Sein Ernst

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Am selben Abend habe ich mich wieder in mein Zimmer verkrochen. Ich hatte auf den Nachttisch einen Zettel gefunden. Er war einmal zusammen gefaltet. Meine Hände entfalteten das Papier und dort drauf groß und fett "Regeln fürs Kings Wohnheim." Mir kam es komisch vor das ich sie erst jetzt bekam, aber na gut. Ich las sie mir durch. Die Regeln lauteten:

1. Privatsphäre; 2. man darf kein anderes Zimmer betreten ohne Einverständniserklärung; 3. Wenn man in die Badräume wollte, musste man den anderen erst bescheid sagen; 4. Besuch wird außer mit Absprache nicht so gerne gesehen...

Und noch mehr solcher Regeln, Nummer eins und zwei konnte ich ja noch verstehen, aber der Rest?! Das war kompletter Blödsinn. Die Fragten mich ja auch nicht ob die am Abend eine Stipendiaten vögeln durften, ganz im Gegenteil sie mussten es ja extra laut fabrizieren. Ich seufzte und wechselte mein Sommerkleid in meinen Pyjama. Die Jacke von Jaxon lag auf meinem Schreibtischstuhl, die mir auch gleich ins Auge stach. Na toll, musste ich mich nochmal um was kümmern. Ich musste eigentlich ist noch lernen. Da ich ja Politik und Jura studierte musste ich einige Sachen auswendig können. Eigentlich wollte ich heute die Sachen auswendig lernen, aber Jaxon hat mich ja auf diese teure Shoppingtour mit genommen. Ich muss zugeben das ich es nicht bereue da mit gegangen zu sein. Die  Tüte mit den Klamotten die er mir ausgesucht hatte stand neben meinen Bett. Morgen konnte ich endlich sehen was er mir gekauft hatte. Seine Jacke ging mir auf die nerven, deshalb schnappte ich sie mir und ging an sein Zimmer. Ich wollte gerade Klopfen, als ich ein quietschen war nahm. Mit diesem Quietschen hörte ich auch noch ein abgedämpftes Mädchenstöhnen. Ouch, das traf, aber so richtig hart. Seine Jacke legte ich vor die Tür und verschwand wieder in mein Zimmer. Meine Tränen hielt ich zurück. Es war ja nicht so als ob wir zusammen wären oder sowas ähnliches. Was war ich eigentlich so emotional? Das wäre nicht das erste mal gewesen und irgendwie hatte ich das Gefühl das es auch nicht das letzte mal wäre. Ich verkroch mich unter meiner Decke und schlief ein. Das wars was ich jetzt brauche Schlaf. Ich wollte einfach schlafen. Am Nächsten Tag stand ich auf. Schaute wie immer erst in den Spiegel um zu schauen, was ich alles ändern musste. Meine Haare Katastrophe, meine Haute reines Pickelfeld. Unter meinen Augen leichte Augenringe. Im Hintergrund nahm ich Tüte mit Klamotten war, die 200€ gekostet hatten. Ich öffnete sie aus Neugierde und zog die Sachen heraus. Das ist jetzt nicht sein Ernst oder!?

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