissen.
"Tee, danke." antwortete ich. Wenige Minuten später kam sie mit einer Tasse mit Kräutertee zurück. Ich formte ein stummes Danke mit meinen Lippen, was sie zur Kenntnis nahm mit einem zwinkern. Ich trank langsam die Tasse leer und stellte sie dann auf das Tischchen. Wenige Sekunden später drückte Jett mir ein belegtes Brot in die Hand. Dankend biss ich hinein. So langsam füllte es sich aber alle gingen in die Küche und an uns vorbei, aus Rücksicht. Außer Chamber, er hockte sich kurz zu mir.
"Der Typ hat eigentlich keine Gefühle musst du wissen. Der lässt keinen an sich ran." gab er mir zu verstehen. Dann strich er sich durch sein braunes Haar. Lächelnd sagte ich, dass ich geehrt sei. Fragte aber dann, ob wir ihn nicht vorsichtig in sein Zimmer bringen könnten.
"Nein..." murmelte Yoru. Langsam öffnete er seine Augen. "Ich bleibe hier." fügte er an.
"Du solltest mal duschen gehen, du hast eine ganz schöne Wolke. " grinste Chamber ihn an. Yoru schnellte hoch und entschuldigte sich bei mir, was ich mit einem Lächeln abwank.
Er sprang auf und begab sich in Richtung seines Zimmers. Jetzt war es für mich an der Zeit endlich aufzustehen und mich zu strecken, als mir auffiel, dass ich noch immer seine Sachen trug. Als Killjoy meinen Blick bemerkte, bat sie mich ihr zu folgen. Sie hab mir eine schwarze Hose und ein weißes Shirt dazu. Ich bedankte mich und zog beides an. Dann brachte ich die Sachen zu Yorus Zimmer, doch nach mehrfachem Klopfen öffnete er nicht. Ich entschloss mich die Sachen schnell auf das Bett zu legen und meine Schuhe und den Anzug zu holen. Die Badtür war offen und ich hatte freien Blick auf seinen gut gebauten Oberkörper. Er bemerkte mich und lächelte, bevor er mir seinen Rücken zudrehte.
Ich spürte wie mir die Hitze in die Wangen schoss. Ich verschwand schnell aus dem Zimmer und lief dabei Deadlock über den Weg.Schweigend ging ich an ihr vorbei und ignorierte ihre Versuche mit mir zu reden.
Ich konnte gerade nicht mir der Frau reden, die seit etwas mehr als einem Monat als kleines Mädchen in meinem Labor eingesperrt war. Ich wollte hier raus, doch ich wusste in meiner jetzigen Lage war das nicht möglich. Stattdessen ging ich zu Brimstone und fragte ihn, ob er der Meinung war, dass ich nächste Woche wirklich zu meiner Arbeit zurück kehren sollte.
Er war der Ansicht, dass es so meine Tarnung weiter aufrecht erhalten würde, doch wir beide waren uns unsicher, ob es meiner Sicherheit helfen würde.
"Gibt es hier einen Computer, den ich benutzen darf?" wollte ich nun wissen. Der Mann nickte und ging dann mit mir in einen Computerraum, der zu meiner freien Benutzung stand. Ich setzte mich daran und loggte mich in meine E-Mail ein um zu sehen was es neues gab.Bevor Brimstone gehen konnte hielt ich ihn auf.
"Sehr geehrte Damen und Herren, durch die jüngsten Vorkommnisse werden wir weiteres Sicherheitspersonal einstellen um für Ihre Sicherheit zu sorgen." las ich laut vor. Scheinbar hatten wir den selben Gedanken. Ich hatte bereits mit einer solchen Aussage gerechnet, es gab uns die Möglichkeit noch mehr von uns einzuschleusen.
Brimstone ging sofort in sein Büro, er wollte eine Liste aufstellen, wer dort anfangen sollte.
"Yoru nicht!" rief ich hinterher. Der alte drehte sich um. "Er bringt uns in seinem Portal viel mehr." versuchte ich seinen fragenden Blick zu beantworten. Er schien der gleichen Meinung zu sein, denn er nickte es einfach nur ab.Die nächsten Tage vergingen wie im Flug und ohne weitere Zwischenfälle, ich schien hier wirklich in Sicherheit zu sein.
Ich unterstütze einige für die Vorstellungsgespräche, denn mit den richtigen Antworten konnten sie mit höherer Wahrscheinlichkeit eingestellt werden. Deadlock ging ich weitestgehend aus dem Weg. Fast jeden Tag trainierte ich um besser zu werden. Auch mit Yoru hatte ich wenig gesprochen, ich war zu sehr vertieft darauf, dem ganzen ein Ende zu setzen.Mein erster Tag begann darin, dass wir uns in einer großen Gruppe auf den Weg zur Arbeit machten, denn fast jeder wurde eingestellt.
Wir teilten uns einige Straßen vor dem Gebäude auf damit wir nicht als große Ansammlung dort auftauchten und Aufsehen erregten.Ich grüßte die Frau am Empfang, dann musste ich meine Ausrüstung ablegen und mich abtasten lassen. Anschließend sollte ich in das Büro des Direktors gehen, damit man mir meine Wache zuteilen konnte. Iso, einer von uns mit schwarzem Haar, sollte auf mich acht geben. Wir taten so, als würden wir einander nicht kennen und stellten uns vor. Dann führte ich ihn in mein Labor. Zu unserem Entsetzen war die Zelle bereits wieder besetzt. Ein junge saß auf dem Bett.
Iso und ich wechselten einen kurzen Blick aus.
"Und jetzt?" fragte er. "Muss ich meiner Arbeit fürs erste nachgehen und sehen was an Daten vielleicht sogar wiederhergestellt worden ist." gab ich von mir und drückte ihm dabei das Klemmbrett, mit den Daten des Kindes, in die Hände. "Schreib mit." sagte ich. Iso tat was ich verlangte und notierte sorgfältig alle wichtigen Eckdaten, die wir von dem Jungen noch brauchten. Anschließend bereitete ich den ersten Test vor und erklärte dem Kind was nun passieren würde.
"Wozu ist das alles nochmal gut?" flüsterte Iso mir ins Ohr. Ich zuckte mit den Achseln. Das wusste ich selbst nicht so genau, ich führte nur Befehle aus.
Ich dachte sie würden versuchen weitere Menschen wie Yoru, Iso oder Jett zu erschaffen doch das schien, trotz des Radianits, nicht so einfach zu sein.
Iso verfolgte mich auf Schritt und tritt. In der Kantine trafen wir auf einige der anderen. Ohne weitere Zeichen oder Absprachen untereinander begaben wir uns im Anschluss wieder zurück in mein Labor. Dort angekommen führte ich den ersten Test durch. Der Junge hatte bereits Essen bekommen, denn das wurde nun von einer einzelnen Person erledigt, die den Kindern an drei Tageszeiten ihre Mahlzeiten brachte.
Iso kniff die Augen zusammen und sah weg als ich den Jungen dem Test aussetzte. Schmerzerfüllt schrie er auf. "Es tut mir wirklich sehr leid, dass du hier bist." entschuldigte ich mich und begann dann aufzuschreiben was ich beobachtet hatte und was die Vitalüberwachung mir anzeigte.
"Nicht mehr lange..." sagte Iso und biss dabei seine Zähne aufeinander. Ich legte meine Hand an seine Schulter und flüsterte ihm zu er solle ruhig bleiben. Wir mussten nun erst einmal die Fassung behalten bis Astra und ich Daten gesammelt hatten, die uns verrieten wie es um alles hier stand.Nach getaner Arbeit verließen wir das Labor, er ging sich umziehen und draußen trafen wir wieder aufeinander. "Ich fasse nicht, dass du das so lange aushalten konntest." stellte er fest. Als wir um die Ecke gebogen waren, öffnete sich ein Riss und Yoru stand vor uns. "Das Kind ist so jung." bemerkte er. Ich nickte, wich dabei seinem Blick aber aus. Ich ließ die beiden sich unterhalten und hielt mich eher raus.
Im Hauptquartier angekommen, zog ich mich zurück. Ich hatte mittlerweile ein eigenes Zimmer erhalten. Yoru klopfte einige Male an meine Tür, doch ich öffnete nicht.
Erst als Sage mich zum Abendessen abholte, verließ ich das Zimmer.
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Valorant Viper x Yoru
FanfictionIch weiß eine seltsamer Kombi, aber viel Spaß beim lesen. Ich habe nur die Charaktere von Riot genommen und mich leicht von deren Lore inspirieren lassen, das war es aber auch schon :)