( colin ) komm wir fliegen zum mond
.・。.・゜✭・.・✫・゜・。.Als ich am folgenden Tag das erste Mal die Augen aufschlug, drohte mein Schädel im gleichen Augenblick zu explodieren. Er tat es aber nicht, sondern hämmerte nur weiter gegen sich selbst, ohne mir auch nur eine Pause zu gönnen.
Ich tastete mit nun wieder geschlossenen Augen auf meinem Nachtschrank herum, nur damit mir dann mein Handy zeigen konnte, dass ich definitiv lang genug geschlafen hatte. Ich war mir nicht sicher, wie spät es gewesen, als ich in der letzten Nacht immer noch leicht betrunken endlich in mein Bett getaumelt war. Aber 13:00 Uhr war definitiv zu spät, um noch einmal einzuschlafen. Außerdem hatte ich nicht daran gedacht, die Vorhänge zuzuziehen, weshalb mir die Sonne jetzt ungefiltert ins Gesicht schien, als wolle sie mich eigenhändig aus dem Schlaf prügeln. Ich stöhnte angestrengt und zog mir kurz die Decke wieder übers Gesicht.
„Guten Morgen, Prinzessin", sagte plötzlich eine Stimme, weshalb ich erschrocken zusammen zuckte. In meiner Zimmertür stand Ben, den ich gestern komischerweise kein einziges Mal gesehen hatte, und schwenkte lockend eine fast leere Kaffeekanne hin und her. Eigentlich trank ich keinen Kaffee, aber gerade erschien mir das bittere Getränk als die ideale Lösung für all meine Probleme.
„Morgen", grummelte ich widerwillig und setzte mich an die Bettkante. Ben lachte leise als ihm mein Zustand bewusst wurde, verschwand aus dem Türrahmen und erschien kurze Zeit später erneut, diesmal aber mit einem Glas Wasser und einer kleinen weißen Tablette.
„Am besten nimmst du die und kommst erst in die Küche, wenn du bereit für Miras Gerede bist. Die ist nämlich scheinbar immun gegen Kater und faselt quatscht uns schon seit einer Stunde zu, als wären wir nicht selbst auf der Party gewesen." Ich dankte ihm für die Warnung und nahm die sporadische Medizin entgegen. Dass Mira ungeschädigt vom gestrigen Abend davongekommen war, war mir ein Rätsel, aber im Gegensatz zu mir war das vermutlich nicht ihre erste Party seit Monaten gewesen.
Ich nahm erneut mein Handy von der Ladestation und öffnete unmotiviert meine ungelesenen Nachrichten. Drei von Julia, zwei von meiner Mutter, ein paar Hundert in der Gruppe meines Studienganges und eine Anfrage von einem mir unbekannten Instagram Account, der mir folgen wollte.
Julia
ᵍᵉˢᵗᵉʳⁿ
Ich musste heute vier Typen beim
umziehen ihrer Strumpfhosen helfenIch kann das alles nicht mehr
ʰᵉᵘᵗᵉ
Wen hast du getroffen??
Ich schmunzelte und schickte ihr ein äußerst hässliches Selfie.
Gestern war spontan Party
Mir geht es gar nicht gut
Als sie nicht sofort antwortete, öffnete ich erst mal den Chat mit meiner Mutter. Sie vergewisserte sich allerdings nur, dass ich sowohl Klopapier als auch genug Socken bei mir hatte, was ich wie immer nur halbherzig bejahte. Die Nachrichten in der Whatsappgruppe überflog ich nur, da es sich wie erwartet um fragen handelte, um die ich mir heute, oder zumindest jetzt, keine Gedanken machen konnte. Mit den Studierenden, die sich jetzt schon über die Prüfungen unterhielten, wollte ich ohnehin so wenig wie möglich zu tun haben.
Anstatt mich aber über diese aufzuregen, öffnete ich Instagram und sah mir den Account an, der mir folgen wollte.
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𝙁𝘼𝘿𝙀 𝙄𝙉𝙏𝙊 𝙔𝙊𝙐 ⁿᵒˡⁱⁿ
Fanficˢᵒᵐᵉ ᵏⁱⁿᵈ ᵒᶠ ⁿⁱᵍʰᵗ ⁱⁿᵗᵒ ʸᵒᵘʳ ᵈᵃʳᵏⁿᵉˢˢ ᶜᵒˡᵒʳˢ ʸᵒᵘʳ ᵉʸᵉˢ ʷⁱᵗʰ ʷʰᵃᵗ'ˢ ⁿᵒᵗ ᵗʰᵉʳᵉ ᶠᵃᵈᵉ ⁱⁿᵗᵒ ʸᵒᵘ ˢᵗʳᵃⁿᵍᵉ, ʸᵒᵘ ⁿᵉᵛᵉʳ ᵏⁿᵉʷ ━━━━━ „Wir sind nicht mehr 16, Noah. Keine Sorge, ich bin drüber hinweg", sagte ich mit möglichst fester Stimme und schluckte schwer...