Kapitel 29 aus Schauspiel wird Ernst Teil 2

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Sicht Wonni

Endlich ging es los. Ich war vorher nochmal kurz im Bad um mich mit meinen Medikamenten zu Dopen…
Ich lief zu Phil seinem Auto, denn wir fahren heute zusammen dort hin. Ich weiß zwar ganz genau, wo sich das Set befindet, aber ich bin doch nun richtig aufgeregt…

Ich merkte mein Herz bis zum Hals schlagen. Phil legte mir während der Fahrt eine Hand auf mein Knie, um mich etwas zu Erden, doch meine kalten Finger verrieten mich.
„Hey Maus, schau mich mal bitte an.“ bat mich mein Freund. Und ich tat was er sagte. „Du brauchst wirklich keine Angst haben. Es ist alles nur ein Spiel. Das einzige was echt ist sind wir und die Funktionsgeräte, damit meine ich… mein Stethoskop, meine Pupillenleuchte, das Blutdruckgerät und auch das EKG und Fieberthermometer. Alles andere ist nur Fake. Du bekommst keine echte Nadeln, versprochen!“

Ich nickte ihn zaghaft zu. „Ist gut, ich hatte nur schon länger den Wunsch mal bei euch zu zuschauen und mal irgendwann als Notärztin bei euch mitzuspielen.“
Nun lachte Phil. „Nun Wonni, die Bedingungen sind, das du eine echte Ärztin bist. Da müsstest du erstmal ein Studium beginnen.“
Ich seufzte: Es wäre ja jetzt fast der beste Zeitpunkt ihn von meinem Studium zu erzählen. Oder soll ich lieber nicht! Wie wird er darauf reagieren? Vielleicht lacht er mich ja aus und redet mir das Studium aus. Lieber ich behalte es doch für mich. Irgendwann werde ich es ihn sagen… aber nein jetzt noch nicht.
„Oh ist das so. Ich bin doch auch medizinisches Personal.“
„Nun schon Prinzessin, aber die wollen am Set nur echte Ärzte, echte Sanitäter, echte Feuerwehrleute und echte Polizisten. Egal zu welchen Thema gespielt wird es sind alles Menschen vom Fach.“
„Na dann bleibe ich wohl die Angst-Patientin…“sagte ich nun etwas belustigt…

Als er sein Auto auf den angrenzenden Parkplatz an den Studios in Hürth abstellte, fiel mir sofort das große Waldgebiet auf. Ich dachte immer das es hier nur Fabriken und Häuser gibt. Doch hier sah es toll aus…
Phil bot mir seinen Arm an und dann gingen wir auch schon zu einem Gebäude was mir sehr bekannt vorkam. Das KAS also das Logo war auf der Tür erkennbar.

Phil steuerte auf einen großen Mann mit braunen Haaren und 3 Tage Bart zu. „Hey Torsten“ begrüßte und umarmte er ihn.
„Na auch kein Mist gebaut?“ spielerisch nahm er meinen Schatz in den Schwitzkasten und gab ihn eine Kopfnuss. „Du bist ganz schön frech... Herr Notarzt.“ scherzte Torsten.

Nun kam er auf mich zu. „Und du musst Wonni sein.“ Ich gab ihn mein eiskaltes Händchen. Was er sehr sanft schüttelte. „Oh bist du kalt… geht mal in die Maske… die sollen dir einen Tee zum aufwärmen geben.“
Phil nickte. „Bleib du hier bei Torsten, ich hole dir schnell was warmes zu trinken und ihr besprecht kurz was geplant ist.“ Ich lächelte ihn an. „Danke Schatz“ hauchte ich und gab ihn einen Luftkuss.

Torsten forderte jetzt meine Aufmerksamkeit. „Pass auf Wonni, folgende Szenen: Zuerst wirst du nicht Wonni, sondern Josi sein. Das ist wegen dem Datenschutz notwendig. Du wirst gleich in ein Auto gesetzt, was wir schon präpariert haben. Du wirst einer Katze ausweichen und gegen einen Baum fahren. Dein Freund, den du am Telefon hast, hört den Unfall mit. Du hast ihn angerufen, da dir heute den ganzen Tag schon schwindlig ist und du mit Übelkeit und Kopfschmerzen kämpfst. Da ja dein Freund der Notarzt Phil Funke ist und du ihn um seinen Rat fragst telefonierst du mit ihm. Dann passiert es das du den Unfall hast. Dann kommen irgendwann Rettungskräfte, aber du wirst eine Angstpatientin spielen die sich verletzt aus den Fängen der Sanitäter reißt und in den Wald flüchtest. Du rennst da fast Herr Hetkamp in die Arme, der hier ein Kind mit Vergiftung behandelt. Herr Dreier wird dein behandelnder Notarzt sein und Phil wird dir im RTW an die Seite gestellt. Auch bei der Suchaktion wird er mit anwesend sein.“ Als Torsten sein letzten Satz beendet hat fragte ich ihn. „Aber das ist doch mehr wie nur 20 Minuten?“ nun grinste er.
„Ja Wonni, wir haben für das Special eine Stunde vorgesehen. Es werden viele mitwirken.“
Er drehte sich kurz um und da sehe ich Robin Hagen mit Dingo. Mein Herz macht Sprünge und ich ging zu ihn. „Hey du bist ja aber ein niedliches Kerlchen.“ Robin schmunzelte. „Ja das bin ich... gell, und wer bist du?“
Nun musste ich lachen. „Ich meinte eigentlich deinen Hund. Nee spaß ich bin Wonni wir haben heute das Vergnügen zusammen.“ Ich hockte mich zu Dingo und flüsterte ihn ins Ohr. „Sei ein lieber Hund und lass sie lange nach mir suchen. Ich bin nicht so scharf darauf ins Krankenhaus zu müssen.“ Dingo fing an zu winseln als hätte er mich verstanden.
„So genug geredet, jetzt geht es in die Maske, da bekommst du deine Verletzungen aufgemalt und dann fangen wir mit der ersten Szene an.“ unterbrach uns Torsten.

Und wieder werden wir uns begegnen...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt