Kapitel 6 der innere Schweinehund

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Sicht Wonni
Als Phil mit Alex aus dem Wohnzimmer raus waren musste ich weinen. Ich war über mich selbst so wütend. „Warum nur hatte ich solch eine Angst? Phil gibt sich soviel mühe und ich bin so sturr. Und mir geht es wirklich nicht gut“ Ich dachte über die Konsequenzen einer nicht behandelten Lungenentzündung nach. Das Ergebnis erschauderte mich. „Ne also zum sterben bin ich zu jung und eigentlich möchte ich noch meinen größten Traum irgendwann erfüllen können. Was das ist ? Ich möchte unbedingt einmal in meinen Leben bei ASDS mitmachen. Aber nicht als Patientin sondern als Ärztin so wie Paula Martinson und Birgit Maas. Auch sie bewundere ich. Das ich dazu Medizin studieren muss ist mir klar. Ich habe auch schon mit dem Studium angefangen dieses mache ich im Fernstudium. Ich bin bereits im 3. Semester“ Aber nun zu dem hier und jetzt. „Ich lasse mich untersuchen und behandeln…“ dieses redete ich mir immer wieder ein. So rief ich Phil und Alex zurück ins Wohnzimmer...
Knapp sagte ich Ok“ und zog mein nasses Oberteil hoch das mich der Herr Notarzt besser untersuchen kann. Phil schaute ganz ungläubig. „Bist du sicher?“ Fragte er und ich nickte. Durch die feuchte Haut zitterte ich schon wieder am ganzen Körper. Alex kam zum Sofa und hatte die Kuscheldecke in der Hand. „Darf ich?“:Auch diesmal nickte ich. Er legte sie mir über die Schulter so das Phil trotzdem noch gut die Lunge erreichte zum abhören. Als er dieses tat verzog er sein Gesicht was ich Gott sei Dank nicht sehen konnte. Ich hatte die Augen geschlossen um mein inneren Schweinehund zu zähmen. „Basal Rasselgeräusche links verstärkt“ Er legte sich das Stethoskop um den Hals und klopfte die Lunge ab.
Nachdem er fertig ist legte er die Blutdruckmanschette an meinem linken Arm an und ermittelte die Werte. RR ist 140/90. In der Zwischenzeit hatte Alex das Pulsoximeter in der Hand und bat mich um den Finger. Erst zuckte ich zurück doch dann gab ich nach. Alex nickte und schaute etwas erschrocken darauf. „Sauerstoffsättigung bei 93% ein bisschen wenig oder?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nö der ist immer so“ Alex schaute geschockt. „Bitte Wass?“ „Naja durch mein Asthma halt“ Ungläubig schüttelte er den Kopf. Phil musste leicht lachen. „So habe ich gestern auch reagiert“ „Und wie ist dein Puls sonst so?“ fragte der Notarzt interessiert. „Der ist immer etwas hoch bei 110 manchmal 120“ „Ok dann ist er jetzt viel zu hoch der liegt bei 150. Dein Körper arbeitet gerade richtig auf Hochtouren. Der muss unbedingt zur Ruhe kommen. Phil oder ich legen dir jetzt einen Zuga…“ Doch weiter kam Alex nicht Wonni sprang panisch von der Couch und verließ das Zimmer.
Sicht Alex
Damit hatte ich jetzt echt nicht gerechnet. Ich dachte wirklich das sie sich wegen dem Medizinischen gefangen hatte. Sie brauchte dringend was Fiebersenkendes. Der Körper ist schon so angeschlagen das wir handeln müssen. Ich bat Phil zu schauen was er alles an Fiebermitteln da hat. Er nahm seine separate Tasche raus wo er die ganze Hausapotheke hatte. Also Tabletten nicht. Saft habe ich auch nicht dabei. Ganz unter lagen Zäpfchen. Alex grinste schelmisch. „Was hast du vor?“ Fragte Phil etwas entgeistert. „Du glaubst doch nicht das wir die in Wonni rein bekommen?“ „Pass auf wir machen es wie folgt entweder ein kurzer Piecks oder das unangenehme verhasste Zäpfchen“ Der Plan war gut. Ob das klappt steht auf einem anderen Blatt. Sagte Phil.
So machten wir uns auf die Suche nach unserer Patientin…

Sicht Wonni
„Ich glaubte mich zu verhören? Niemals lasse ich mir eine Nadel legen“... Klar brauchte ich etwas an Medikamenten doch warum nicht einfach als Tablette? Doch diese Frage tat mir gerade mein verräterischer Körper beantworten. Zum Glück hatte ich mir mein Bad als Versteck gewählt. Die Aufregung mochte mein Körper gar nicht. Schnell hing ich über der Kloschüssel und würgte. Ich hasste es. Tränen flossen nun über mein Gesicht. Und dann kam der nächste Hustenanfall. „Na toll jetzt wusste meine beiden Götter in Weiß wo ich war“ Langsam sank ich vor der Toilette zu Boden. Ich lag inzwischen mit meinen Beinen angezogen auf dem davor liegenden Badeteppich und hustete heftig weiter. Ich merkte das die Bronchien verkrampften. Ich brauchte mein Spray. Ich nahm meine letzte Luft zusammen und schrieb panisch nach Phil.

Sicht Phil
Wir hörten im hinteren Gang ein würgen und ein darauf folgendes Husten.
Alex sah mich an. „Ich hole die Tasche und du gehst zu ihr rein. Aber vorsichtig nicht das sie noch eine Panikattacke bekommt“ Phil nickte und stand bereits vor der Tür als Wonni meinem Namen schrie. Es hörte sich ängstlich an. Ich ging schnell ins Bad uns sah das Wonni am Boden keuchend lag. Lu…fff..tt“ Phil verstand sofort und sah den Medikamentenschrank. „Ist da dein Spray drin?“ Sie nickte und schnell hatte ich es schüttelte es und gab ihr 2 Hübe davon. Langsam verbesserte sich ihre Atmung und ich hob sie hoch und brachte sie zurück ins Wohnzimmer.
Alex folgte mir der inzwischen an der Tür stand. Phil sagte nur „Nächster Asthmaanfall“ Mir war klar das sie jetzt handeln. Als ich auf dem Sofa lag und wieder besser Luft bekam setzte sich Phil zu mir und legte erneut das Thermometer an. „Ich will nochmal messen nach der Anstrengung“ Das Gerät zeigte nun 40,3 Grad. Das war hoch. So hohes Fieber hatte ich glaube ich noch nie. Nun hockte auch Alex vor mir. „Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Und ich dulde keine Wiederrede. Alex klang bestimmend. Erste Option wir legen dir eine Vigo also Nadel. Option zwei…“dabei wedelte er mit einen Gegenstand. Ich erkannte das und meine Augen wurden Groß. „Niemals das kannst du vergessen ich lasse dich nicht an mein Hintertürchen!“ Phil musste sich das lachen verkneifen diese Antwort hatte er schon erahnt. „Gut da du dich für Variante eins entschieden hast dann bitte einmal dein Arm“ Zögernd legte ich diese in Phil seinen Schoß…

Und wieder werden wir uns begegnen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt