🌷 Kapitel 6

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Y/n Leung - the manipulator

»Yahoo~ Leung-chan!« Als die Stimme Oikawas durch den Schulflur hallte, war mein Versuch mich vor ihm zu verstecken bereits gescheitert. Mein Japanischbuch verstaute ich noch schnell in meinem Spind, dessen Tür ich zuschlug nachdem die Schritte näher kamen. »Oikawa-kun«, begrüßte ich den Braunschopf monoton. Dieser war ausnahmsweise mal allein unterwegs. Dass er mich wieder mit diesen Spitznamen angesprochen hatte, überspielte ich für den Moment. »Was verschafft mir die Ehre?«, hinterfragte ich mit ironischem Unterton und zog die Augenbraue hoch, als der Zuspieler schließlich vor mir zum Stehen kam. »Man könnte ja fast glauben du würdest mich nicht sehen wollen«, stellte er fest und hatte dabei einen amüsierten Unterton drauf. »Wie kommst du denn darauf?«

»Man! Du kennst uns nichtmal einen ganzen Tag und schon bist du wie Iwa-lein. Ist ja fies«, schmollte der Braunschopf neben mir rum. »Wie dem auch sei - ich hab beschlossen meine Mittagspause heute mit dir zu verbringen«, offenbarte Oikawa mir mein Schicksal. Überrascht sah ich ihn an und versuchte zu erkennen, ob er mich eventuell doch anlog, worauf ich insgeheim hoffte. »Was ist denn mit den anderen Drittklässern?«, hinterfragte ich, da ich mich selbst versuchte abzusichern. »Iwa muss gleich ein Referat halten und wollte vorher nochmal mit der Lehrerin darüber sprechen. Makki und Matsun sind sich essen kaufen gegangen und die anderen drei sind immer für sich. Sie sind meistens separat vom Volleyballclub und kommen auch eher selten zum Training«, rechtfertigte sich der Zuspieler. »Und deshalb gehst du jetzt mir auf die Nerven?«
Ich hatte bereits unterbewusst begonnen Oikawa hinterher zu gehen, als er sich in Bewegung gesetzt hatte, weshalb ich ihn nun eh nicht mehr loswerden würden. Unhöflich wollte ich jetzt auch nicht sein und abhauen, dafür fehlten mir dann doch die Nerven. »Ich wollte mich einfach mit unserer neuen Managerin unterhalten. Ist das so verkehrt?« Ergeben seufzte ich und entschied mich es einfach so bleiben zu lassen. »Ist ja in Ordnung«, gab ich nach und schritt durch eine Tür nach draußen, die Oikawa mir im nächsten Augenblick offen hielt. »Wo gehen wir eigentlich hin?«, wollte ich dann doch wissen sobald wir anfingen eine Treppe außerhalb des Gebäudes hochzulaufen. »Aufs Dach. Da sitzen wir als Volleyballclub öfters mal in den Pausen. Jedoch sind es meistens nur wir vier Drittklässler«, erläuterte er mir und als wir oben waren und deutete dann auf eine Ansammlung von Bänken, die zu einem Halbkreis gestellt waren, »aber jetzt hab ich ja dich.«

Ohne Kommentar sah ich den größeren einfach an. Hat der Schiss alleine oder was? Wir zwei nahmen mit Abstand zueinander auf einer der Bänke Platz, sahen uns dennoch an. »Wie kommen hier oben eigentlich so viele Bänke hoch? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die von Natur aus hier stehen«, stellte ich ihm die erste Frage, die mir in den Sinn kam. »Glaub mir Leung-san - das willst du nicht wissen.« Diese Ernsthaftigkeit, mit welcher er sprach, brachte mich dazu wirklich nicht weiter nachzuhaken. Ich begann damit meine Bentobox aus meinem Rucksack zu holen und die ersten Kleinigkeiten daraus zu essen, als Oikawa unser Gespräch weiterhin aufrecht erhielt.

»Stimmt es, dass unser Iwa-lein heute von dir stehen gelassen wurde?«

Abrupt stoppte ich in meiner Bewegung und wagte es nicht wirklich zu ihm rüber zu sehen. »Du warst doch halb dabei, Idiot.«

Entspannt lief ich den Weg zur Schule, den ich immer beschritt, als ich im nächsten Moment die Silhouette des Schokoladenbraunhaarigen Jungen in der Ferne erkannte. Auch er schien mich erblickt zu haben und winkte mir bereits kurz zu. Die letzten Meter zwischen uns überbrückte ich viel zu schnell, sodass ich zügig neben ihm stand. »Guten Morgen Leung-chan!«, begrüßte der ältere mich mit einem freundlichen Lächeln, dass ich kaum erwiderte. »Ich bin nicht bereit mich so früh am Morgen aufzuregen, also schätz dich glücklich«, erwiderte ich monoton. »Verstanden. Aber sag mal«, der Braunschopf sah sich verwirrt in der Gegend um und vor allem blickte er in Richtung der Straße, aus welcher ich gekommen war, »wo ist denn Iwa?« Überrumpelt weiteten sich meine Augen. »Scheiße«, fluchte ich und drehte mich in die Richtung um, aus welcher ich soeben gekommen war. In der Ferne war er nicht zu erkennen. So ein Mist.
Es ist schließlich so, dass ich auch drauf verzichten könnte mit ihm zusammen zu gehen, aber ihn stehen zu lassen war nun wirklich nicht meine Absicht. Plötzlich fing der Junge neben mir an zu lachen. Er war so sehr amüsiert von dieser Situation, dass mich sein herzhaftes Lachen schon fast mitzog. Jedoch konnte ich es noch gut unterdrücken. Im nächsten Augenblick begann sein Handy zu klingeln und anhand seiner Reaktion auf den Namen, welchen er laß als er sein Handy zückte, hatte ich bereits eine wage Vermutung wer ihn da zu erreichen versuchte. »Guten Mo-... Ja sie ist hier bei mir« erwiderte er und sah dabei schmunzelnd zu mir hinüber. Damit war so ziemlich klar mit wem er dort kommunizierte. »Alles klar. Bis gleich«, beendeten die zwei das Gespräch und legten auf. »Du hast es doch echt geschafft Iwaizumi stehen zu lassen«, beschmunzelte der Zuspieler mich. »Wir sollen kurz auf ihn warten. Er kommt sofort«
Das "sofort" war nicht übertrieben. Nach knapp zwei Minuten kam der dunkelhaarige Volleyballer in der Ferne angejoggt. Für diesen Weg brauchte ich regelmäßig acht Minuten und er lief das Stück locker in zwei Minuten, wenn überhaupt.
Als der Junge neben mir und Oikawa zum Stehen kam, blickte er direkt zu mir runter. »Entschuldige, ich habe total vergessen, dass ich heute nicht alleine gehe«, bat ich um Verzeihung und verbeugte mich leicht vor dem älteren. Jedoch erkannte ich wie sich ein grinsen auf seine Lippen legte, als ich wieder zu ihm sah. »Ist schon in Ordnung. Gut nur, dass das Licht im Haus überall aus war und kein Auto da war, sonst hätte ich sicherlich mindestens probiert dich raus zu klingeln«, winkte er das Geschehene einfach ab.

Die beiden haben echt einen Schaden.

»Naja Iwa wollte mit mir nicht drüber reden, ob er dich mitbringen wollte oder nicht«, Oikawa sah nachdenklich in den Himmel, »Generell ist er in letzter Zeit wieder recht ruhig. Das ist eigentlich recht untypisch für ihn.« Wieder? »Ach laber doch nicht so einem Unsinn. Du wolltest dich doch nur nochmal drüber lustig machen«, stellte ich meinen Standpunkt klar und aß weiter von meinem Bento.

»Worüber denn lustig machen?«

Wie heißt es doch immer so schön? Wenn man vom Teufel tratscht, kommt er gelatscht. Wie aus dem nichts stand das dunkelhaarige Ass vor mir und Oikawa und blickte uns abwechselnd an.
»Wenn ich das jetzt sage, dann verprügelst du mich nur wieder Iwa-lein«, reflektierte der Zuspieler. Grimmig blickte sein Freund ihn an, was Oikawa wohl ein mulmiges Gefühl einbrachte, denn er begann fuhr damit fort sein Bento still zu essen.
»Große Klappe aber nichts dahinter«, brummte Iwaizumi zu sich selbst.
Sich selbst neben Oikawa platzierend holte er sich etwas kleines, eingewickeltes aus seinem Rucksack, was wie ein Brot aussah. »Sehen wir dich heute Nachmittag wieder beim Training Leung-san?«, wendete sich der Drittklässler dann an mich, nachdem er einen Bissen zu sich genommen hatte. »Ich werde da sein«, antwortete ich ihm.
Mit einem Nicken gab er sein Verständnis preis und sah mich weiterhin an. Ich jedoch blickte hoch in den bewölkten Himmel. Leicht fasste ich mir an meinen schmerzenden Nacken.

Was er wohl darüber denkt? Ist er stolz auf mich, dass ich mich dem Ganzen mehr oder weniger stelle? Realistisch betrachtet wäre er vermutlich nicht begeistert von dem, was ich hier abzog.
Teamgeist baut auf Ehrlichkeit - so sagte er es immer zu mir. Bereits jetzt nach knapp einem
Tag hatte ich sie bereits angelogen, wenn auch harmlos.
Und ich würde auch weiterhin nicht ehrlich sein, würden sie mir die Frage stellen.

Schließlich war ich immer noch die selbe Lügnerin, wie ich es schon länger war.

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Oh man y/n. Wie kann man denn einen Kerl wie Iwa einfach versetzen?

Eigentlich ist Oikawa ja nh ganz süßer...
Heute Abend oder morgen Früh folgt ein weiteres Kapitel mit mehr Länge 🤭

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-Iwaizumi verzeiht dir...bestimmt

𝔇𝔞𝔫𝔠𝔢 𝔩𝔦𝔱𝔱𝔩𝔢 𝔩𝔦𝔞𝔯|| H.Iwaizumi x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt