🌷Kapitel 1

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Y/N Leung - the manipulator

Der Stift in meiner Hand wirbelt um meine einzelnen Finger und ich schaue ihm dabei verträumt zu. Ich habe nicht die Intention den anderen zuzuhören oder mit ihnen zu reden. Meine letzten zwei Jahre der Schule will einfach nur noch hinter mich bringen und dann bin ich weg - meine Leidenschaft fällt vorerst weg, keine Ahnung für wie lange.
Meine Bento-Box liegt geöffnet vor mir und ich weiß nicht, ob ich etwas essen soll. In die gefüllte Klasse schauend, erblickte ich hauptsächlich fröhlich wirkende Gesichter. Sie alle sind genau so, wie schon vor zwei Wochen auch - falsch und zwangs-höflich. Das Mädchen in der dritten Reihe auf Platz vier kommt jeden Tag zu Schule um zuerst zu dem Mädchen in Reihe zwei, Platz eins zu gehen und dann über die Haare von einer aus Klasse 2-3 zu lästern, nur um dann "liebevoll" mit dem Mädchen aus 2-3 umzugehen und über das Essverhalten von Mädchen Reihe zwei, Platz eins zu lästern. Falsche Schlangen. Man denkt sich immer seinen Eigenanteil und meiner war recht groß.
Dann sind da noch die Jungs, die in Reihe vier, Fensterreihe, sitzen und sich jedes Mal daran aufschaukeln, welcher Club erfolgreicher ist und wer in den einzelnen Mannschaften der beste ist.
"Nein wir Basketballer haben mehr Erfolge." "Wir Schwimmer reißen mehr Medaillen an uns." "Ich hab diesmal mehr 3-Punkte-Körbe geworfen."

Immer das Gleiche - jeden Tag aufs Neue.
Einige Dinge fischte ich mir aus meinem Bento und begann sie zu essen. Die Zeit musste einfach endlich vorbei gehen.
Plötzlich sah ich vor meinem schmalen Tisch jemanden auftauchen. Als ich nach oben sah, wünschte ich, ich hätte einfach mein Essen weiter angestarrt. Wieder einmal sahen sie alle an, denn ihre Schönheit war nicht abzustreiten. Das kann doch nicht wahr sein.
Mit monotoner Miene sah ich zu ihr hinauf. Dieses Mädchen wollte einfach nicht locker lassen. Ihre roten Haare, die offensichtlich gefärbt waren, da man den dunklen Ansatz erkannte, trug sie offen und der helle Blazer der Schuluniform war zugeknöpft. Unter dem bläulich-lilanen Schulrock trug sie eine hautfarbene Strumpfhose. Die farblose Brille mit dem dünnen Gestell lag locker auf ihrer Nase, rutschte aber nicht hinunter. Sie war recht groß im Vergleich zum Durchschnitt - ihre langen Beine zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Man könnte beinahe denken, dass sie selbst spielen würde, wenn sie einem nicht verraten würde, wo sie ihrer Leidenschaft hat.

»Leung-san, bitte trete dem Volleyballclub der Jungen als Managerin bei!« Es war totenstill im Klassenzimmer geworden. Wie schon jeden Tag in der letzten Woche sah sie mich selbstbewusst an und brachte eine Ausstrahlung hervor, die ich beinahe bestaunte. Blicke der anderen im Raum sprachen Bände. Sie sagten das Selbe, wie das, was sie beim ersten Mal laut ausgesprochen haben. Neid, Erstaunen und Unverständnis. Fast jede von ihnen hatte sich bereits für diese "Stelle" beworben, sind abgelehnt worden und nun lehnt jemand zu wiederholten Mal diesen Posten ab. Da würde ich auch so schauen, nur leider war ich die ablehnende Person.

Ohne ein Wort zu sagen stand ich auf und verließ den Raum - die Drittklässlerin folgte mir wie erwartet. Im Gang, ein paar Schritte von der Tür entfernt, hielt ich inne. »Wie oft soll ich denn noch ablehnen bis du mich in Ruhe lässt, Baisotei-san?« Gleichgültig sprach ich zu ihr. Auch wenn ich nichts von diesem Rang-System in den Klassenstufen hielt, hielt ich es ein aus reiner Höflichkeit ihr gegenüber. Die Managerin, Hina Baisotei, wie sie mir schon mehr als fünf mal erzählt hat, hielt sich ebenfalls an die Formalitäten. »Heute ist meine letzte Woche an der Schule angetreten und ich habe den Jungs versprochen die Beste als Nachfolger zu bringen. Du bist die Beste, die ich mir vorstellen könnte und ich kann die Jungs nicht enttäuschen. Also werde ich nicht locker lassen«, erläuterte sie mir. Dabei sah sie ernst in mein Gesicht und erneut kam ich ins grübeln. Es ist nicht so, als würde ich nicht mit dem Gedanken spielen einfach zuzusagen, doch es fühlt sich falsch an. Abstand war das, was ich einhalten wollte und so würde das sicherlich nicht funktionieren.

Stillschweigend sah ich auf das Blatt, was sie mir vor die Nase hielt. »Du hast die Kenntnis, Motivation und das Können all die Schritte nachzuvollziehen. Du hast Plan von Trainingsplänen und gehst mit besseren Grundvoraussetzungen hier rein als ich es in der Ersten Tat, als ich dem Posten zugeschrieben wurde.« Die rothaarige schien in Erinnerungen zu schwelgen und ihr Ton wurde fröhlicher, trotz der Situation. Irgendwie tat sie mir auch leid. Ich fand es gut, was für Mühe sie sich für das Team gab. Wahrscheinlich hätte ich das gleiche probiert und auf eine Art hab ich das auch gemacht.

»Außerdem brauchst du eh noch einen Club Leung-san«, meinte sie schließlich zu mir. Von dem Blatt wegschauend, blickte ich die ältere an. »Ich habe mich erkundigt - Clubaktivitäten sind auch hier Pflicht und dir fehlt diese noch. Die noch offenen Plätze sind eher so...mau. Das hier wäre deine Chance auf etwas Ansprechendes, etwas Begehrtes. Zum ersten Mal nahm ich ihr das Formular aus der Hand. Triumphierend lächelte sie mich an und beobachtete mich dabei wie ich das Formular durchlas. Die überaus groß geschriebene Überschrift "Ausschreibung zu Clubmanagerin" fiel mir direkt ins Auge. Darunter musste man Sachen wie Name, Club für den man Managerin werden möchte, Klasse und weiteres eintragen. Auch eine kleine handgeschriebene Notiz war als Unterüberschrift aufgeführt.

Der Posten als Managerin des Jungen Volleyballclubs der Aoba Johsai bietet eine Verbindung zum Sport und einen vielversprechenden Einblick in den Ablauf und das routinierte Training eines Oberschul-Elite Teams, dass unter den Top vier Sendais bekannt und platziert ist. Die Jungs geben einem das Gefühl einer Familie, inklusive unikater Streitigkeiten zwischen Kapitän und Vize-Kapitän. Vier Tage die Woche sind aktives Erscheinen vorgeschrieben und auch die Bereitschaft am Wochenende Wettkämpfe zu begleiten ist von großem Vorteil. Der Teamgeist der Jungs soll unterstützt und gefördert werden. Auch die zwei Coaches erwarten Unterstützung im Bereich Management, Planung und Organisation. Das Anliegen ist dringlich, die Jungs zählen auf Nachfolger.

Einige Momente dachte ich noch nach. Würde ich das wirklich wollen? Der Schachclub oder Schwimmclub suchen noch Mitglieder. Schwimmen war raus - ich konnte mich nicht fünf Tage die Woche vor und nach der Schule in einen engen Badeanzug quetschen und eine seltsame Haube aufsetzen, da verzichtete ich. Schach ist ein Hobby ohne Adrenalin. Adrenalin ist das beste Gefühl auf Erden. Der hohe Blutdruck, die innere Konzentration, die auf Hochtouren ablaufen und das Gefühl alles zu vergessen. Volleyball gab mir dieses Adrenalin. Verdammt.

»Ist morgen Training?«, hinterfragte ich bei der rothaarigen. Mit einem breitem Lächeln nickte sie schließlich. Feinsäuberlich faltete ich das leere Formular so klein, dass es in meine Jackentasche passte. »Ich werde da sein. Hoffentlich sieht man dich auch dort Baisotei-san. Eine vernünftige Einführung ist alles." Erwidern ließ ich sie nichts, denn ich verbeugte mich einmal schnell vor ihr, dann war ich schon wieder in meinen Klassenraum verschwunden.

Ich hatte keine Wahl.

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Ich dachte mir, dass ich doch noch ein Kapitel raushaue, bevor ich mich die Woche zurückziehe :)
Hoffentlich sagt es euch zu ^^

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-Hina will jump on you ;)

𝔇𝔞𝔫𝔠𝔢 𝔩𝔦𝔱𝔱𝔩𝔢 𝔩𝔦𝔞𝔯|| H.Iwaizumi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt