𝘛𝘏𝘙𝘌𝘌, herbstluft

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( colin ) häng mit 210 all meine probleme ab
.・。.・゜.・゜・。.

Ich hatte es mir gerade mit einem Tee und einer Schüssel Kekse vor meinem Laptop gemütlich gemacht, als es laut an der Tür klopfte. Zum antworten kam ich gar nicht, da sie beinahe im gleichen Moment aufgestoßen wurde und Markus im Türrahmen erschien. Seine Freundin tauchte neben ihm auf und grinste breit. Als sie meine Position sah erlosch ihr aufgeregter Blick.

„Nee, oder?", fragte sie nur und sah zuerst Markus und dann mich verwirrt an. Als er keine Anstalten machte, mir zu erklären was los war, setzte ich mich auf und nahm meine Kopfhörer ab.

„Was?"

„Hast du dich noch nicht fertig gemacht?" Ich blinzelte verwirrt und kontrollierte ob Markus verstand, was sie von mir wollte. Tat er. Zumindest ließ das sein abwartender Blick vermuten.

„Fertig... wofür?", fragte ich zögerlich. Sie sah ein wenig blass aus. Sie sah sich langsam in meinem Zimmer um, als hätte ich möglicherweise eine gigantische Diskokugel und ein paar Tänzer in meinem Kleiderschrank versteckt.

Sie kramte etwas aus ihrer Tasche hervor, sprang förmlich auf das Fußende meines Betts und hielt es mir vor die Nase. Es war ein zerknüllter Zettel, dessen Aufschrift kaum noch lesbar war.

„Du bist gerade im Begriff, die größte Party des Semesters zu verpassen, du Vollidiot! Los, raus aus dem Bett!", kreischte sie beinahe hysterisch und es fiel mir nicht im Traum ein, ihr zu widersprechen. Markus sah amüsiert dabei zu, wie sie hektisch verschiedene T-Shirts und Hemden aus meinem Schrank zerrte, kritisch ansah und dann nach und nach hinter sich warf. Offenbar hatte ich nicht gerade eine Party-taugliche Garderobe. „Hat dir denn niemand davon erzählt? Markus, das war deine Aufgabe!"

„Ich dachte es sei unmöglich um die ganze Werbung herum zu kommen. Du weißt schon, dass du das alles wieder einräumen musst?" Er sah sie warnend an, woraufhin sie zuerst auf den Haufen hinter sich und dann auf ihre Hände starrte, die gerade noch tief in einem weiteren Fach steckten und im Begriff waren, dieses zu zerstören. Dann entschied sie wohl, dass es das wert war und riss den Stapel aus dem Gleichgewicht.

„Hier, zieh das an", befahl sie und gab mir ein schwarzes T-Shirt, welches der Größe nach zu urteilen definitiv von meiner Mutter zu heiß gewaschen worden war. Während ich noch mit mir rang, ob ich tatsächlich auf sie hören oder spontan so etwas wie eine eigene Meinung entwickeln sollte, hatte sie noch eine Jeans gefunden, die ich definitiv seit dem Abi nicht mehr getragen hatte und öffnete nun hemmungslos Markus' Gürtel.

„Äh, Mira, gehts noch?", fragte dieser perplex.

„Ja, wieso? Hör mal auf zu wackeln", antwortete sie, als sei es das normalste auf der Welt. Ich stand nur etwas bedröppelt daneben und wartete darauf, dass mir einer der beiden erklären würde, was hier eigentlich los war.

Mira hatte Markus nun erfolgreich um seinen Gürtel gebracht, drückte mir diesen gemeinsam mit dem T-Shirt und der Jeans in die Hand und sah mich auffordernd an.

„Heute Abend ist der Ersti-Bash", half mir nun endlich Markus auf die Sprünge. Leider sagte mir das aber auch nicht besonders viel. Zwar hatte ich die Flyer im Laufe des Tages zu Gesicht bekommen, aber die Zeit genommen um sie zu lesen hatte ich nicht. Parties waren überhaupt nicht mein Ding. Betrunkene Menschenmassen auf engem Raum, klebrige Böden und Musik deren Bass mir Ohrenschmerzen bereitete – all das hatte ich in den vergangenen Jahren nur gezwungenermaßen mitgenommen. Außerdem war ich noch nicht einmal einen vollen Tag hier und sollte bereits achtlos in der Menge tanzen? Unwahrscheinlich. Doch Mira schien das anders zu sehen.

𝙁𝘼𝘿𝙀 𝙄𝙉𝙏𝙊 𝙔𝙊𝙐 ⁿᵒˡⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt